↗️ Heizölpreise steigen in Hamburg am 06.05.2020 um ca. € +1,84 per 100 Ltr.

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Der Heizölpreis ist am heutigen Mittwoch um ca. € +1,84 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 48,20 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.446,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2020: € 57,10 / Ø-2019: € 68,63 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
06.05.20 48,20 € pro 100 Ltr. 1.446,- € für 3.000 Ltr. ↗️ +1,84 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) hat am gestrigen Dienstag die aktuelle Preisrallye fortgesetzt und ist um +4,17 US-Dollar je Barrel auf die Marke von über 24 US-Dollar geklettert. Auch am heutigen Mittwoch notiert der Ölpreis etwas fester und oberhalb der Marke von insgesamt 25 US-Dollar. Am frühen Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 25,36 US-Dollar. Das waren +0,80 Dollar je Barrel mehr als am Dienstagabend (Schlusskurs: 24,56 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ US-Lagerbestandsdaten gem. API
+ UBS Bank sieht Unterversorgung in Q4 2020
+ Ölnachfrage in den USA hat Tief bereits hinter sich
+ Goldman Sachs hebt Ölpreisprognosen 2021 an
+ Hirstorische OPEC+ Kürzung am 1. Mai in Kraft getreten
+ US-Ölproduzenten reduzieren Förderung weiter
+ Norwegen beteiligt sich an Produktionskürzungen
+ Hoffnungen bei Behandlung von Covid19 mit Remdesivir
+ Kanadas Ölproduktion sinkt deutlich

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Brasilien steigert Ölförderung
- OPEC mit Rekordexporten im April
- USA drohen China mit neuem Handelskrieg
- Weltbank: Dauerhafte Störungen bei globaler Ölnachfrage
- Rekordmenge auf Öltankern eingelagert
- Lagerbestände in Cushing werden knapp
- USA wollen Lagerkapazitäten der strategischen Reserven vermieten

Marktlage
Mit der Corona-Krise brach die Nachfrage nach Öl durch die globalen Lockdowns massiv ein. Zunächst war lediglich China betroffen, danach mehr oder weniger die ganze Welt. Die Ölbestände nahmen rasant zu, denn die Raffinerien produzierten zunächst weiter und die OPEC+ Länder steigerten im April sogar ihre Förderung. Ein Ölpreiseinbruch ist die logische Folge auf eine solche Konstellation, und im Zusammenspiel mit zunehmend ausgelasteten Lagerkapazitäten reduzierten zunächst die Raffinerien ihre Verarbeitung. Die Ölförderer kommen allerdings erst jetzt so richtig in den Shutdown und damit zeitlich in einer Phase, in der das Schlimmste für die Nachfrage schon vorbei zu sein scheint. China lockerte als erstes die strengen Einschränkungen im öffentlichen Leben, Europa und USA zogen mittlerweile nach. Die zeitverzögerte Reaktion des Angebots auf Veränderungen der Ölnachfrage, vor allem wenn diese schnell und unerwartet kommt, sind nun auch Ursache für eine Verdoppelung des Preises für US-Rohöl der Sorte WTI innerhalb von nur 5 Handelstagen. Denn während es Anzeichen für eine Erholung der Nachfrage gibt, hat die OPEC+ ihre Rekordkürzung zum 1. Mai gerade erst begonnen und auch andere Produzenten, allen voran in den USA, kürzen ihre Fördermengen immer weiter. Lag der Schlusskurs der US-Rohölsorte WTI am 28. April noch bei 12,34 US-Dollar, zogen die Preise seither an und erreichten nach einer 5-Tagesrallye gestern schließlich ein Settlement bei 24,56 US-Dollar. Die Erholung der Nachfrage ist für Analysten schon seit Wochen der Schlüssel zu einer nachhaltigen Preiserholung. Jetzt, da die Nachfrage anzieht, zeigt sich auch der erwartet deutliche Preisanstieg an den Ölbörsen. Während die OPEC+ ihre Produktion um 9,7 Mio. B/T kürzt, haben andere Produzenten ihre Förderung nun ebenfalls um etwa 3,4 Mio. B/T reduziert, so Analyst Marijn Rats, von Morgan Stanley. Damit hat die Überversorgung ihren Höhepunkt hinter sich, das Angebot werde allerdings noch für einige Wochen die Nachfrage übersteigen, mahnt Rats. Vor zu großem Optimismus warnt auch Analystin Caroline Bain, von Capital Economics. "Das Problem der Lagerung von WTI ist nicht verschwunden und wird sich in den nächsten Wochen verschlimmern. Ich glaube die Krise ist noch nicht ganz ausgestanden", so Bain. In der Tat steigen die Bestände weiter, denn das Angebot ist noch immer nicht stark genug gesunken.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
04.05.2020 - Analysten der Großbank Goldman Sachs haben ihre Ölpeisprognosen für die europäische Ölsorte Brent für das kommende Jahr 2021 angehoben. Bei Goldman Sachs Equity Research rechnet man aktuell damit, dass ein Barrel der Rohölsorte Brent 2021 durchschnittlich 55,63 US-Dollar kosten wird. Damit haben die Analysten der Großbank ihre Prognose für 2021angehoben, denn zuvor war man nur von einem Preis von 52,50 US-Dollar pro Barrel ausgegangen. Auch die Preiserwartung für die US-Rohölsorte WTI wurde von 48,50 auf nun 51,38 US-Dollar pro Barrel nach oben korrigiert. Die niedrigere Rohölproduktion, die aus der geringeren Bohraktivität resultieren wird, sowie die OPEC+ Produktionskürzungen dürften - zusammen mit einer teilweisen Erholung der Ölnachfrage zu höheren Preisen führen, so die Analysten.

04.05.2020 - Ähnlich wie die Analysten von Goldman Sachs geht auch der Mitgründer des Handelshauses Mercuria, Marco Dunand, davon aus, dass der Ölmarkt einen Wendepunkt erreicht hat. Die Negativpreise, zu denen die US-Rohölsorte WTI Ende April zeitweise gehandelt wurde, seien der "Weckruf" für die Industrie gewesen. Diese habe in der Folge die Produktion in aggressiver Weise reduziert. "Es gibt eine gewisse Trägheit, was das Schließen von Ölfeldern und Quellen betrifft... weil es Kosten für die Schließung und die Wiedereröffnung gibt," so Dunand in einem Interview mit der Financial Times. Der Schrecken von Ende April, als WTI in den Negativbereich rutschte und zeitweise bei weniger als -40 US-Dollar pro Barrel notierte, habe einige Unternehmer jedoch erkennen lassen, dass sie besser dran seien, wenn sie das Öl im Boden ließen. Seither wurde die Ölproduktion immer stärker reduziert. Der Markt habe damit die Kurve gekriegt. "Aber wenn wir eine zweite Pandemie-Welle haben, dann ist alles möglich," erklärt Dunand. Während die OPEC+ Länder ihre Produktion offiziell seit vergangenem Freitag um 9,7 Mio. B/T kürzen wollen, ging auch die Ölproduktion der USA zuletzt deutlich zurück. Einigen Analysten und Händlern zufolge dürfte die Ölproduktion Nordamerikas aufgrund der niedrigen Preise und begrenzter Pipelinekapazitäten um etwa 3 Mio. B/T sinken. Laut Dunand könnte der Markt im Juni wieder in ein Gleichgewicht zurückkehren. Die Bestände, die sich im März und April jedoch aufgebaut haben, wieder abzubauen, dafür werde es seiner Ansicht nach noch eine gewisse Zeit brauchen. Während sich die Kürzungen insgesamt (inklusive der Kürzungen von Ländern wie USA und Norwegen) auf 15 Mio. B/T belaufen könnten, bleibe die Frage, wie die Nachfrage im Juni aussehen werde. Dennoch könnte es - alles zusammengenommen - im Juni zu einem Gleichgewicht kommen.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.