Heizölpreise steigen in Hamburg am 07.05.18 um ca. € +1,55 per 100 Ltr.
/Der Heizölpreis ist am heutigen Montag um ca. € +1,55 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl kostet heute in Hamburg EUR 70,14 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.104,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)
Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL | |||
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Datum | Preis inkl. 19% MwSt. | Gesamtsumme | Tendenz zum Vortag |
07.05.2018 | 70,14 € pro 100 Ltr. | 2.104,- € für 3.000 Ltr. | ↗️ +1,55 € pro 100 Ltr. |
Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am Freitag in der vergangenen Handelswoche nach Veröffentlichung von positiven US-Arbeitsmarktdaten, die auf einen weiterhin hohen Ölbedarf hindeuten, sowie einer zunehmend sinkenden Ölproduktion Venezuelas um +1,29 US-Dollar über die Marke von 69 US-Dollar angestiegen. Eine extrem hohe Inflation, Arbeitslosigkeit und Misswirtschaft bringen Venezuela immer mehr unter Druck. Anfang 2017 lag die Ölproduktion noch bei etwa 2 Mio. Barrel pro Tag und ist bereits auf 1,5 Mio. Barrel pro Tag gesunken. Die Abwärtsspirale könnte sich noch schneller drehen, wenn in der Ölindustrie die Löhne nicht mehr bezahlt werden können und die Angestellten ihre Arbeit niederlegen. Im schlimmsten Fall könnte die Förderung zum Jahresende dann sogar schon auf unter 1 Mio. Barrel pro Tag fallen, so die Befürchtung von Experte Francisco Monaldi, von der Rice University. Nun ziehen sich angesichts der prekären Situation auch zunehmend internationale Unternehmen aus dem Land zurück. ConocoPhillips hat nun angegeben Vermögenswerte aus dem staatlichen Ölunternehmen Venezuelas PDVSA abgezogen zu haben, was die Produktion und Exporte von Öl sicherlich nicht verbessern wird. Am heutigen Montag notiert der Ölpreis aufgrund von möglichen Sanktionen gegen den Iran deutlich fester und mittlerweile oberhalb der Marke von insgesamt 70 US-Dollar auf einem 3,5-Jahreshoch. Am Vormittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 70,35 US-Dollar. Das waren +0,63 US-Dollar je Barrel mehr als am Freitagabend (Schlusskurs: 69,72 US-Dollar) in New York.
Marktlage
Der Ölmarkt wird vermutlich auch in dieser Woche (07.-11.05.18) weiter bullish bleiben. Sollten die USA Handelseinschränkungen gegen den Iran einsetzen, würde dies die Ölpreise vermutlich weiter nach oben treiben. Die iranische Ölproduktion hatte seit dem Atomabkommen um etwa 1 Mio. Barrel pro Tag zugenommen, sodass dies in etwa die Größenordnung ist, um die die Ölförderung im schlimmsten Falle abnehmen könnte. Doch die Marktversorgung ist momentan sehr knapp, nachdem die OPEC ihre Produktionskürzungen weiter strikt einhält und die Förderung Venezuelas sich in einer Art Todesspirale befindet. So lange die OPEC und die Nicht-OPEC Länder weiter an ihren Produktionskürzungen festhalten, gibt es kaum etwas, das auf eine verbesserte Versorgungslage hindeutet. Auch die Nachfrage wird immer wieder als sehr stark bezeichnet und über die Sommermonate nimmt der Bedarf tendenziell zu. Im Frühjahr blieb zudem der saisonale Aufbau der Vorräte aus, mit denen man sich auf die Sommernachfrage einstellt, sodass auch von dieser Warte her wenig Hoffnung für eine bessere Versorgung besteht.
Auch wenn die Ölförderung in den USA immer weiter zunimmt, so stehen die Ölproduzenten hier vor einem logistischen Problem. Die Pipelinekapazitäten wachsen viel zu langsam, sodass schon jetzt nicht mehr das gesamte Öl, dass man in der Schieferölindustrie in Texas und New Mexico fördert, abtransportieren kann. Auch wenn die stetig steigende Anzahl von Ölbohranlagen auf eine immer weiter zunehmende Ölproduktion hinweist, so erreicht das Öl nicht unbedingt die Raffinerien bzw. den internationalen Markt.
Ölpreisprognose
Die drohenden Sanktionen gegen den Iran halten den Markt derzeit in Atem und die Ölpreise hoch. Auch wenn neue Maßnahmen gegen Teheran die Preisniveaus vermutlich weiter stützt, so geht Analyst Thomas Pugh, von Capital Economics, davon aus, dass die Preise letztlich wieder fallen werden. Erstens werde das Angebot bei einem Austritt der USA aus dem Atomabkommen nicht so stark sinken wie bei den letzten Sanktionen, da die USA bisher nicht von Europa unterstützt werden. Zweitens sorgen die hohen Ölpreise für weitere Investitionen in die Ölindustrie, sodass vor allem in den USA das Angebot schnell zunimmt. Und drittens werde die OPEC im kommenden Jahr die Produktionskürzungen schrittweise zurückführen, da die Bestände auf das 5-Jahresdurchschnittsniveau fallen werden.
Die niederländische Großbank ING hat angesichts der jüngsten Entwicklungen ihre Preisprognosen für die Rohölsorten Brent und WTI deutlich nach oben angepasst. Die geopolitischen Risiken hätten deutlich zugenommen und die fundamentale Entwicklung im Markt sei bullish. Brent kletterte damit auf über 70 US-Dollar, weshalb man nun als Konsequenz auch die eigenen Preisprognosen deutlich anpasse. Im Jahresdurchschnitt 2018 sehen die ING Analysten Brent nun bei 66,50 US-Dollar, was eine deutliche Korrektur um +6,25 US-Dollar nach oben entspricht. Auch bei der Sorte WTI sieht man den Durchschnittspreis nun bei 62,50 US-Dollar, nachdem man die Rohölsorte zuletzt noch bei 57,75 US-Dollar erwartete. Für beide Rohölsorten ist dies eine Aufwärtskorrektur um etwa 10 Prozent. Im kommenden Jahr hingegen gehen die Analysten der Bank davon aus, dass die Preise wieder unter diesen Niveaus liegen werden. Die US-Rohölförderung ist seit Mitte 2016 jedes Quartal gestiegen und hat neue Rekordhochs erreicht. Diese Entwicklung werde sich nach Ansicht der ING weiter fortsetzen und damit auch die Preisniveaus in 2019 wieder belasten.
Geht es nach JPMorgan Analyst, John Normand, könnte die Ölsorte Brent in den kommenden Monaten noch auf 80 US-Dollar ansteigen. Dieses Szenario sieht er vor allem dann gegeben, wenn es im Falle des Iran neue Sanktionen geben wird. Der Krieg in Syrien hat die Wahrscheinlichkeit dafür sicher nicht gemindert, denn der Iran unterstützt die Assad Regierung, die USA jedoch die Opposition. Trump hatte schon im Wahlkampf angekündigt die Sanktionen gegen den Iran wieder zu verstärken, da er den Atomdeal als schlecht für die USA einstuft. Sollte es zu Sanktionen durch die USA kommen, könnte dies eine Spirale lostreten. Zwar importieren die USA kein iranisches Rohöl, sollte der Iran als Reaktion auf die Sanktionen jedoch aus dem Atomabkommen aussteigen, dann dürften auch wieder Sanktionen anderer Länder folgen. Auch haben die USA die Möglichkeit den Handel mit iranischen Öl indirekt zu erschweren. Maßnahmen in diese Richtung würden die Rohölexporte aus dem Iran sicherlich reduzieren, sodass die Versorgungslage knapper wird. Und das stützt in der Regel bekanntlich die Preisniveaus.
Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ US-Notenbank (Fed) sieht Konjunkturentwicklung für die USA positiv
+ Macron fürchtet Ausstieg aus Iran Abkommen
+ Quotentreue der OPEC bei 149 Prozent
+ Russland will unbefristete Zusammenarbeit mit OPEC
+ Mögliche Sanktionen gegen den Iran
+ Venezuela: kontinuierlich sinkende Ölproduktion
Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Anzahl aktiver Ölbohranlangen in den USA um +9 mit nun 834 Anlagen auf 3-Jahreshoch angestiegen
- Russland fördert mehr Rohöl als mit OPEC vereinbart
- Iran: Notwendigkeit für Produktionskürzungen nicht mehr gegeben
- Ölproduktion in den USA soll im April und auch im Mai weiter kräftig zulegen
- Strafzölle im Handelsstreit zwischen China und USA könnten Nachfrage nach Öl dämpfen
Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.
Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.
* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.