Heizölpreise fallen in Hamburg am 11.05.18 um ca. € -0,42 per 100 Ltr.
/Der Heizölpreis ist am heutigen Freitag um ca. € -0,42 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl kostet heute in Hamburg EUR 71,22 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.136,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)
Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL | |||
---|---|---|---|
Datum | Preis inkl. 19% MwSt. | Gesamtsumme | Tendenz zum Vortag |
11.05.2018 | 71,22 € pro 100 Ltr. | 2.136,- € für 3.000 Ltr. | ↘️ -0,42 € pro 100 Ltr. |
Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Mittwoch im Umfeld neuer US-Sanktionen gegen den Iran und einem militärischen Scharmützel zwischen Iran und Israel um +0,22 US-Dollar angestiegen und notierte damit gegen Tagesende weiter oberhalb der Marke von 71 US-Dollar. Am heutigen Freitag und letzten Handelstag der Woche notiert der Ölpreis wieder etwas leichter und weiter über der Marke von insgesamt 71 US-Dollar. Am Vormittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 71,20 US-Dollar. Das waren -0,16 US-Dollar je Barrel weniger als am Donnerstagabend (Schlusskurs: 71,36 US-Dollar) in New York.
Marktlage
Der jüngste militärische Schlagabtausch zwischen Iran und Israel hat das Risiko eines offenen Konflikts zwischen den beiden Ländern weiter erhöht. Die Gefahr, die hiervon ausgehen könnte, wäre für die Region enorm und stellt auch ein Risiko für die Verfügbarkeit von Rohöl dar. Auch die Sanktionen der USA gegen den Iran können die Marktlage weiter verknappen. Zwar rechnen Analysten nur mit einem Ausfall von etwa 0,2 bis 0,5 Mio. Barrel pro Tag, was im Vergleich zur globalen Nachfrage von etwa 100 Mio. Barrel pro Tag gering ist, jedoch ist die Marktlage auch ohne diese Ausfälle bereits äußerst knapp. Jedes Barrel, das weniger produziert wird, reduziert die globalen Ölbestände. Die Überkapazitäten sind schon längst abgebaut und so lange sich die OPEC weiter an die Produktionskürzungen hält wird sich dies vermutlich auch kurzfristig nicht ändern. Bei der fundamentalen Gemengelage setzt derzeit also kaum ein Händler auf fallende Preise, was die Aufwärtsdynamik vorerst am Leben erhalten wird. Bei abnehmenden Beständen und der anstehenden Sommernachfrage bleibt das Abwärtspotenzial aus jetziger Sicht sehr begrenzt. Im Marktfokus steht in den kommenden Tagen und Wochen vor allem wie sich die Spannungen zwischen Iran und Israel sowie die angekündigten Sanktionen der USA gegen den Iran entwickeln werden.
Ölpreisprognose
Die niederländische Großbank ING hat angesichts der jüngsten Entwicklungen ihre Preisprognosen für die Rohölsorten Brent und WTI deutlich nach oben angepasst. Die geopolitischen Risiken hätten deutlich zugenommen und die fundamentale Entwicklung im Markt sei bullish. Brent kletterte damit auf über 70 US-Dollar, weshalb man nun als Konsequenz auch die eigenen Preisprognosen deutlich anpasse. Im Jahresdurchschnitt 2018 sehen die ING Analysten Brent nun bei 66,50 US-Dollar, was eine deutliche Korrektur um +6,25 US-Dollar nach oben entspricht. Auch bei der Sorte WTI sieht man den Durchschnittspreis nun bei 62,50 US-Dollar, nachdem man die Rohölsorte zuletzt noch bei 57,75 US-Dollar erwartete. Für beide Rohölsorten ist dies eine Aufwärtskorrektur um etwa 10 Prozent. Im kommenden Jahr hingegen gehen die Analysten der Bank davon aus, dass die Preise wieder unter diesen Niveaus liegen werden. Die US-Rohölförderung ist seit Mitte 2016 jedes Quartal gestiegen und hat neue Rekordhochs erreicht. Diese Entwicklung werde sich nach Ansicht der ING weiter fortsetzen und damit auch die Preisniveaus in 2019 wieder belasten.
Geht es nach JPMorgan Analyst, John Normand, könnte die Ölsorte Brent in den kommenden Monaten noch auf 80 US-Dollar ansteigen. Dieses Szenario sieht er vor allem dann gegeben, wenn es im Falle des Iran neue Sanktionen geben wird. Der Krieg in Syrien hat die Wahrscheinlichkeit dafür sicher nicht gemindert, denn der Iran unterstützt die Assad Regierung, die USA jedoch die Opposition. Trump hatte schon im Wahlkampf angekündigt die Sanktionen gegen den Iran wieder zu verstärken, da er den Atomdeal als schlecht für die USA einstuft. Sollte es zu Sanktionen durch die USA kommen, könnte dies eine Spirale lostreten. Zwar importieren die USA kein iranisches Rohöl, sollte der Iran als Reaktion auf die Sanktionen jedoch aus dem Atomabkommen aussteigen, dann dürften auch wieder Sanktionen anderer Länder folgen. Auch haben die USA die Möglichkeit den Handel mit iranischen Öl indirekt zu erschweren. Maßnahmen in diese Richtung würden die Rohölexporte aus dem Iran sicherlich reduzieren, sodass die Versorgungslage knapper wird. Und das stützt in der Regel bekanntlich die Preisniveaus.
Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Militärische Scharmützel zwischen Iran und Israel
+ US-Sanktionen gegen den Iran
+ Abnahme von Rohöl, Benzin- und Destillatbeständen in den USA gem. API
+ US-Notenbank (Fed) sieht Konjunkturentwicklung für die USA positiv
+ Quotentreue der OPEC bei 149 Prozent
+ Russland will unbefristete Zusammenarbeit mit OPEC
+ Venezuela: kontinuierlich sinkende Ölproduktion
Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Russland fördert mehr Rohöl als mit OPEC vereinbart
- Strafzölle im Handelsstreit zwischen China und USA könnten Nachfrage nach Öl dämpfen
Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.
Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.
* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.