Heizölpreise fallen in Hamburg am 03.07.18 um ca. € -0,71 per 100 Ltr.
/Der Heizölpreis ist am heutigen Dienstag um ca. € -0,71 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl kostet heute in Hamburg EUR 71,45 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.144,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)
Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL | |||
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Datum | Preis inkl. 19% MwSt. | Gesamtsumme | Tendenz zum Vortag |
03.07.2018 | 71,45 € pro 100 Ltr. | 2.144,- € für 3.000 Ltr. | ↘️ -0,71 € pro 100 Ltr. |
Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Montag im Umfeld von anhaltenden Produktionsaufällen und einer neuen "Force Majeure Meldung" aus Libyen, durch die die Ölförderung des Landes fast vollständig zum Erliegen gekommen ist, um -0,21 US-Dollar je Barrel auf die Marke von rund 74 US-Dollar gefallen. Die staatliche libysche Ölgesellschaft National Oil Corporation (NOC) hat den Status Force Majeure über zwei weitere Ölexporthäfen im Osten Libyens ausgerufen. Nach den Häfen Es Sider und Ras Lanuf stehen nun auch die Häfen Zueitina und Hariga unter Force Majeure. Mit diesem Status sichern sich Ölunternehmen bei Ereignissen höherer Gewalt gegen Forderungen der Abnehmer im Hinblick auf ausfallende Lieferungen ab. Mitglieder der Rebellengruppe Libyan National Army (LNA) hatten am Wochenende die Beladung Verladung zweier rechtmäßiger Aufträge verhindert, so der Vorsitzende der international anerkannten NOC mit Sitz in Tripoli, Mustafa Sanalla. Sanalla fügte hinzu, dass die Lagertanks an den Häfen nun voll seien und die Produktion an den Feldern, deren Öl an die beiden Häfen gehen, ausgesetzt werde. Berichten zufolge soll die Ölproduktion Libyens aufgrund der Force Majeure über die Häfen mittlerweile um 850.000 Barrel pro Tag reduziert worden sein. Bei einer Gesamtproduktion von normalerweise knapp 1 Mio. pro Tag (Quelle: OPEC-Monatsbericht) wäre die Ölförderung somit fast vollständig unterbrochen. Am heutigen Dienstag notiert der Ölpreis deutlich fester und wieder oberhalb der Marke von 75 US-Dollar. Am Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 75,15 US-Dollar. Das waren +1,21 US-Dollar je Barrel mehr als am Montagabend (Schlusskurs: 73,94 US-Dollar) in New York.
Marktlage
Zuletzt haben Produktionsausfälle die Nachrichten dominiert. In Venezuela sinkt die Produktion bereits seit längerer Zeit stetig und die USA sanktionieren die Regierung um Präsident Maduro weiter. Die Förderung wird hier vermutlich fortlaufend sinken, was einen direkten Einfluss auf die globale Versorgung hat. Im Iran nehmen die Exporte anscheinend ebenfalls bereits ab, nachdem die USA auch hier harte Sanktionen für diejenigen angekündigt haben, die ihre Käufe bis zum 4. November nicht vollständig einstellen. Die OPEC will diese Ausfälle kompensieren, damit die Versorgungslage nicht zu knapp wird. Entsprechend hatte das Ölkartell mit seinen verbündeten Rohölproduzenten Ende Juni beschlossen die Förderung anzuheben. Doch mittlerweile sind weitere Ausfälle in Libyen, Kanada und Kasachstan hinzugekommen, die die Versorgungslage noch einmal verschlechtert haben. Laut ersten Zahlen hat Saudi-Arabien seine Ölförderung seit Mai bereits um etwa +0,7 Mio. Barrel pro Tag angehoben und auch andere Produzenten haben ihre Produktion deutlich gesteigert. Laut des Dienstleisters "Kpler", der Tankerbewegungen verfolgt, haben Algerien, die Vereinten Arabischen Emirate und Kuwait zusammen mit Saudi-Arabien per Schiff in den ersten 20 Tagen im Juni durchschnittlich 1,7 Mio. Barrel pro Tag mehr Rohöl ausgeführt als noch im Vormonat Mai. Damit haben die Länder den Beschluss der OPEC faktisch schon vorweggenommen, während die Exporte alleine aus Libyen und Iran in diesem Zeitraum um -0,7 Mio. Barrel pro Ta schrumpften. Letztlich bleibt die aktuelle Markt- und Versorgungslage undurchsichtig. Ständige Produktionsausfälle und unklare Zahlen zu den Produktionssteigerungen von OPEC und den Nicht-OPEC Ländern machen es derzeit sehr unübersichtlich. Händler reagieren daher oft auf einzelne Nachrichten, sodass die Preise volatil bleiben. Eine bessere Einschätzung könnten die Monatsreports von EIA, OPEC und IEA, die kommende Woche in dieser Reihenfolge am Dienstagabend, Mittwochnachmittag und Donnerstagvormittag veröffentlicht werden, geben.
Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2018
02.07.18 - David Lennox von Fat Prophets schätzt den Ölpreis 2018 weiter bei 70 bis 80 Dollar ein. Der Ölpreis handelt derzeit bereits innerhalb dieser Spanne, weshalb er nicht davon ausgehe, dass sich die Preise noch einmal besonders stark nach oben oder unten bewegen werden. Als stützende Faktoren nennt Lennox die Produktionsausfälle in Venezuela, Libyen und Iran, mit denen das Angebot knapper geworden ist. In den USA hingegen wird die Ölförderung weiter zunehmen und auch die OPEC steigert nach ihrer Ankündigung beim letzten Meeting die Versorgung. Alles in allem halten sich diese Einflüsse in Balance, sodass die Preise relativ stabil bleiben müssten.
25.06.18 - Trotz der OPEC Entscheidung von letzter Woche geht man bei der Investmentbank Jefferies davon aus, dass die Ölpreise in der zweiten Jahreshälfte 2018 anziehen werden. Die hauseigene Ölpreisprognose ergebe ein Preisniveau für die europäsiche Ölsorte Brent von über 80 US-Dollar, so Analyst Jason Gammel. Auch bei der Bank of America Merrill Lynch sieht man die Marktbedingungen bullish. Bis zum zweiten Quartal 2019 könnte Brent sogar in Richtung 90 US-Dollar anziehen, so deren Prognose. Dabei spielen allerdings mehrere Faktoren eine Rolle, die noch eine gewisse Unsicherheit in sich bergen. Die Bank of America Merrill Lynch nennt hier insbesondere die Auswirkungen der US-Sanktionen gegen den Iran sowie den Effekt auf das Wirtschaftswachstum durch den Handelsstreit zwischen USA und China bzw. der EU. Die Bank of America Merrill Lynch schätzt, dass für jedes Prozent, dass der globale Handel abnehme, die Ölnachfrage um -44.000 Barrel pro Tag sinkt.
Bei Goldman Sachs hat man eine leicht andere Einschätzung der Situation und erwartet, dass sich der Ölpreis mit der Entscheidung der OPEC nun stabilisiere. Analyst Brian Singer nennt für Brent eine Spanne von 70 bis 80 US-Dollar, die nicht nur in der zweiten Jahreshälfte 2018 sondern auch bis Ende 2019 gültig bleiben sollte. Die globale Nachfrage sei stark und freiwillige sowie unfreiwillige Produktionskürzungen werde es weiterhin geben. Auch mit der Produktionssteigerung in den USA werden die Bestände der OECD in Summe vermutlich bis Ende 2019 weiter auf Normalniveau oder leicht darunter liegen, so das Fazit des Goldman Analysten Brian Singer.
Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Produktionsausfall in Libyen bei mittlerweile -850.000 Barrel pro Tag
+ Anzahl aktiver Ölbohranlagen in den USA um -1 auf insgesamt 858 Anlagen gefallen
+ Produktionsausfall in Kasachstan bei -240.000 Barrel pro Tag
+ USA wollen iranische Ölexporte bis 04.11.2018 auf "null" drücken
+ US-Sanktionen gegen den Iran
+ Venezuela erklärt bedingtes Force Majeure
+ Drohende Sanktionen gegen Venezuelas Ölexporte
+ Venezuela: kontinuierlich sinkende Ölproduktion
Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Ölnachfragewachstum hat sich verlangsamt
- Ölpreise laut Trump zu hoch, Saudi-Arabien soll Produktion stärker steigern
- Saudi-Arabien will im Juli Rekordhoch bei Rohölförderung erzielen
- OPEC hebt Produktion um etwa +0,6 Mio. Barrel pro Tag an
- Handelsstreit mit Strafzöllen zwischen China und USA droht zu eskalieren (Ölnachfrage ⬇️)
Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.
Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.
* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.