Heizölpreise steigen in Hamburg am 09.05.18 um ca. € +1,43 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Mittwoch um ca. € +1,43 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl kostet heute in Hamburg EUR 71,63 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.149,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)

Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL
Datum Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
09.05.2018 71,63 € pro 100 Ltr. 2.149,- € für 3.000 Ltr. ↗️ +1,43 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Dienstagnachmittag aufgrund von Gerüchten, dass Trump doch nicht offiziell aus dem Atomabkommen aussteigen wird und nur geringe Sanktionen mit der Möglichkeit zu Verhandlungen plant, aufgrund von Gewinnmitnahmen stark eingebrochen und auf die Marke von rund 69 US-Dollar gefallen. Gegen 20 Uhr unserer Zeit verkündete Trump dann doch Sanktionen gegen den Iran, welches in der Folge eine Relativierung der steilen Abwärtsbewegung des Ölpreises bewirkte. Gegen Tagesende verbuchte der Ölpreis dann "nur" noch einen Verlust in Höhe von -1,67 US-Dollar je Barrel. Der US-Präsident hatte seine Drohungen war gemacht und gegen den Widerstand der verbündeten Länder einen einseitigen Ausstieg der USA aus dem Atomdeal mit dem Iran verkündet. Trump will die gewährten Sanktionserleichterungen rückgängig machen und zielt dabei insbesondere auf Irans Ölexporte und Wirtschaft ab. Der Iran soll so zu neuen Verhandlungen gezwungen werden, damit ein neues Abkommen geschlossen werden kann, dass auch das Raketenprogramm und die "Terrorfinanzierung" mit einschließt. Die Sanktionen gelten sofort, stellte Finanzminister Steven Mnuchin im Anschluss klar. Dennoch wird es eine Übergangsfrist von 180 Tagen geben, in der es den Unternehmen, die mit dem Iran Handel betreiben, ermöglicht werden soll ihre Aktivitäten zu reduzieren. Dies sollte vor allem von solchen Unternehmen genutzt werden, die auf dauerhafte Ausnahmeregelungen aus sind. Die Ölpreise sollen durch die Sanktionen allerdings nicht steigen, so Mnuchin, denn man habe im Vorfeld mit anderen Marktteilnehmern wie z.B. Saudi-Arabien gesprochen, die sich bereit erklärt hätten die Produktions- und Exportausfälle des Irans aufzufangen. Am heutigen Mittwoch notiert der Ölpreis wieder deutlich fester, gestützt durch Abbauten bei den Öllagerbeständen in den USA, auf einem Vierjahreshoch über der Marke von 70 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 70,51 US-Dollar. Das waren +1,45 US-Dollar je Barrel mehr als am Dienstagabend (Schlusskurs: 69,06 US-Dollar) in New York.

Marktlage
Von der Wiedereinführung der US-Sanktionen gegen den Iran dürfte wohl kaum einer überrascht sein, war das doch lange genug Thema und auch schon weitestgehend eingepreist. Nach Verkündigung der Sanktionen am Dienstagabend reagierte der Markt auf Gerüchte erwartet volatil, bevor sich letztlich die feste Tendenz durchsetzte. Die Sanktionen gelten zwar sofort, die Übergangszeit wir es allerdings ermöglichen, dass die neue Verhandlungen geführt werden können und dass die Ölexporte des Irans nicht gleich in vollem Umfang einbrechen. Wie groß der Einfluss auf die Verfügbarkeit letztlich sein wird, bleibt abzuwarten, denn Details zu den Sanktionen gibt es bislang noch nicht. Die Unsicherheit Geschäfte mit dem Iran abzuschließen ist allerdings deutlich gestiegen, was es dem Iran bereits in den letzten Wochen schwerer gemacht hatte Abnehmer für sein Öl zu finden. Die Energy Information Adminstration (EIA) hatte hingegen gestern Abend noch ihren Monatsbericht veröffentlicht, der angesichts der Sanktionen etwas in den Hintergrund trat. Letztlich reagiert die EIA mit ihrer Ölpreispreisprognose 2018 auf die aktuell hohen Preise und sieht eine knappe Marktlage für 2018. Mit Sanktionen gegen den Iran könnten die Preise bei den kommenden Prognosen sogar noch einmal korrigiert werden. Trotz der starken Aufwärtskorrektur der Preise für 2018, liegen diese noch immer unter dem aktuellen Niveau, sodass die EIA eher Abwärtsspielräume sieht. Langfristig könnten die Durchschnittspreise bis Ende 2019 sogar etwa -10 US-Dollar unter dem aktuellen Niveau liegen.

Ölpreisprognose
Die niederländische Großbank ING hat angesichts der jüngsten Entwicklungen ihre Preisprognosen für die Rohölsorten Brent und WTI deutlich nach oben angepasst. Die geopolitischen Risiken hätten deutlich zugenommen und die fundamentale Entwicklung im Markt sei bullish. Brent kletterte damit auf über 70 US-Dollar, weshalb man nun als Konsequenz auch die eigenen Preisprognosen deutlich anpasse. Im Jahresdurchschnitt 2018 sehen die ING Analysten Brent nun bei 66,50 US-Dollar, was eine deutliche Korrektur um +6,25 US-Dollar nach oben entspricht. Auch bei der Sorte WTI sieht man den Durchschnittspreis nun bei 62,50 US-Dollar, nachdem man die Rohölsorte zuletzt noch bei 57,75 US-Dollar erwartete. Für beide Rohölsorten ist dies eine Aufwärtskorrektur um etwa 10 Prozent. Im kommenden Jahr hingegen gehen die Analysten der Bank davon aus, dass die Preise wieder unter diesen Niveaus liegen werden. Die US-Rohölförderung ist seit Mitte 2016 jedes Quartal gestiegen und hat neue Rekordhochs erreicht. Diese Entwicklung werde sich nach Ansicht der ING weiter fortsetzen und damit auch die Preisniveaus in 2019 wieder belasten.

Geht es nach JPMorgan Analyst, John Normand, könnte die Ölsorte Brent in den kommenden Monaten noch auf 80 US-Dollar ansteigen. Dieses Szenario sieht er vor allem dann gegeben, wenn es im Falle des Iran neue Sanktionen geben wird. Der Krieg in Syrien hat die Wahrscheinlichkeit dafür sicher nicht gemindert, denn der Iran unterstützt die Assad Regierung, die USA jedoch die Opposition. Trump hatte schon im Wahlkampf angekündigt die Sanktionen gegen den Iran wieder zu verstärken, da er den Atomdeal als schlecht für die USA einstuft. Sollte es zu Sanktionen durch die USA kommen, könnte dies eine Spirale lostreten. Zwar importieren die USA kein iranisches Rohöl, sollte der Iran als Reaktion auf die Sanktionen jedoch aus dem Atomabkommen aussteigen, dann dürften auch wieder Sanktionen anderer Länder folgen. Auch haben die USA die Möglichkeit den Handel mit iranischen Öl indirekt zu erschweren. Maßnahmen in diese Richtung würden die Rohölexporte aus dem Iran sicherlich reduzieren, sodass die Versorgungslage knapper wird. Und das stützt in der Regel bekanntlich die Preisniveaus.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ US-Sanktionen gegen den Iran
+ Abnahme von Rohöl, Benzin- und Destillatbeständen in den USA gem. API
+ US-Notenbank (Fed) sieht Konjunkturentwicklung für die USA positiv
+ Quotentreue der OPEC bei 149 Prozent
+ Russland will unbefristete Zusammenarbeit mit OPEC
+ Venezuela: kontinuierlich sinkende Ölproduktion

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Aktive Ölbohranlangen in den USA um +9 mit nun 834 Anlagen auf 3-Jahreshoch angestiegen
- Russland fördert mehr Rohöl als mit OPEC vereinbart
- Strafzölle im Handelsstreit zwischen China und USA könnten Nachfrage nach Öl dämpfen

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.