Heizölpreise steigen in Hamburg am 17.10.17 um ca. € +0,30 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Dienstag um ca. € +0,30 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl kostet heute in Hamburg EUR 60,10 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.803,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20 / Ø-2014: € 78,26)

Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL
Datum Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
17.10.2017 60,10 € pro 100 Ltr. 1.803,- € für 3.000 Ltr. ↗️ +0,30 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Nachrichten zu den Themen Heizölpreise Hamburg und Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Montag aufgrund eines wachsenden Konflikts im Irak zwischen Kurden und der Zentralregierung und einer dadruch ausgehenden Gefahr für die Ölversorgung um +0,42 US-Dollar je Barrel angestiegen. Die irakischen Truppen der Zentralregierung sind gestern weiter auf Kirkuk vorgerückt. Ziel ist es, die von den kurdischen Peschmerga besetzten Gebiete wieder unter die Kontrolle der Zentralregierung zu stellen, nachdem die Regierung der halbautonomen Region Kurdistan ihr Unabhängigkeitsbestreben vorantreibt. Seit 2014 hatten die Kurden ihr Gebiet um etwa 40% ausgedehnt, nachdem sich die irakischen Truppen im Kampf gegen den IS aus weiten Teilen im Norden des Landes zurückgezogen hatten. Kirkuk ist eine der wichtigsten Ölfördergebiete des Irak und soll etwa so viel Rohölreserven wie ganz Nigeria besitzen. Der Konflikt sorgt an den Ölbörsen für die Einpreisung einer Risikoprämie, da er die Region destabilisieren und die Ölversorgung unterbrechen könnte.

Am heutigen Dienstag notiert der Ölpreis nur etwas leichter und weiter oberhalb der Marke von 51 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 51,79 US-Dollar. Das waren -0,08 US-Dollar je Barrel weniger als am Montagabend (Schlusskurs: 51,87 US-Dollar) in New York.

Marktteilnehmer richten derzeit ihren Fokus wieder verstärkt in den Nahen Osten. Im Iran können neue Sanktionen zu internationalen Spannungen führen und die Verfügbarkeit von Rohöl reduzieren. Von einer Destabilisierung bis hin zu einem militärischen Konflikt scheint wieder alles möglich zu sein, falls das Abkommen zur Kontrolle der nuklearen Kapazitäten des Iran beendet werden sollte. Im Irak scheint es zu militärischen Zusammenstößen zwischen der Zentralregierung und den kurdischen Peschmerga bei Kirkuk gekommen zu sein. Ein Bürgerkrieg im Irak wäre verheerend für das Land und würde die Ölindustrie vermutlich schwer treffen. Kurdistan exportiert mit den Ölfeldern um Kirkuk ca. 0,5 Mio. Barrel pro Tag über den türkischen Hafen in Ceyhan. Die Pipeline auf irakischem Gebiet kontrollieren die Kurden, auf türkischer Seite könnte der Handel allerdings gestoppt werden, da Erdogan gegen einen unabhängigen kurdischen Staat ist. Die Zentralregierung des Irak in Bagdad plant zwar eine Umleitung der Exporte über eine ältere, stillgelegte Pipeline. Zunächst muss man aber die Kontrolle über die Ölfelder wiedererlangen und auch die veraltete Pipeline instand setzen.

Ausblick - Ölpreisprognose
Die Analysten der Bank of America Merrill Lynch (BAML) haben ihre Preisprognosen Mitte Oktober für Brent und WTI nach oben korrigiert. Die Experten geben an, dass die Datenlage momentan darauf hindeute, dass es in 2017 zu einem unerwartet deutlichen Angebotsdefizit von rund 230.000 Barrel pro Tag kommen werde. Wegen der knapperen Marktlage in diesem Jahr hat man die Prognose für den Durchschnittspreis Brent für das letzte Quartal 2017 von 50 auf 54 US-Dollar nach oben angepasst. Zum ersten Quartal 2018 rechnet man mit einer wieder entspannteren Versorgungslage, da die saisonale Nachfrage dann wieder deutlich nachlässt. Man geht von einem Preisrückgang auf 52,50 US-Dollar aus, was allerdings ebenfalls eine Aufwärtskorrektur der letzten Schätzung ist, als man den Preis für 1. QUartal 2018 noch bei 49,50 US-Dollar gesehen hat. Auch die Prognose für die Ölsorte WTI wird für das laufende Quartal von 47 auf 49 US-Dollar nach oben korrigiert.

Die britische Großbank Barclays geht davon aus, dass die Ölbestände weiter sinken werden und sich der Markt wahrscheinlich stärker auf geopolitische Risiken und geringere Reservekapazitäten in der Produktion konzentrieren wird. Von daher schätze man den Durchschnittspreis für Brent im ersten Quartal 2018 mit insgesamt 56 US-Dollar nun +5 US-Dollar höher als bei der letzten Analyse ein. Für das laufende Jahr hatte man bei Barclays einen Durchschnittspreis von 53 US-Dollar geschätzt. Trotz des erwarteten Preisanstiegs im ersten Quartal warnen die Analysten bei Barclays gleichzeitig aber vor Abwärtspotenzial. Dank einer steigenden globalen Ölproduktion könnte Brent im zweiten Quartal 2018 auf 48 US-Dollar abrutschen, so die Experten.

Eine Umfrage unter 15 Investmentbanken zum Ende September 2017 hat ergeben, dass diese ihre letzte Preisprognose für Rohöl noch einmal nach unten korrigiert haben. Demnach sehen die Analysten Brent im kommenden Jahr bei einem Durchschnittspreis von 53 und WTI bei 50 US-Dollar. Dies ist jeweils ein Dollar weniger als noch bei der letzten Umfrage. Die Einschätzung dürfte den ein oder anderen Marktteilnehmer sicherlich überraschen, kommt diese doch am Ende eines Monats, in dem Brent ein 2-Jahreshoch und WTI immerhin ein 5-Monatshoch erreichte. Als Grund für die mittel- bis langfristig bearishe Einschätzung geben die Experten vor allem das Potenzial der US-Ölproduktion an. Von der US-Schieferölindustrie wird weiter mit einem Produktionsschub gerechnet, wenn die Preise auf hohem Niveau bleiben. Laut Harry Tschilingurian von der BNP Paribas könnte auch die Nachfrageeinschätzung etwas zu optimistisch sein. Doch unter den Experten sind die Preiseinschätzungen äußerst unterschiedlich. Amrita Sen von Energy Aspects zum Beispiel, sieht weiterhin sinkende Bestände bei Rohöl und Produkten und geht so davon aus, dass sich der Markt weiter in ein Gleichgewicht bewegen wird. Die Preise für Rohöl könnten ihrer Meinung nach im kommenden Jahr in der Spitze sogar 62 US-Dollar oder mehr erreichen. Die Mehrheit der Experten nimmt aber einen bearisheren Standpunkt ein und sieht Brent zum Ende kommenden Jahres bei 55 US-Dollar. Auch für 2019 gibt es neue Preisprognosen. Mit 57,91 US-Dollar wird die europäische Rohölsorte auch dann noch unterhalb der 60 US-Dollar Marke erwartet. Im September 2016 schätzten die Analysten den Preis für 2019 noch auf 72 US-Dollar.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Konflikt im Irak zwischen Regierungstruppen und Kurden
+ Trump bestätigt dem Iran nicht die Einhaltung des Atomabkommens
+ Anzahl der aktiven Ölbohranlagen in den USA mit insgesamt 743 auf 4-Monatstief gesunken
+ EIA & OPEC Monatsreports bullish
+ Saudi-Arabien kündigt Exportkürzungen für November an
+ Geopolitische Spannungen USA mit Nordkorea und Iran
+ OPEC: Verlängerung der Produktionskürzungen bis Juni 2018 eine Option

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Irak plant neue Pipelineanbindung in die Türkei
- Internatione Energieagentur: OECD Bestände werden 2018 wieder steigen
- OPEC-Ölproduktion im September leicht gestiegen
- Schieferölproduktion der USA soll im Oktober auf Rekordniveau steigen

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.