Heizölpreise steigen in Hamburg am 18.05.18 um ca. € +0,12 per 100 Ltr.
/Der Heizölpreis ist am heutigen Freitag um ca. € +0,12 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl kostet heute in Hamburg EUR 73,83 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.215,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)
Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL | |||
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Datum | Preis inkl. 19% MwSt. | Gesamtsumme | Tendenz zum Vortag |
18.05.2018 | 73,83 € pro 100 Ltr. | 2.215,- € für 3.000 Ltr. | ↗️ +0,12 € pro 100 Ltr. |
Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) notierte am gestrigen Donnerstag sehr volatil und verabschiedete sich nach zwischenzeitlich neuen Höchstständen aufgrund von Gewinnmitnahmen zum Handelsende mit 71,49 US-Dollar aus dem Handel. Am heutigen Freitag und letzten Handelstag der Woche notiert der Ölpreis in einem weiter bullisch dominierten Nachrichtenumfeldetwas etwas fester und oberhalb der Marke von insgesamt 71 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 71,64 US-Dollar. Das waren +0,15 US-Dollar je Barrel mehr als am Donnerstagabend (Schlusskurs: 71,49 US-Dollar) in New York.
Marktlage
Die unbestreitbar knappe Marktlage, die für einen starken Rückgang der globalen Ölbestände gesorgt hat, wird sich mit den jüngst durch die USA verhängten Sanktionen gegen den Iran und möglicher Weise auch gegen Venezuela kaum verbessern. Die Gegenmaßnahmen der EU zu den Sanktionen der USA werden den Rückzug großer Konzerne aus dem Iran vermutlich nicht aufhalten können, das machte die Ankündigung der Total gestern deutlich. Experten gehen davon aus, dass die US Sanktionen, sofern diese kommen, die Rohölförderung des Iran zwischen 250.000 und etwa 800.000 Barrel pro Tag reduzieren könnte. Die Schätzungen hierzu gehen noch immer weit auseinander. Die Ankündigung der Total könnte für Teheran nun bedeuten, dass das Atomabkommen bedeutungslos ist, sollte die EU nicht dafür sorgen können, dass sich die Unternehmen an ihre Verträge halten. Die jüngste Entwicklung stützt daher wieder einmal die Preise, da Angebotsausfälle immer wahrscheinlicher werden. Auch Venezuela kann in den kommenden Tagen zu einem neuen Problem werden. Gewinnt der amtierende Präsident Maduro die Wahlen am Wochenende, könnten auch diesem Land Sanktionen drohen. Dessen Ölproduktion sank in den letzten Monaten bereits drastisch, was das Angebot dauerhaft reduziert. Sollten nun aber noch Sanktionen gegen die Ölexporte hinzukommen, könnte sich die Situation schnell zuspitzen. Die Ölförderung in den USA steigt zwar weiter und wird voraussichtlich die USA in diesem Jahr zum größten Produzenten der Welt machen, doch dieses Produktionswachstum wird nicht ausreichend sein, um die drohenden Ausfälle im Iran und Venezuela aufzufangen. Die US-Ölinfrastruktur wächst lange nicht so schnell wie die Förderung. Die Unternehmen haben daher Probleme das Produktionswachstum dem Weltmarkt zugänglich zu machen. Insofern spricht derzeit wenig dafür, dass sich die Versorgungslage kurzfristig erheblich verbessert, was die Preise aus fundamentaler Sicht weiter hoch halten wird.
Ölpreisprognose
Die Analysten der Barclays Bank rechnen mittlerweile für 2018 mit einem höheren Durchschnittspreis der Rohölsorte Brent als zuvor. Der Produktionsrückgang in Venezuela, die Entscheidung Donald Trumps hinsichtlich US-Sanktionen gegen den Iran, neuerliche Angebotsausfälle in Nigeria und Schlüsse, die sich aus einer weiteren Runde von Geschäftszahlen der Ölproduzenten schließen ließen, erforderten der Bank zufolge eine Anpassung der Preisprognosen. Mittlerweile geht man bei Barclays davon aus, dass der Preis für ein Barrel der Rohölsorte Brent 2018 im Durchschnitt bei 70 US-Dollar liegen dürfte. Bislang rechnete man mit 63 US-Dollar. Im kommenden Jahr dürfte Brent durchschnittlich 65 US-Dollar pro Barrel kosten. Damit erhöhte die Bank ihre bisherige Prognose für 2019 um +5 US-Dollar.
Die Experten bei Morgan Stanley gehen davon aus, dass der Rohölpreis der Nordseesorte Brent bis 2020 auf ein Durchschnittsniveau von 90 US-Dollar ansteigt. Damit korrigieren die Experten ihre bisherige Prognose von bisher 65 US-Dollar massiv nach oben. Als Grund nennen sie den wachsenden Bedarf an Diesel und Kerosin. Da auch der Schiffsverkehr bis 2020 auf saubereren Treibstoff umsteigen muss, wird der Bedarf schnell ansteigen und die Raffinerien werden ihre Probleme haben die zusätzliche Nachfrage abzudecken. Letztlich werde man bis 2020 etwa 5,7 Mio. Barrel pro Tag zusätzlich an Rohöl benötigen, doch das wird wohl kaum passieren. Entsprechend werde der Preis deutlich anziehen müssen. Im ersten Halbjahr 2019 geht man von einem Durchschnittspreis von 80 US-Dollar für Brent aus, bevor die europäische Referenzsorte 2020 dann schließlich im Jahresmittel etwa 90 US-Dollar kosten soll. Die US-Sorte WTI wird günstiger bleiben und mit einem Preisabschlag von etwa -7 US-Dollar zu Brent gehandelt werden, so die Prognose.
Analyst Michael Hewson von CMC Markets sieht die Ölsorte Brent in einer Spanne von 72 bis 85 US-Dollar, würde aber auch einen Test der 90 Dollar Marke nicht ausschließen. Das einzige was die Preise von einer Fortsetzung der Aufwärtsbewegung abhalten könne sei ein Nachfragerückgang auf Grund der gestiegenen Preise. Doch ein solcher Effekt zeigt sich meist nicht kurzfristig, sodass die gedämpfte Nachfrage eher ein mittel- bis langfristiger Aspekt ist, der in der aktuellen Preisfindung vermutlich eine untergeordnete Rolle spielt.
Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Drohende Sanktionen gegen Venezuelas Ölexporte
+ Bullisher Monatsreport der OPEC
+ Abnahme von Rohöllagerbeständen in den USA gem. Department of Energy
+ US-Sanktionen gegen den Iran
+ Russland will unbefristete Zusammenarbeit mit OPEC
+ Venezuela: kontinuierlich sinkende Ölproduktion
Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- OPEC über Preisvolatilität besorgt
- Bearisher Monatsreport der Internationalen Energieagentur (IEA)
- Ölförderung in den USA wird im Mai und Juni weiter kräftig zulegen
- Aktive Ölbohranlangen in den USA um +10 mit nun 844 Anlagen auf 3-Jahreshoch angestiegen
- Russland fördert mehr Rohöl als mit OPEC vereinbart
- Strafzölle im Handelsstreit zwischen China und USA könnten Nachfrage nach Öl dämpfen
Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.
Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.
* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.