Heizölpreise fallen in Hamburg am 15.11.17 um ca. € -0,14 per 100 Ltr.
/Der Heizölpreis ist am heutigen Mittwoch um ca. € -0,14 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl kostet heute in Hamburg EUR 61,38 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.842,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20 / Ø-2014: € 78,26)
Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL | |||
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Datum | Preis inkl. 19% MwSt. | Gesamtsumme | Tendenz zum Vortag |
15.11.2017 | 61,38 € pro 100 Ltr. | 1.842,- € für 3.000 Ltr. | ↘️ -0,14 € pro 100 Ltr. |
Aktuelle Nachrichten zu den Themen Heizölpreise Hamburg und Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Dienstag nach Veröffentlichung eines bearishen Reports der Internationalen Energieagentur, in der die Ölnachfrageprognose für 2017 und 2018 nach unten korrigiert wurde, um -1,06 US-Dollar je Barrel auf die Marke von 55 US-Dollar zurückgefallen. Für zusätzliche Verkaufsimpulse sorgte auch die Bekanntgabe bearisher Lagerbestandsdaten durch das American Petroleum Institute (API) mit einer Zunahme der Rohöl- und Destillatbestände in den USA. Am heutigen Mittwoch gibt der Ölpreis weiter nach und notiert etwas leichter und oberhalb der Marke von insgesamt 55 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 55,16 US-Dollar. Das waren -0,54 US-Dollar je Barrel weniger als am Dienstagabend (Schlusskurs: 55,70 US-Dollar) in New York.
Die US-Erdöl-Gesellschaft Baker Hughes veröffentlichte am vergangenen Freitag die Anzahl aktiver Ölbohranlagen in den USA, mit der die Unternehmen neue Ölquellen anbohren. Doch nicht jedes Bohrloch wurde auch in Betrieb genommen. Viele der Ölquellen werden zunächst versiegelt und erst zu einem späteren Zeitpunkt fertig erschlossen, wenn der Ölpreis ein gewisses Niveau erreicht hat. Laut Energy Information Administration (EIA) nahm die Anzahl dieser versiegelten Quellen im Oktober um +138 auf insgesamt 7.342 zu. Dieses Rekordhoch zeigt, dass das Potenzial der US-Schieferölindustrie enorm ist. Der zuletzt angestiegene Ölpreis könnte nun ein rasantes Produktionswachstum auslösen, da die dafür notwendigen Ölquellen bereits vorhanden sind.
Auch die Internationale Energieagentur (IEA) geht in ihrem World Energy Outlook davon aus, dass ein wahrer Schieferölboom in den USA erst noch bevorsteht. Das Ölproduktionswachstum wird mit den besten Zeiten Saudi-Arabiens vergleichbar sein und im Gas-Sektor wird das US-Wachstum sogar das der ehemaligen Sowietunion überflügeln. Die IEA hat die Schieferölreserven, die technisch förderbar sind, um +30% auf 105 Mrd. Barrel nach oben korrigiert. Damit soll ein Wachstum der Schieferölproduktion auf 9 Mio. Barrel pro Tag bis 2025 möglich sein. Aktuell fördert die USA pro Tag etwa 6,1 Mio. Barrel an Schieferöl. Angesichts des erwarteten Ölbooms aus den USA hat die IEA auch ihre langfristigen Ölpreisprognosen nach unten korrigiert. In 2025 sieht man den Durchschnittspreis bei 83 US-Dollar und 2040 bei 111 US-Dollar. Zuvor hatte man die Preise noch auf 101 US-Dollar bzw. 125 US-Dollar geschätzt. Jedoch könnte es auch noch weitere Überraschungen geben. So hat die IEA ein alternatives Szenario erarbeitet, bei dem die Preise auch langfristig (bis 2040) in einer Preisspanne von 50 bis 70 US-Dollar bleiben können. Dies wäre dann der Fall, wenn die Schieferölreserven doppelt so hoch wie bisher eingeschätzt und das Ölnachfragewachstum durch alternative Energiequellen, beispielsweise Strom, geringer als gedacht ausfällt.
Ausblick - Ölpreisprognose
Lange wartete man an den Ölbörsen auf eine Abwärtskorrektur, nachdem die Ölpreise zuletzt immer neue Sphären und 2-Jahreshochs markiert hatten. Experten und Analysten hatten in den letzten Tagen vermehrt darauf hingewiesen, dass Preise oberhalb der 60 US-Dollar langfristig wohl nicht haltbar seien und eine Gegenbewegung daher überfällig sei. Auch wenn der Markt zunächst nicht unmittelbar auf den bearishen Monatsbericht der IEA reagierte, gilt dieser für viele Trader als der letzte Tropfen, der das Fass schließlich zum überlaufen brachte. In diesem Jahr hatte die IEA die Prognose zur Ölnachfrage immer wieder nach oben korrigiert und nun zum ersten Mal gesenkt. In 2017 rechnet man "nur noch" mit einem Nachfragewachstum von 1,5 und in 2018 mit 1,3 Mio. Barrel pro Tag. Die IEA geht daher davon aus, dass die Marktlage 2018 weniger knapp sein und die globalen Ölbestände nicht weiter sinken werden. Vor allem zum Jahresanfang soll die Überversorgung mit +0,6 Mio. Barrel pro Tag im ersten Quartal und mit +0,2 Mio. Barrel pro Tag im zweiten Quartal den Markt unter Druck setzen. Auch die bereits von vielen Marktteilnehmern erwartete Verlängerung des Produktionsabkommens zwischen OPEC und Nicht-OPEC Ländern scheint bei den hohen Ölpreisen für den 30. November auf der Kippe zu stehen. Für Russland kommt eine Verlängerung vier Monate vor Ende des laufenden Abkommens scheinbar zu früh und in den USA hatte die IEA erst diese Woche ihre Erwartungen zur US-Schieferölproduktion massiv nach oben korrigiert.
Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Bullisher Monatsreport der OPEC
+ Spannungen zwischen Saudi-Arabien und Iran
+ Verhaftungswelle in Saudi-Arabien
+ Nigerianische Rebellen kündigen Waffenstillstand auf
+ Produktion der OPEC im Oktober offenbar gesunken
+ OPEC: Verlängerung der Produktionskürzungen bis Juni 2018 wahrscheinlich
+ Trump bestätigt dem Iran nicht die Einhaltung des Atomabkommens
Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Zunahme Rohöl- und Destillatbestände in den USA gem. American Petroleum Institute
- Internationale Energieagentur (IEA) kündigt Schieferölboom in den USA an
- Mildes Winterwetter in den USA
- Monatsreport der EIA mit bearisher Wirkung
- OPEC korrigiert US-Schieferölproduktion nach oben
Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.
Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.
* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.