↘️ Heizölpreise fallen in Hamburg am 05.12.18 um ca. € -0,83 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Mittwoch um ca. € -0,83 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 69,22 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.076,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
05.12.18 69,22 € pro 100 Ltr. 2.076,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -0,83 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Dienstag nach einer Äußerung des saudischen Ölministers, bei der er die Markterwartung bezüglich Produktionskürzungen der OPEC als "verfrüht" bezeichnete, um nur +0,30 US-Dollar je Barrel über die Marke von 53 US-Dollar angestiegen. Für zusätzliche bearishe Impulse sorgten auch gestiegen Ölbestände in den USA. Gemäß aktuellen Zahlen des American Petroleum Institute nahmen bei gestiegenen Rohölvorräten parallel auch die Bestände der Destillate (Heizöl und Dieselkraftstoff) und Benzin zu. Am heutigen Mittwoch notiert der Ölpreis etwas leichter und wieder unter der Marke von insgesamt 53 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 52,47 US-Dollar. Das waren -0,78 US-Dollar je Barrel weniger als am Dienstagabend (Schlusskurs: 53,25 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Kanada kürzt Ölproduktion ab Januar um -325.000 Barrel pro Tag
+ Rußland und Saudi-Arabien haben sich auf Kürzung verständigt
+ USA und China setzen Handelsstreit vorerst aus
+ Irans Ölexporte Anfang November deutlich gesunken
+ OPEC+: Produktionskürzung in Höhe von -1,0 bis -1,4 Mio. B/T im Gespräch
+ Saudi-Arabien kündigt Exportkürzung von 0,5 Mio. B/T ab Dezember 2018 an
+ Verschärfte US-Sanktionen gegen den Iran gelten seit dem 04.11.2018
+ Kontinuierlich sinkende Ölproduktion in Venezuela

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Zunahme von Ölbeständen in den USA gem. API
- OPEC+ Gemeinschaft: Uneinigkeit bei Produktionskürzungen
- US-Ölförderung erreicht neues Rekordhoch
- Saudi-Arabien erreicht neue Rekorde bei Produktion und Exporten
- Ölnachfrage vor Einbruch im Januar
- USA erteilen Ausnahmeregelungen zu Iran Sanktionen
- Handelsstreit mit Strafzöllen zwischen USA und China
- Nachfragesorgen in Entwicklungsländern

Marktlage
Das OPEC-Treffen wird am morgen Donnerstag in Wien beginnen und soll eine Entscheidung bezüglich der weiteren Strategie im Bezug auf die Ölproduktion bringen. Die jüngsten Kommentare offenbaren allerdings Unstimmigkeiten innerhalb der Vereinigung und mit Russland. Zahlreiche OPEC Mitglieder sehen sich durch die Allianz zwischen Saudi-Arabien und Russland entmachtet und fordern daher vor allem von diesen beiden Ländern eine Produktionskürzung ein. Diese haben ihre Förderung seit Sommer am stärksten angehoben und letztlich auch am meisten von der Lockerung profitiert. Wenn diese Länder nun mit dem niedrigen Preis unzufrieden sind, müssten diese eben auch die Last der Kürzungen tragen, so der Tenor. Russland soll bisher aber nur eine Kürzung von etwa 150.000 Barrel pro Tag (B/T) angeboten haben, sodass noch ein erheblicher Anteil zur kolportierten Kürzungsmenge von -1,0 bis -1,4 Mio. B/T fehlt. Gestritten wird auch nicht nur wer wie viel kürzen muss, wie üblich geht es auch um die Ausgangsmengen, die als Referenz zur Berechnung der Quoten gilt. Einige Länder wollen die Oktober Level, also nach den Produktionssteigerungen vom Sommer, als Referenz nehmen. Andere sind für eine Rückkehr zum ursprünglichen Abkommen, dass im Dezember 2016 geschmiedet wurde. Zweifel bestehen daher, ob das Kartell zu einer Einigung kommt, denn Produktionsgrenzen sind nur dann offiziell beschlossen, wenn alle Mitglieder zustimmen. Das Meeting am Donnerstag gilt als wegweisend, das wichtigere Treffen könnte allerdings am Freitag sein, wenn sich die OPEC mit den Nicht-OPEC Ländern abstimmt. Russland und andere Ölproduzenten sollen sich dann den Maßnahmen anschließen. In 2016 machte Saudi-Arabien seine Bindung an Produktionskürzungen von einer Förderreduzierung Russlands abhängig. Die Nicht-OPEC Länder bzw. Russland könnten einen möglichen Deal somit im Nachhinein noch zum Kippen bringen. Neben den Zweifel an den Produktionskürzungen der OPEC kommen nun auch wieder die Drohungen Trumps in Richtung China hinzu. Der Waffenstillstand gilt, doch zeigen die jüngsten Kommentare auch, auf welch tönernen Füßen die Verabredung steht. Bleibt eine Einigung aus, würden die Zölle steigen und das Wirtschaftswachstum sowie das Ölnachfragewachstum ausbremsen.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2018
03.12.18 - Für die Experten bei Goldman Sachs sind die Ölpreise in den letzten Wochen zu stark gefallen. Die Notierungen hätten nicht so deutlich nachgeben dürfen und werden nun wieder zügig ansteigen, so die Warnung. Man erwarte, dass die OPEC beim nächsten Treffen die Ölproduktion kürzen werde. Dies sollte für eine Fortsetzung der Rallye, die mit den Kommentaren vom Sonntag eingeleitet wurde, sorgen. Der Preis für die Ölsorte Brent sollte damit über das Niveau von Mitte 60 US-Dollar steigen. Die OPEC wird ihre Einigung wahrscheinlich mit Bedacht formulieren und den Fokus auf die Stabilisierung er Bestände legen. Der Deal werde damit in erster Linie darauf abzielen die Exporte zu reduzieren, womit die anhaltenden, größer als saisonal üblichen Bestandszunahmen beendet werden sollten. Dies werde den Preis für Brent Anfang 2019 schließlich knapp über die 70 US-Dollar Marke anheben, so das Fazit bei Goldman Sachs. Auch Analyst Norbert Rücker, von Julius Baer, hatte gestern bereits in einer Einschätzung ein Preisziel von 72,50 US-Dollar innerhalb der nächsten drei Monate geäußert. Langfristig rechnet er allerdings mit einem Rückgang des Durchschnittspreises auf 65 US-Dollar pro Barrel.

28.11.18 - Für Analyst Wayne Gordon von der UBS wird Rohöl in den kommenden 6 Monaten am stärksten von allen Rohstoffen zulegen. Der Analyst sieht vor allem China als ein Antriebsmotor für eine Aufwärtskorrektur bei den Rohstoffpreisen. China ist durch die Sanktionen der USA unter Druck gekommen und die hohen Wachstumsraten der letzten Jahre konnten nicht mehr erzielt werden. Die Regierung wird im kommenden Jahr Maßnahmen ergreifen, mit denen das Wirtschaftswachstum gestützt werden soll, was entsprechend auch die Rohstoffnachfrage steigen lässt. Einen möglichen Deal zwischen China und den USA, bei dem man sich auf die künftigen Handelsbeziehungen einigt, wäre dabei "nur" das Sahnehäubchen. In Sachen Rohöl nennt Gordon zwar eine Reihe von bearishen Aspekten, allerdings habe vor allem die US-Logistik erhebliche Probleme die steigende Ölförderung an den Weltmarkt zu bringen. Letztlich rechnet Gordon mit einer global weiter stark steigenden Ölnachfrage. Der Ölmarkt werde daher im ersten Quartal 2019 wieder knapper, sodass die Ölsorte Brent wieder auf 70 bis 80 US-Dollar steigen wird, so das Fazit des UBS Experten.

Nachdem Analyst Gordon von der UBS einen Preisanstieg prognostizierte, stoßen nun auch die Experten von Ashburton Global Energy Fund ins selbe Horn. Innerhalb der kommenden 3 Monaten werde der Rohölpreis wieder deutlich zulegen und dafür nennen diese gleich mehrere Gründe. Die Ölproduktion von Saudi-Arabien ist vor den US-Midterm Wahlen viel zu stark gestiegen. Die Produktion hätte ein Niveau erreicht, dass für Saudi-Arabien nicht lange durchzuhalten sei. Trump hatte in der Zeit vor den Wahlen, aber auch danach, immer wieder Produktionssteigerungen der OPEC gefordert, die dann auch kamen. Die hohen Spritpreise Ende September und Anfang Oktober hatte man in den USA als Gefahr für das Wahlergebnis der Republikaner in den USA gesehen. So rechnet man nun eben mit einer Reduzierung der Ölförderung von Saudi-Arabien. Hinzu kommt, dass die Probleme der Infrastruktur in den USA das Produktionswachstum dort ausbremsen werden. Hinzu kommt, dass die Ölbestände gering und die Kapazitätsreserven sehr niedrig sind, während eine nachhaltige Produktionssteigerung an konventionellen Ölquellen (kein Schieferöl oder Teersande) in 2019 nicht zu erwarten sei. Zu stark waren die Einschnitte der Investitionen in den Jahren nach 2014, als die Ölpreise einbrachen. Letzlich sei die momentane Abwärtsbewegung nur eine Delle in der zyklischen Erholung der Ölpreise. Die Abwärtsbewegung von Oktober und November wird vom Ashburton Global Energy Fund als Korrektur gesehen, die sich bald umkehren werde. Brent sollte in den kommenden drei Monaten somit auf ein Niveau zwischen 70 und 80 US-Dollar steigen, so das abschließende Fazit.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.