↘️ Heizölpreise fallen in Hamburg am 23.11.18 um ca. € -0,45 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Freitag um ca. € -0,45 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 71,72 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.151,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
23.11.18 71,72 € pro 100 Ltr. 2.151,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -0,45 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) notierte am gestrigen Donnerstag unverändert oberhalb der Marke von 54 US-Dollar, da in den USA aufgrund eines Feiertages (Thanksgiving) der Börsenhandel ruhte. Am heutigen Freitag notiert der Ölpreis deutlich leichter und mittlerweile oberhalb der Marke von insgesamt 53 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 53,27 US-Dollar. Das waren -1,36 US-Dollar je Barrel weniger als am Mittwochabend (Schlusskurs: 54,63 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Nachfrage nach Rohöl in Indien steigt auf Rekordhoch
+ OPEC+: Produktionskürzung in Höhe von -1,0 bis -1,4 Mio. B/T im Gespräch
+ Saudi-Arabien kündigt Exportkürzung von 0,5 Mio. B/T ab Dezember 2018 an
+ Verschärfte US-Sanktionen gegen den Iran gelten seit dem 04.11.2018
+ Kontinuierlich sinkende Ölproduktion in Venezuela

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Trump fordert von Saudi-Arabien Beibehaltung der Fördermengen
- Irak steigert Eporte über Kirkuk-Ceyhan Pipeline
- Bearisher Monatsreports von OPEC, EIA und IEA
- USA erteilen Ausnahmeregelungen zu Iran Sanktionen
- Handelsstreit mit Strafzöllen zwischen USA und China
- Nachfragesorgen in Entwicklungsländern

Marktlage
Die USA fördern derzeit so viel Rohöl wie nie, der Iran kann seine Exporte mit den Ausnahmeregelungen der USA vermutlich weiter deutlich über 1,0 Mio. Barrel pro Tag halten, während Rußland und Saudi-Arabien ebenfalls Rekordmengen an Rohöl produzieren. Die erwartete Produktionskürzung der OPEC und die Ankündigungen des saudi-arabischen Ölministers, dass die Exporte im Dezember und Januar abnehmen werden, sind zwar stützend, spielen aktuell aber nur eine untergeordnete Rolle am Markt. Rußland und andere Nicht-OPEC Länder werden beim anstehenden Treffen am 6. Dezember schwerer von einer Produktionskürzung als noch beim Deal im Dezember 2016 zu überzeugen sein. Hinzu kommt, dass der Schieferölboom in den USA wieder voll im Gange ist und sich hier weiter massive Produktionssteigerungen andeuten, die für die OPEC durchaus zu einem Problem wie in 2014/15 werden können. Dazu kommen Sorgen um das globale Wirtschaftswachstum und die Auswirkungen der Handelsstreitigkeiten zwischen USA und China, die die globale Entwicklung ausbremsen können. Die Nachfrageerwartungen wurden zuletzt entsprechend nach unten korrigiert, während man nun ohnehin auf eine schwache saisonale Nachfrage zusteuert. Im Januar soll der Rohölbedarf laut EIA rund 3,12 Mio. B/T niedriger als im Dezember sein, wobei die Versorgung aktuell schon als komfortabel angesehen wird und die Rohölvorräte in den USA über die letzten Wochen kontinuierlich zulegten. Eine Kürzung der OPEC im kommenden Monat gilt zwar als sicher, da das Kartell aus dem Fehler in 2014/15, als man sich entschloss mit einer gezielten Überversorgung die Schieferölförderer zu stoppen. Der Preisverfall, der daraus resultierte, wird man nun vermutlich nicht noch einmal riskieren. Trump macht als einer der letzten engen Verbündeten zu Saudi-Arabien zwar Druck, dass die Förderung nicht reduziert wird, doch die OPEC wird ihre Produktion vermutlich dennoch reduzieren müssen, wenngleich die Intervention vielleicht nicht ganz so drastisch ausfallen wird. Die Kürzung wird in jedem Fall allerdings nicht den erwarteten Nachfragerückgang von Dezember auf Januar von knapp über 3 Mio. B/T ausgleichen können. Der Markt wird – bleiben unvorhergesehene Probleme aus – daher erst einmal weiter bearish und tendenziell überversorgt bleiben, während sich weiter alles um die OPEC Entscheidung am 6. Dezember und die Auswirkungen der Iran Sanktionen drehen wird.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2018
20.11.18 - In diesem Jahr wurden die Ölpreisprognosen meistens angehoben. Ein gutes Wirtschaftswachstum, eine sich positiv entwickelnde Ölnachfrage sowie die US-Sanktionen gegen den Iran hatten die Preiserwartungen nach oben getrieben. Nun kehrt mit der steigenden Ölförderung der OPEC, USA und Russland sowie mit den umfangreiIn den letzten Wochen hat sich mehr und mehr die Überzeugung durchgesetzt, dass der Markt deutlich besser versorgt bleibt, als es sich zu Jahresmitte noch abzeichnete. Nach den Monatsberichten von EIA, IEA und OPEC haben die Experten keine Zweifel mehr daran, dass die OPEC ihre Förderung für das kommenden Jahr kürzen wird. Lediglich bei der Menge und bei den beteiligten Ländern gibt es hier Abweichungen. Bei JP Morgan geht man davon aus, dass die Produktion 2019 durchschnittlich um -1,2 Mio. Barrel pro Tag (B/T) gekürzt wird. Will man einen weiteren Preisrutsch vermeiden, müssten im ersten Quartal 2019 sogar mehr als -1,5 Mio. B/T vom Markt genommen werden, da dies die saisonal schwächste Periode für die Ölnachfrage ist. Michael Hewson, von CMC Markets, glaubt, dass Saudi-Arabien versuche einen Boden für Preise einzurichten. Es bleibe allerdings fraglich, ob es gelingt ausreichend Öl vom Markt zu nehmen, um die Abwärtsbewegung zu stoppen. Bei der BNP Paribas ist man überzeugt, dass dies der OPEC gelingen wird. Die OPEC wird am 6. Dezember eine Produktionskürzung verabschieden und die Preise werden dann in den kommenden Monaten wieder steigen. Vor Jahresende werde die Ölsorte Brent daher wieder 80 US-Dollar erreichen, so die Prognose. Ausgehend vom aktuellen Niveau, entspräche dies einem Anstieg von über +13 US-Dollar bzw. 20%. Damit würde Brent auch deutlich über der aktuellen EIA Preisprognose von 73,12 US-Dollar für das aktuelle Jahr liegen. Für 2019 rechnet man bei der BNP mit einem Durchschnittspreis von 76 US-Dollar Brent und 69 US-Dollar für die US-Rohölsorte WTI.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.