Heizölpreise fallen in Hamburg am 02.07.18 um ca. € -0,04 per 100 Ltr.
/Der Heizölpreis ist am heutigen Montag um ca. € -0,04 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl kostet heute in Hamburg EUR 72,17 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.165,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)
Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL | |||
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Datum | Preis inkl. 19% MwSt. | Gesamtsumme | Tendenz zum Vortag |
02.07.2018 | 72,17 € pro 100 Ltr. | 2.165,- € für 3.000 Ltr. | ↘️ -0,04 € pro 100 Ltr. |
Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am Freitag in der vergangenen Handelswoche im Umfeld zahlreicher Produktionsausfälle von wichtigen Öllieferanten um +0,70 US-Dollar angestiegen und notierte damit vor dem Wochenende über der Marke von 74 US-Dollar. Am heutigen Montag notiert der Ölpreis etwas leichter bei der Marke von rund 74 US-Dollar. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 73,91 US-Dollar. Das waren -0,24 US-Dollar je Barrel weniger als am Freitagabend (Schlusskurs: 74,15 US-Dollar) in New York. US-Präsident Donald Trump nutzte am Wochenende einmal mehr Twitter, um eine Meldung zu streuen. Demnach seien ihm die Ölpreise zu hoch und er forderte in einem Telefonat den saudischen König Salman dazu auf, die Ölförderung um bis zu 2 Mio. Barrel pro Tag anzuheben, um Produktionsausfälle auszugleichen. Aus Saudi-Arabien gab es bisher kein Kommentar zu dem Statement Trumps. Der Tweet zeigt allerdings, dass der US-Präsident weiter versucht Druck auf Saudi-Arabien auszuüben, damit die Marktlage sich nicht weiter verknappt. Es bleibt allerdings fraglich, ob Saudi-Arabien nach seiner Produktionssteigerung bisher überhaupt in der Lage ist die Förderung kurzfristig noch einmal signifikant anzuheben.
Marktlage
Zuletzt haben Produktionsausfälle die Nachrichten dominiert. In Venezuela sinkt die Produktion bereits seit längerer Zeit stetig und die USA sanktionieren die Regierung um Präsident Maduro weiter. Die Förderung wird hier vermutlich fortlaufend sinken, was einen direkten Einfluss auf die globale Versorgung hat. Im Iran nehmen die Exporte anscheinend ebenfalls bereits ab, nachdem die USA auch hier harte Sanktionen für diejenigen angekündigt haben, die ihre Käufe bis zum 4. November nicht vollständig einstellen. Die OPEC will diese Ausfälle kompensieren, damit die Versorgungslage nicht zu knapp wird. Entsprechend hatte das Ölkartell mit seinen verbündeten Rohölproduzenten Ende Juni beschlossen die Förderung anzuheben. Doch mittlerweile sind weitere Ausfälle in Libyen, Kanada und Kasachstan hinzugekommen, die die Versorgungslage noch einmal verschlechtert haben. Laut ersten Zahlen hat Saudi-Arabien seine Ölförderung seit Mai bereits um etwa +0,7 Mio. Barrel pro Tag angehoben und auch andere Produzenten haben ihre Produktion deutlich gesteigert. Laut des Dienstleisters "Kpler", der Tankerbewegungen verfolgt, haben Algerien, die Vereinten Arabischen Emirate und Kuwait zusammen mit Saudi-Arabien per Schiff in den ersten 20 Tagen im Juni durchschnittlich 1,7 Mio. Barrel pro Tag mehr Rohöl ausgeführt als noch im Vormonat Mai. Damit haben die Länder den Beschluss der OPEC faktisch schon vorweggenommen, während die Exporte alleine aus Libyen und Iran in diesem Zeitraum um -0,7 Mio. Barrel pro Ta schrumpften. Letztlich bleibt die aktuelle Markt- und Versorgungslage undurchsichtig. Ständige Produktionsausfälle und unklare Zahlen zu den Produktionssteigerungen von OPEC und den Nicht-OPEC Ländern machen es derzeit sehr unübersichtlich. Händler reagieren daher oft auf einzelne Nachrichten, sodass die Preise volatil bleiben. Eine bessere Einschätzung könnten die Monatsreports von EIA, OPEC und IEA, die kommende Woche in dieser Reihenfolge am Dienstagabend, Mittwochnachmittag und Donnerstagvormittag veröffentlicht werden, geben.
Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2018
02.07.18 - David Lennox von Fat Prophets schätzt den Ölpreis 2018 weiter bei 70 bis 80 Dollar ein. Der Ölpreis handelt derzeit bereits innerhalb dieser Spanne, weshalb er nicht davon ausgehe, dass sich die Preise noch einmal besonders stark nach oben oder unten bewegen werden. Als stützende Faktoren nennt Lennox die Produktionsausfälle in Venezuela, Libyen und Iran, mit denen das Angebot knapper geworden ist. In den USA hingegen wird die Ölförderung weiter zunehmen und auch die OPEC steigert nach ihrer Ankündigung beim letzten Meeting die Versorgung. Alles in allem halten sich diese Einflüsse in Balance, sodass die Preise relativ stabil bleiben müssten.
25.06.18 - Trotz der OPEC Entscheidung von letzter Woche geht man bei der Investmentbank Jefferies davon aus, dass die Ölpreise in der zweiten Jahreshälfte 2018 anziehen werden. Die hauseigene Ölpreisprognose ergebe ein Preisniveau für die europäsiche Ölsorte Brent von über 80 US-Dollar, so Analyst Jason Gammel. Auch bei der Bank of America Merrill Lynch sieht man die Marktbedingungen bullish. Bis zum zweiten Quartal 2019 könnte Brent sogar in Richtung 90 US-Dollar anziehen, so deren Prognose. Dabei spielen allerdings mehrere Faktoren eine Rolle, die noch eine gewisse Unsicherheit in sich bergen. Die Bank of America Merrill Lynch nennt hier insbesondere die Auswirkungen der US-Sanktionen gegen den Iran sowie den Effekt auf das Wirtschaftswachstum durch den Handelsstreit zwischen USA und China bzw. der EU. Die Bank of America Merrill Lynch schätzt, dass für jedes Prozent, dass der globale Handel abnehme, die Ölnachfrage um -44.000 Barrel pro Tag sinkt.
Bei Goldman Sachs hat man eine leicht andere Einschätzung der Situation und erwartet, dass sich der Ölpreis mit der Entscheidung der OPEC nun stabilisiere. Analyst Brian Singer nennt für Brent eine Spanne von 70 bis 80 US-Dollar, die nicht nur in der zweiten Jahreshälfte 2018 sondern auch bis Ende 2019 gültig bleiben sollte. Die globale Nachfrage sei stark und freiwillige sowie unfreiwillige Produktionskürzungen werde es weiterhin geben. Auch mit der Produktionssteigerung in den USA werden die Bestände der OECD in Summe vermutlich bis Ende 2019 weiter auf Normalniveau oder leicht darunter liegen, so das Fazit des Goldman Analysten Brian Singer.
Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Anzahl aktiver Ölbohranlagen in den USA um -1 auf insgesamt 858 Anlagen gefallen
+ Produktionsausfall in Kasachstan in Höhe von -240.000 Barrel pro Tag
+ USA wollen iranische Ölexporte bis 04.11.2018 auf "null" drücken
+ Produktionsausfall in Libyen bei -450.000 Barrel pro Tag
+ Venezuela erklärt bedingtes Force Majeure
+ Drohende Sanktionen gegen Venezuelas Ölexporte
+ US-Sanktionen gegen den Iran
+ Venezuela: kontinuierlich sinkende Ölproduktion
Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Ölpreise laut Trump zu hoch, Saudi-Arabien soll Produktion stärker steigern
- Saudi-Arabien will im Juli Rekordhoch bei Rohölförderung erzielen
- OPEC hebt Produktion um etwa +0,6 Mio. Barrel pro Tag an
- Handelsstreit mit Strafzöllen zwischen China und USA droht zu eskalieren (Ölnachfrage ⬇️)
Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.
Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.
* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.