Aktuelle Nachrichten zu den Themen Heizölpreise Hamburg und Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am Freitag in der vergangenen Handelswoche um +0,55 US-Dollar je Barrel angestiegen und notierte damit vor dem Wochenende weiter über der Marke von 51 US-Dollar. Am heutigen Montag notiert der Ölpreis etwas fester und mittlerweile oberhalb der Marke von insgesamt 52 US-Dollar. Am Vormittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 52,13 US-Dollar. Das waren +0,29 US-Dollar je Barrel mehr als am Freitagabend (Schlusskurs: 51,84 US-Dollar) in New York.
Über das Wochenende ergab sich für die Ölmärkte nichts Neues. Die Ölexporte aus dem Norden Iraks bleiben durch den Konflikt zwischen Kurdistan und der Zentralregierung in Bagdad reduziert und liegen wohl irgendwo im Bereich von 200.000 Barrel pro Tag. Vor der irakischen Offensive auf die Region Kirkuk lagen die Ausfuhren bei etwa 600.000 Barrel pro Tag. Die Ölnachfrage in Asien bleibt unterdessen hoch. Chinas Raffinerieauslastung stieg im September auf ein Rekordhoch, während die Rohölförderung des Landes gleichzeitig gesunken ist. Der Öldurst wird daher vermehrt durch Importe gedeckt. Auch Indiens Ölnachfrage stieg wieder an, nachdem zahlreiche Raffinerien ihre Wartungsarbeiten beendet haben.
Hinzu kommt die anhaltende Diskussion um eine Verlängerung der Produktionskürzungen der OPEC und Nicht-OPEC Länder. Das Ende März auslaufende Abkommen soll bis Ende 2018 verlängert werden, damit man den Markt weiter in Richtung eines Gleichgewichts bringen kann. Die meisten Mitglieder der OPEC scheinen dies bereits zu befürworten, sodass die Verlängerung mehr oder weniger als sicher angenommen wird und zu einem gewissen Anteil eingepreist ist. Die Entscheidung könnte bereits am 30. November fallen, wenn die OPEC zu einer Vollversammlung in Wien zusammenkommt, zu der auch die Nicht-OPEC Länder eingeladen sind, die sich an den Produktionskürzungen beteiligen.
Ausblick - Ölpreisprognose
Die Analysten der Bank of America Merrill Lynch (BAML) haben ihre Preisprognosen Mitte Oktober für Brent und WTI nach oben korrigiert. Die Experten geben an, dass die Datenlage momentan darauf hindeute, dass es in 2017 zu einem unerwartet deutlichen Angebotsdefizit von rund 230.000 Barrel pro Tag kommen werde. Wegen der knapperen Marktlage in diesem Jahr hat man die Prognose für den Durchschnittspreis Brent für das letzte Quartal 2017 von 50 auf 54 US-Dollar nach oben angepasst. Zum ersten Quartal 2018 rechnet man mit einer wieder entspannteren Versorgungslage, da die saisonale Nachfrage dann wieder deutlich nachlässt. Man geht von einem Preisrückgang auf 52,50 US-Dollar aus, was allerdings ebenfalls eine Aufwärtskorrektur der letzten Schätzung ist, als man den Preis für 1. QUartal 2018 noch bei 49,50 US-Dollar gesehen hat. Auch die Prognose für die Ölsorte WTI wird für das laufende Quartal von 47 auf 49 US-Dollar nach oben korrigiert.
Die britische Großbank Barclays geht davon aus, dass die Ölbestände weiter sinken werden und sich der Markt wahrscheinlich stärker auf geopolitische Risiken und geringere Reservekapazitäten in der Produktion konzentrieren wird. Von daher schätze man den Durchschnittspreis für Brent im ersten Quartal 2018 mit insgesamt 56 US-Dollar nun +5 US-Dollar höher als bei der letzten Analyse ein. Für das laufende Jahr hatte man bei Barclays einen Durchschnittspreis von 53 US-Dollar geschätzt. Trotz des erwarteten Preisanstiegs im ersten Quartal warnen die Analysten bei Barclays gleichzeitig aber vor Abwärtspotenzial. Dank einer steigenden globalen Ölproduktion könnte Brent im zweiten Quartal 2018 auf 48 US-Dollar abrutschen, so die Experten.