↘️ Heizölpreise fallen in Hamburg am 09.11.18 um ca. € -1,61 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Freitag um ca. € -1,61 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 78,26 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.348,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
09.11.18 78,26 € pro 100 Ltr. 2.348,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -1,61 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Donnerstag in einem überwiegend bearishen Nachrichtenumfeld und charttechnisch motivierten Gewinnmitnahmen um -1,00 US-Dollar je Barrel auf die Marke von 60 US-Dollar gefallen. Am heutigen Freitag und letzten Handelstag der Woche setzt der Ölpreis seinen Abwärtstrend weiter fort und notiert etwas leichter und mittlerweile oberhalb der Marke von 59 US-Dollar. Am Vormittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 59,85 US-Dollar. Das waren -0,82 US-Dollar je Barrel weniger als am Donnerstagabend (Schlusskurs: 60,67 US-Dollar) in New York.

Saudi-Arabien hat bei seinen eigenen Experten eine Studie in Auftrag gegeben, die untersuchen soll, welche Folgen ein Ende der OPEC haben würde. Adam Sieminski, der bis 2017 die Energy Information Administration leitete und damit dem US-Energieministerium unterstellt war, ist nun Chef des King Abdullah Petroleum Studies and Research Center in Riyad. Generell untersucht man die Bedeutung und den Einfluss der Reservekapazität und was passieren würde, sollte diese nicht mehr existieren. Ein Szenario dabei sei, dass die OPEC nicht mehr existiere, so Sieminski. Laut der Übersicht soll die Studie die kurz- und mittelfristigen Auswirkungen einer Auflösung der OPEC untersuchen und herausfinden, welche Konsequenzen es für den globalen Ölmarkt habe, wenn die Zusammenarbeit der Öl produzierenden Länder verschwindet. Dabei soll es um zwei Szenarien gehen: 1. alle Produzenten, inklusive Saudi-Arabien, verhalten sich wie im Wettbewerb und kämpfen um Marktanteile; 2. Saudi-Arabien versucht nach Auflösung der OPEC alleine seine großen Produktionsmengen zu managen, um den Markt auszubalancieren – ähnlich wie es die OPEC als Kartell aktuell macht. Zuvor hatte Saudi-Arabien bereits den Einfluss der Reservekapazität untersucht und ist zu dem Schluss gekommen, dass diese die Volatilität am Markt reduziere. Die aktuelle Studie sorgt am Markt für erhebliche Aufmerksamkeit, hätte es doch erhebliche Konsequenzen, sollte es für Saudi-Arabien vorteilhaft sein ohne die OPEC am Markt zu agieren. Eine Auflösung der 1960 gegründeten Organisation würde wohl tiefgreifende Veränderungen am Markt hervorrufen.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ OPEC und Rußland erwägen Produktionskürzung für 2019
+ Verschärfte US-Sanktionen gegen den Iran gelten seit dem 04.11.2018
+ Kontinuierlich sinkende Ölproduktion in Venezuela

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Zunahme der Rohölvorräte in den USA gem. US-Department of Energy
- Bearisher Monatsreport der Energy Information Administration (EIA)
- Russische und US-amerikanische Ölförderung auf Rekordhoch
- OPEC-Förderung auf 2-Jahreshoch
- USA erteilen Ausnahmeregelungen zu Iran Sanktionen
- Produktionssteigerung in Libyen
- Saudi-Arabien und Kuwait nehmen Ölfelder mit +0,5 Mio. B/T in Betrieb
- US-Regierung droht laut Agenturbericht mit Zollhammer auf sämtliche chinesischen Waren
- Handelsstreit mit Strafzöllen zwischen USA und China
- Nachfragesorgen in Entwicklungsländern

Marktlage
Die Rohölbestände in den USA sind laut einem Bericht des US-Department of Energy zum siebten Mal in Folge gestiegen und haben mit insgesamt 432 Mio. Barrel ein 5-Monatshoch erreicht. Zudem wurde die US-Rohölförderung im Monatsreport der Energy Information Administration (EIA) erheblich nach oben korrigiert und auf wöchentlicher Basis erreichte die Produktion mit nun 11,6 Mio. Barrel pro Tag (B/T) ein absolutes Rekordniveau. Die OPEC und Russland fördern ebenfalls mehr Öl als erwartet. In der Gesamtbetrachtung der jüngsten Meldungen ist klar, dass sich damit ein verändertes Stimmungsbild an den Börsen gebildet hat. Die Versorgungsängste der vergangen Wochen sind wie weggeblasen und mittlerweile rechnet man sogar wieder mit einem Überangebot. Handelshäuser, Analysten und auch die EIA haben begonnen ihre Ölpreisprognosen für das laufende und die kommenden Quartale zu senken. Doch es gibt auch ein paar bullishe Aspekte. So spielt die OPEC offenbar mit dem Gedanken die Förderung wieder zu kürzen, wenn man am 6. Dezember in Wien zusammentritt. Die erneute Verknappung des Angebots ist sicherlich bullish für die Preise an der Börse, doch auf der anderen Seite wäre dies lediglich eine Reaktion auf die veränderte Versorgungslage, die derzeit komfortabler geworden ist. Der Einfluss einer möglichen Intervention der OPEC, gerade bevor die Kürzung beschlossen ist, rückt somit in den Hintergrund.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2018
06.11.18 - In diesem Jahr wurden die Ölpreisprognosen meistens angehoben. Ein gutes Wirtschaftswachstum, eine sich positiv entwickelnde Ölnachfrage sowie die US-Sanktionen gegen den Iran hatten die Preiserwartungen nach oben getrieben. Nun kehrt mit der steigenden Ölförderung der OPEC, USA und Russland sowie mit den umfangreichen Ausnahmeregelungen bei den Iran Sanktionen jedoch ein Umdenken ein. Neben der EIA, die in ihrem aktuellen Monatsreport die Preisprognosen deutlich herabgestuft hat, schätzen auch Investmentbanken und andere Analysten die Preise nun niedriger ein. Morgan Stanley korrigiert seine bisherige Ölpreisprognose für Brent zum aktuellen Jahresende sowie für die erste Jahreshälfte 2019 von 85 auf 77,50 US-Dollar nach unten. Neben den Ausnahmen bei den Iran Sanktionen nennen die Experten vor allem die steigende Ölförderung, der USA, der OPEC Mitglieder im Mittleren Osten sowie in Libyen und Russland als Ursache. Auch die Analysten bei FGE schätzen den Rohölpreis wegen der Sanktionsausnahmen gegen den Iran nun niedriger ein. Das Preisniveau sollte sich in einer Spanne von 70 bis 80 US-Dollar stabilisieren, während Ausreißer nach oben bei rund 85 US-Dollar und nach unten bei etwa 65 US-Dollar limitiert seien.

02.11.18 - Laut einer vom Wall Street Journal monatlich durchgeführten Umfrage unter mehreren Großbanken gingen die Experten zuletzt davon aus, dass die Ölpreise im laufenden Jahr im Durchschnitt etwas höher sein werden, als bislang erwartet. Sowohl für europäische Ölsorte Brent als auch für die US-Rohölsorte WTI wurden die Ölpreisprognosen in der Umfrage von Oktober angehoben. Die Analysten der 11 Großbanken, die an der Umfrage im Oktober teilnahmen, rechnen mittlerweile bei Brent für das laufende Jahr von einem Durchschnittspreis von 75 US-Dollar pro Barrel. Dies ist etwa +2 US-Dollar pro Barrel mehr als das, was man noch im September erwartet hatte. Die Prognosen für die amerikanische Rohölsorte WTI wurden um +1 US-Dollar pro Barrel auf nun 68 US-Dollar pro Barrel nach oben korrigiert. Die Experten begründen die höheren Preisprognosen mit den Angebotsausfällen, die nach dem Inkrafttreten weiterer US-Sanktionen gegen den Iran (Anfang November) zu erwarten sind. Zwar konnten die bisherigen Ausfälle durch Produktionssteigerungen in den USA, Rußland und einigen OPEC-Ländern, vor allem Saudi-Arabien, kompensiert werden. Die Faktoren, die die Preise in den vergangenen Monaten gestützt hätten, seien jedoch immer noch vorhanden, so Martijn Rats von Morgan Stanley. Sowohl die Bestände als auch die Reservekapazität sind im historischen Vergleich niedrig, weswegen es am Ölmarkt nur einen kleinen Puffer gebe, und die Ölexporte Irans werden wahrscheinlich weiter sinken, sobald die US-Sanktionen greifen, erklärt Rats, der selbst davon ausgeht, dass der Brent-Preis bis Ende des Jahres erneut auf 85 US-Dollar pro Barrel steigen werde. Für das kommende Jahr rechnen die Experten der Umfrage zufolge im Schnitt mit einem Preis von mehr als 77 US-Dollar pro Barrel Brent und etwa 71 US-Dollar pro Barrel WTI.

01.11.18 - Die Experten bei Goldman Sachs sehen am Markt keine große Entspannung und gehen davon aus, dass die Ölpreise bis zum Jahresende noch einmal anziehen werden. Die Analysten behalten ihre bisherige Preisprognose für die europäische Ölsorte Brent von 80 US-Dollar zum Jahresende unverändert bei. Letztendlich werden die Rohölexporte des Iran weiter abnehmen, sobald die Sanktionen ab dem 04.11.18 gegen das Land verschärft werden. Die Reservekapazitäten der OPEC werden somit weiter sinken, sodass man nicht mit einer besonderen Entlastung bei den Preisen rechnet. Im Oktober seien die Preise zwar wegen Sorgen über das Ölnachfragewachstum sowie der reduzierten Angst vor Engpässen durch die Iransanktionen gesunken.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.