Heizölpreise steigen in Hamburg am 17.05.18 um ca. € +1,31 per 100 Ltr.
/Der Heizölpreis ist am heutigen Donnerstag um ca. € +1,31 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl kostet heute in Hamburg EUR 73,71 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.215,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)
Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL | |||
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Datum | Preis inkl. 19% MwSt. | Gesamtsumme | Tendenz zum Vortag |
17.05.2018 | 73,71 € pro 100 Ltr. | 2.211,- € für 3.000 Ltr. | ↗️ +1,31€ pro 100 Ltr. |
Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Mittwoch nach Veröffentlichung von bullishen US-Lagerbestandsdaten um +0,18 US-Dollar je Barrel angestiegen und notierte damit weiter über der Marke von 71 US-Dollar. Gemäß aktuellen Zahlen des Department of Energy sanken die Vorräte für Rohöl, Destillate (Heizöl und Diesel) und Benzin bei einer insgesamt angestiegenen Raffinerieauslastung. Am heutigen Mittwoch notiert der Ölpreis in einem weiter bullisch dominierten Nachrichtenumfeld etwas fester und weiter oberhalb der Marke von insgesamt 71 US-Dollar. Am Vormittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 71,72 US-Dollar. Das waren +0,23 US-Dollar je Barrel mehr als am Mittwochabend (Schlusskurs: 71,49 US-Dollar) in New York. Die globale Nachfrage bleibt weiter angespannt und die Situation könnte sich am Wochenende noch einmal verschärfen. Dann sollen in Venezuela Präsidentschaftswahlen abgehalten werden, wobei Präsident Maduro die von ihm vorgezogenen Wahlen vermutlich gewinnen wird, denn ernsthafte politische Gegner wurden von der Wahl ausgeschlossen. Mehrere Länder, darunter auch die USA, drohen die Wirtschaft und insbesondere den Ölsektor des Landes zu sanktionieren, sollte Maduro die Wahlen stattfinden lassen. Venezuela hat weltweit die größten Ölreserven, doch die Förderung liegt bei nur noch etwa 1,4 Mio. Barrel pro Tag und sinkt stetig. Sanktionen könnten die Wirtschaft vollständig einbrechen lassen, sodass die verbleibenden Ölexporte wegfallen könnten. Zusammen mit den angekündigten Sanktionen gegen die iranische Ölindustrie könnte sich die bereits ohnehin knappe Versorgungslage damit schon kommende Woche weiter zuspitzen.
Marktlage
Mit der Entscheidung der USA die Sanktionen gegen den Iran wieder einzuführen, stiegen die Ölpreise zuletzt auf neue 3,5-Jahreshochs. Bisher hält sich der Einfluss auf die physische Verfügbarkeit allerdings in Grenzen, da die USA eine Übergangsfrist von ca. 6 Monaten gewährt haben. Einige Analysten glauben allerdings, dass sich nun eine Konstellation ergibt, mit der die Nordseesölorte Brent auf über 80 US-Dollar, mittel- bis langfristig sogar wieder bis 90 oder 100 (aktuell rund 76) US-Dollar steigen könnte. Der Markt gilt durch die konsequente Produktionskürzung der OPEC derzeit als in etwa ausgeglichen. Die Bestände sind in den letzten Monaten gefallen, was sogar auf ein leichtes Angebotsdefizit hindeutet. Das Ziel der OPEC, die Ölbestände der OECD auf das Durchschnittsniveau der letzten 5 Jahre zu drücken, kann nun also auch bereits als erreicht angesehen werden. Wegen der knappen Marktlage wiegen Angebotsausfälle schwerer als in den vergangenen Jahren, da sie das Gleichgewicht und die physische Verfügbarkeit unmittelbar beeinflussen. Sollte das Ölangebot mit den Sanktionen weiter sinken, sind durchaus noch weitere Aufwärtspotenziale am Markt vorhanden. Doch es werden bereits auch Stimmen am Markt laut, die darauf verweisen, dass die OPEC nun die Produktionskürzungen zurückfahren könnte. Saudi-Arabien hatte jedenfalls angekündigt wegfallende Exporte des Iran zu ersetzen und auch andere Länder dürften bei den momentan höchsten Ölpreisen der letzten 3,5 Jahre erpicht sein, etwas von diesem Anteil ab zu bekommen und den eigenen Marktanteil wieder zu steigern. Die OPEC wird sich am 22. Juni mit anderen Nicht-OPEC Ländern beraten, wie man mit den Produktionskürzungen weiter verfährt. Das Abkommen läuft noch bis Ende des Jahres, doch mit den Sanktionen gegen den Iran könnte man die zweite Jahreshälfte für die Einleitung der Exitstrategie nutzen und die Kürzungen zurückfahren. Wie stark die Sanktionen das Ölangebot des Iran letztlich tatsächlich beeinflussen wird, ist indes weiter unklar. Als sich auch die EU und andere Länder an den Sanktionen beteiligt hatten, förderte der Iran etwa 1 Mio. Barrel pro Tag weniger als aktuell. Doch die EU, China und Russland wollen weiter an dem Atomabkommen festhalten und keine Sanktionen gegen den Iran verhängen, sodass der Einfluss geringer ausfallen wird. Inwiefern es der EU jedoch gelingt die eigenen Unternehmen gegen die US Sanktionen abzuschirmen, bleibt noch offen.
Ölpreisprognose
Die Experten bei Morgan Stanley gehen davon aus, dass der Rohölpreis der Nordseesorte Brent bis 2020 auf ein Durchschnittsniveau von 90 US-Dollar ansteigt. Damit korrigieren die Experten ihre bisherige Prognose von bisher 65 US-Dollar massiv nach oben. Als Grund nennen sie den wachsenden Bedarf an Diesel und Kerosin. Da auch der Schiffsverkehr bis 2020 auf saubereren Treibstoff umsteigen muss, wird der Bedarf schnell ansteigen und die Raffinerien werden ihre Probleme haben die zusätzliche Nachfrage abzudecken. Letztlich werde man bis 2020 etwa 5,7 Mio. Barrel pro Tag zusätzlich an Rohöl benötigen, doch das wird wohl kaum passieren. Entsprechend werde der Preis deutlich anziehen müssen. Im ersten Halbjahr 2019 geht man von einem Durchschnittspreis von 80 US-Dollar für Brent aus, bevor die europäische Referenzsorte 2020 dann schließlich im Jahresmittel etwa 90 US-Dollar kosten soll. Die US-Sorte WTI wird günstiger bleiben und mit einem Preisabschlag von etwa -7 US-Dollar zu Brent gehandelt werden, so die Prognose.
Die niederländische Großbank ING hat angesichts der jüngsten Entwicklungen ihre Preisprognosen für die Rohölsorten Brent und WTI deutlich nach oben angepasst. Die geopolitischen Risiken hätten deutlich zugenommen und die fundamentale Entwicklung im Markt sei bullish. Brent kletterte damit auf über 70 US-Dollar, weshalb man nun als Konsequenz auch die eigenen Preisprognosen deutlich anpasse. Im Jahresdurchschnitt 2018 sehen die ING Analysten Brent nun bei 66,50 US-Dollar, was eine deutliche Korrektur um +6,25 US-Dollar nach oben entspricht. Auch bei der Sorte WTI sieht man den Durchschnittspreis nun bei 62,50 US-Dollar, nachdem man die Rohölsorte zuletzt noch bei 57,75 US-Dollar erwartete. Für beide Rohölsorten ist dies eine Aufwärtskorrektur um etwa 10 Prozent. Im kommenden Jahr hingegen gehen die Analysten der Bank davon aus, dass die Preise wieder unter diesen Niveaus liegen werden. Die US-Rohölförderung ist seit Mitte 2016 jedes Quartal gestiegen und hat neue Rekordhochs erreicht. Diese Entwicklung werde sich nach Ansicht der ING weiter fortsetzen und damit auch die Preisniveaus in 2019 wieder belasten.
Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Abnahme von Rohöllagerbeständen in den USA gem. Department of Energy
+ Drohende Sanktionen gegen Venezuelas Ölexporte
+ Bullisher Monatsreport der OPEC
+ US-Sanktionen gegen den Iran
+ Russland will unbefristete Zusammenarbeit mit OPEC
+ Venezuela: kontinuierlich sinkende Ölproduktion
Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Ölförderung in den USA wird im Mai und Juni weiter kräftig zulegen
- Aktive Ölbohranlangen in den USA um +10 mit nun 844 Anlagen auf 3-Jahreshoch angestiegen
- Russland fördert mehr Rohöl als mit OPEC vereinbart
- Strafzölle im Handelsstreit zwischen China und USA könnten Nachfrage nach Öl dämpfen
Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.
Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.
* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.