↘️ Heizölpreise fallen in Hamburg am 04.12.18 um ca. € -0,42 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Dienstag um ca. € -0,42 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 70,05 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.101,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
04.12.18 70,05 € pro 100 Ltr. 2.101,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -0,42 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Montag in einem überwiegend bullishen Nachrichtenumfeld um +2,02 US-Dollar je Barrel auf die Marke von knapp 53 US-Dollar angestiegen. Die Ankündigung von Produktionskürzungen der OEPC+ Gemeinschaft und Kanada hatte die fundamentale Ausgangslage deutlich beeinflusst. Weniger Öl und ein zusätzlicher Waffenstillstand im Handelsstreit zwischen China und den USA sorgten für ein kräftiges Kursplus an den Ölmärkten. Am heutigen Dienstag notiert der Ölpreis etwas fester und mittlerweile oberhalb der Marke von insgesamt 54 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 54,18 US-Dollar. Das waren +1,23 US-Dollar je Barrel mehr als am Montagabend (Schlusskurs: 52,95 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Kanada kürzt Ölproduktion ab Januar um -325.000 Barrel pro Tag
+ Rußland und Saudi-Arabien haben sich auf Kürzung verständigt
+ USA und China setzen Handelsstreit vorerst aus
+ Irans Ölexporte Anfang November deutlich gesunken
+ OPEC+: Produktionskürzung in Höhe von -1,0 bis -1,4 Mio. B/T im Gespräch
+ Saudi-Arabien kündigt Exportkürzung von 0,5 Mio. B/T ab Dezember 2018 an
+ Verschärfte US-Sanktionen gegen den Iran gelten seit dem 04.11.2018
+ Kontinuierlich sinkende Ölproduktion in Venezuela

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- US-Ölförderung erreicht neues Rekordhoch
- Saudi-Arabien erreichen neue Rekorde bei Produktion und Exporten
- Ölnachfrage vor Einbruch im Januar
- Irak steigert Eporte über Kirkuk-Ceyhan Pipeline
- Bearisher Monatsreports von OPEC, EIA und IEA
- USA erteilen Ausnahmeregelungen zu Iran Sanktionen
- Handelsstreit mit Strafzöllen zwischen USA und China
- Nachfragesorgen in Entwicklungsländern

Marktlage
Die Notierungen an den Ölbörsen ICE und NYMEX machen einen kräftigen Satz nach oben. Die Annäherung im Handelsstreit zwischen China und USA verleiht den Märkten Rückenwind. Vor allem aber ist es die Einigung auf eine grundsätzliche Produktionskürzung zwischen Russland und Saudi-Arabien, die als Grundvoraussetzung für eine Intervention der OPEC kommenden Donnerstag gesehen wird. Dem Markt steht nun eine turbulente Woche bevor. Kommentare und Äußerungen aus dem OPEC+ Umfeld werden mal für, mal gegen eine Kürzung sprechen. Länder werden versuchen ihre Verhandlungsposition mit extremen Standpunkten zu stärken, sodass die Volatilität sicherlich erheblich zunehmen wird. Überraschende Hilfe bei den Produktionskürzungen wird die OPEC+ Gemeinschaft von Kanada bekommen, wo man die Rohölproduktion ab 1. Januar um -325.000 Barrel pro Tag (B/T) kürzt. Wenig überraschend ist daher die starke Reaktion der Preise an den Ölbörsen zum Handelsauftakt. Weniger Öl aus Kanada und die Aussicht auf eine Produktionskürzung von über -1 Mio. B/T aus den OPEC+ Ländern sorgt für einen kräftigen Preisanstieg.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2018
03.12.18 - Für die Experten bei Goldman Sachs sind die Ölpreise in den letzten Wochen zu stark gefallen. Die Notierungen hätten nicht so deutlich nachgeben dürfen und werden nun wieder zügig ansteigen, so die Warnung. Man erwarte, dass die OPEC beim nächsten Treffen die Ölproduktion kürzen werde. Dies sollte für eine Fortsetzung der Rallye, die mit den Kommentaren vom Sonntag eingeleitet wurde, sorgen. Der Preis für die Ölsorte Brent sollte damit über das Niveau von Mitte 60 US-Dollar steigen. Die OPEC wird ihre Einigung wahrscheinlich mit Bedacht formulieren und den Fokus auf die Stabilisierung er Bestände legen. Der Deal werde damit in erster Linie darauf abzielen die Exporte zu reduzieren, womit die anhaltenden, größer als saisonal üblichen Bestandszunahmen beendet werden sollten. Dies werde den Preis für Brent Anfang 2019 schließlich knapp über die 70 US-Dollar Marke anheben, so das Fazit bei Goldman Sachs. Auch Analyst Norbert Rücker, von Julius Baer, hatte gestern bereits in einer Einschätzung ein Preisziel von 72,50 US-Dollar innerhalb der nächsten drei Monate geäußert. Langfristig rechnet er allerdings mit einem Rückgang des Durchschnittspreises auf 65 US-Dollar pro Barrel.

28.11.18 - Für Analyst Wayne Gordon von der UBS wird Rohöl in den kommenden 6 Monaten am stärksten von allen Rohstoffen zulegen. Der Analyst sieht vor allem China als ein Antriebsmotor für eine Aufwärtskorrektur bei den Rohstoffpreisen. China ist durch die Sanktionen der USA unter Druck gekommen und die hohen Wachstumsraten der letzten Jahre konnten nicht mehr erzielt werden. Die Regierung wird im kommenden Jahr Maßnahmen ergreifen, mit denen das Wirtschaftswachstum gestützt werden soll, was entsprechend auch die Rohstoffnachfrage steigen lässt. Einen möglichen Deal zwischen China und den USA, bei dem man sich auf die künftigen Handelsbeziehungen einigt, wäre dabei "nur" das Sahnehäubchen. In Sachen Rohöl nennt Gordon zwar eine Reihe von bearishen Aspekten, allerdings habe vor allem die US-Logistik erhebliche Probleme die steigende Ölförderung an den Weltmarkt zu bringen. Letztlich rechnet Gordon mit einer global weiter stark steigenden Ölnachfrage. Der Ölmarkt werde daher im ersten Quartal 2019 wieder knapper, sodass die Ölsorte Brent wieder auf 70 bis 80 US-Dollar steigen wird, so das Fazit des UBS Experten.

Nachdem Analyst Gordon von der UBS einen Preisanstieg prognostizierte, stoßen nun auch die Experten von Ashburton Global Energy Fund ins selbe Horn. Innerhalb der kommenden 3 Monaten werde der Rohölpreis wieder deutlich zulegen und dafür nennen diese gleich mehrere Gründe. Die Ölproduktion von Saudi-Arabien ist vor den US-Midterm Wahlen viel zu stark gestiegen. Die Produktion hätte ein Niveau erreicht, dass für Saudi-Arabien nicht lange durchzuhalten sei. Trump hatte in der Zeit vor den Wahlen, aber auch danach, immer wieder Produktionssteigerungen der OPEC gefordert, die dann auch kamen. Die hohen Spritpreise Ende September und Anfang Oktober hatte man in den USA als Gefahr für das Wahlergebnis der Republikaner in den USA gesehen. So rechnet man nun eben mit einer Reduzierung der Ölförderung von Saudi-Arabien. Hinzu kommt, dass die Probleme der Infrastruktur in den USA das Produktionswachstum dort ausbremsen werden. Hinzu kommt, dass die Ölbestände gering und die Kapazitätsreserven sehr niedrig sind, während eine nachhaltige Produktionssteigerung an konventionellen Ölquellen (kein Schieferöl oder Teersande) in 2019 nicht zu erwarten sei. Zu stark waren die Einschnitte der Investitionen in den Jahren nach 2014, als die Ölpreise einbrachen. Letzlich sei die momentane Abwärtsbewegung nur eine Delle in der zyklischen Erholung der Ölpreise. Die Abwärtsbewegung von Oktober und November wird vom Ashburton Global Energy Fund als Korrektur gesehen, die sich bald umkehren werde. Brent sollte in den kommenden drei Monaten somit auf ein Niveau zwischen 70 und 80 US-Dollar steigen, so das abschließende Fazit.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.