↗️ Heizölpreise steigen in Hamburg am 12.11.18 um ca. € +1,13 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Montag um ca. € +1,13 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 79,39 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.382,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
12.11.18 79,39 € pro 100 Ltr. 2.382,- € für 3.000 Ltr. ↗️ +1,13 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am Freitag in der vergangenen Handelswoche in einem zunächst anhaltenden bearishen Nachrichtenumfeld um -0,48 US-Dollar je Barrel gefallen und notierte damit vor dem Wochenende oberhalb der Marke von 60 US-Dollar auf einem 8-Monatstief. Am heutigen Montag notiert der Ölpreis nach einer bullishen Äußerung des saudischen Ölministers Khalid al-Falih (im Rahmen der Joint Ministerial Monitoring Committee (JMMC) der OPEC in Abu Dhabi am gestrigen Sonntag) deutlich fester und wieder oberhalb der Marke von insgesamt 61 US-Dollar. Am frühen Vormittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 61,15 US-Dollar. Das waren +0,96 US-Dollar je Barrel mehr als am Freitagabend (Schlusskurs: 60,19 US-Dollar) in New York. Für Dezember kündigte al-Falih eine Kürzung der Rohölexporte in Höhe von -0,5 Mio. Barrel pro Tag (B/T) an.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Saudi-Arabien kündigt Exportkürzung von 0,5 Mio. B/T ab Dezember 2018 an
+ OPEC und Rußland erwägen Produktionskürzung für 2019
+ Verschärfte US-Sanktionen gegen den Iran gelten seit dem 04.11.2018
+ Kontinuierlich sinkende Ölproduktion in Venezuela

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Anzahl aktiver Ölbohranlangen in den USA um +12 auf insgesamt 886 Anlagen angestiegen
- Bearisher Monatsreport der Energy Information Administration (EIA)
- Russische und US-amerikanische Ölförderung auf Rekordhoch
- OPEC-Förderung auf 2-Jahreshoch
- USA erteilen Ausnahmeregelungen zu Iran Sanktionen
- Handelsstreit mit Strafzöllen zwischen USA und China
- Nachfragesorgen in Entwicklungsländern

Marktlage
Mehr Öl aus der OPEC, Rekordförderung der USA, stetig steigende Rohölbestände in den USA, Nachfragesorgen durch eine Abschwächung des globalen Wirtschaftswachstums und Ausnahmen zu den US-Sanktionen gegen den Iran haben den Markt in den letzten Wochen belastet. Die Versorgung ist deutlich besser als noch im September erwartet, weshalb die vergangenen 1,5 Monate von einem sehr stabilen und steilen Abwärtstrend geprägt waren. Die Ausfälle im Angebot von Iran und Venezuela konnten von den übrigen Ländern gut kompensiert werden. Geholfen hat dabei auch die tabilisierung der Förderung in Nigeria und Libyen, die sich von den Problemen der letzten Jahre erholt haben und einiger Maßen stabile Mengen liefern. Wäre die Erholung in diesen Ländern ausgeblieben, sähe die Verfügbarkeit sicherlich schwieriger aus. Vor allem aber die zahlreichen Ausnahmen der US-Regierung bei den Sanktionen gegen den Iran haben das Bild zuletzt erheblich geändert. Klar ist aber auch, dass die OPEC aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat und vermutlich frühzeitiger auf Veränderungen reagieren wird. Von daher sind aktuell wieder Produktionskürzungen im Gespräch, um einer Überversorgung im kommenden Jahr zuvor zu kommen. Die OPEC versucht damit aber keines Wegs die Preise massiv steigen zu lassen und den Markt in eine Unterversorgung zu drängen. Preisniveaus von deutlich über 80 US-Dollar werden als schädlich für die Nachfrageentwicklung gesehen, weshalb man eine Rallye in diese Sphären vermeiden will. Vielmehr ist es der Versuch die Preise nach unten stabilisieren und die Balance am Markt mit den aktuellen Lagerbeständen beizubehalten. Die Ankündigung einer Exportkürzung von -0,5 Mio. B/T im Dezember durch Saudi-Arabien ist allerdings dennoch erst einmal ein klares Signal an den Markt, dass man nicht mehr mit allzu viel Abwärtspotenzial zu rechnen hat. Fallen die Preise weiterhin deutlich, so wird auch die Reaktion der OPEC stärker ausfallen.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2018
06.11.18 - In diesem Jahr wurden die Ölpreisprognosen meistens angehoben. Ein gutes Wirtschaftswachstum, eine sich positiv entwickelnde Ölnachfrage sowie die US-Sanktionen gegen den Iran hatten die Preiserwartungen nach oben getrieben. Nun kehrt mit der steigenden Ölförderung der OPEC, USA und Russland sowie mit den umfangreichen Ausnahmeregelungen bei den Iran Sanktionen jedoch ein Umdenken ein. Neben der EIA, die in ihrem aktuellen Monatsreport die Preisprognosen deutlich herabgestuft hat, schätzen auch Investmentbanken und andere Analysten die Preise nun niedriger ein. Morgan Stanley korrigiert seine bisherige Ölpreisprognose für Brent zum aktuellen Jahresende sowie für die erste Jahreshälfte 2019 von 85 auf 77,50 US-Dollar nach unten. Neben den Ausnahmen bei den Iran Sanktionen nennen die Experten vor allem die steigende Ölförderung, der USA, der OPEC Mitglieder im Mittleren Osten sowie in Libyen und Russland als Ursache. Auch die Analysten bei FGE schätzen den Rohölpreis wegen der Sanktionsausnahmen gegen den Iran nun niedriger ein. Das Preisniveau sollte sich in einer Spanne von 70 bis 80 US-Dollar stabilisieren, während Ausreißer nach oben bei rund 85 US-Dollar und nach unten bei etwa 65 US-Dollar limitiert seien.

02.11.18 - Laut einer vom Wall Street Journal monatlich durchgeführten Umfrage unter mehreren Großbanken gingen die Experten zuletzt davon aus, dass die Ölpreise im laufenden Jahr im Durchschnitt etwas höher sein werden, als bislang erwartet. Sowohl für europäische Ölsorte Brent als auch für die US-Rohölsorte WTI wurden die Ölpreisprognosen in der Umfrage von Oktober angehoben. Die Analysten der 11 Großbanken, die an der Umfrage im Oktober teilnahmen, rechnen mittlerweile bei Brent für das laufende Jahr von einem Durchschnittspreis von 75 US-Dollar pro Barrel. Dies ist etwa +2 US-Dollar pro Barrel mehr als das, was man noch im September erwartet hatte. Die Prognosen für die amerikanische Rohölsorte WTI wurden um +1 US-Dollar pro Barrel auf nun 68 US-Dollar pro Barrel nach oben korrigiert. Die Experten begründen die höheren Preisprognosen mit den Angebotsausfällen, die nach dem Inkrafttreten weiterer US-Sanktionen gegen den Iran (Anfang November) zu erwarten sind. Zwar konnten die bisherigen Ausfälle durch Produktionssteigerungen in den USA, Rußland und einigen OPEC-Ländern, vor allem Saudi-Arabien, kompensiert werden. Die Faktoren, die die Preise in den vergangenen Monaten gestützt hätten, seien jedoch immer noch vorhanden, so Martijn Rats von Morgan Stanley. Sowohl die Bestände als auch die Reservekapazität sind im historischen Vergleich niedrig, weswegen es am Ölmarkt nur einen kleinen Puffer gebe, und die Ölexporte Irans werden wahrscheinlich weiter sinken, sobald die US-Sanktionen greifen, erklärt Rats, der selbst davon ausgeht, dass der Brent-Preis bis Ende des Jahres erneut auf 85 US-Dollar pro Barrel steigen werde. Für das kommende Jahr rechnen die Experten der Umfrage zufolge im Schnitt mit einem Preis von mehr als 77 US-Dollar pro Barrel Brent und etwa 71 US-Dollar pro Barrel WTI.

01.11.18 - Die Experten bei Goldman Sachs sehen am Markt keine große Entspannung und gehen davon aus, dass die Ölpreise bis zum Jahresende noch einmal anziehen werden. Die Analysten behalten ihre bisherige Preisprognose für die europäische Ölsorte Brent von 80 US-Dollar zum Jahresende unverändert bei. Letztendlich werden die Rohölexporte des Iran weiter abnehmen, sobald die Sanktionen ab dem 04.11.18 gegen das Land verschärft werden. Die Reservekapazitäten der OPEC werden somit weiter sinken, sodass man nicht mit einer besonderen Entlastung bei den Preisen rechnet. Im Oktober seien die Preise zwar wegen Sorgen über das Ölnachfragewachstum sowie der reduzierten Angst vor Engpässen durch die Iransanktionen gesunken.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.