↗️ Heizölpreise steigen in Hamburg am 17.02.2020 um ca. € +0,12 per 100 Ltr.
/Der Heizölpreis ist am heutigen Montag um ca. € +0,12 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 62,86 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.886,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2020: € 65,46 / Ø-2019: € 68,63 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).
Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl | |||
---|---|---|---|
Datum | ∅-Preis inkl. 19% MwSt. | Gesamtsumme | Tendenz zum Vortag |
17.02.20 | 62,86 € pro 100 Ltr. | 1.886,- € für 3.000 Ltr. | ↗️ +0,12 € pro 100 Ltr. |
Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am Freitag in der vergangenen Handelswoche um +0,63 US-Dollar je Barrel auf die Marke von knapp über 52 US-Dollar angestiegen. Am heutigen Montag notiert der Ölpreis noch nahezu unverändert bei der Marke von rund 52 US-Dollar. Am frühen Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 52,02 US-Dollar. Das waren nur -0,03 Dollar je Barrel weniger als am Freitagabend (Schlusskurs: 52,05 US-Dollar) in New York.
Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Chinas Raffinerie nutzen günstige Ölpreissituation für strategische Einkäufe
+ Libyens Ölförderung auf 180.000 B/T gefallen
+ Marktteilnehmer rechnen mit einer weiteren Reaktion der OPEC+
+ Iran reichert Uran in unbegrenztem Umfang an
Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- OPEC+: Russland blockiert weitere Kürzungen
- Bearishe Monatsreports von OPEC und Internationaler Energieagentur (IEA)
- Coronavirus-Infektionsrate explodiert
- Wiederinbetriebnahme gemeinsam von Saudi-Arabien und Kuwait genutzter Ölfelder von vorverlegt
- Coronavirus: Unternehmen in China bleiben länger geschlossen
- EU verlängert Streitschlichtung mit Iran
Marktlage
Die in der vergangenen Woche veröffentlichten Monatsreports von EIA, OPEC und IEA haben gezeigt, wie stark sich der Covid19-Ausbruch auf die Ölnachfrage auswirken dürfte. Vor allem die IEA sieht einen starken Einfluss und hat die weltweite Ölnachfrage von 1,2 auf nun 0,8 Mio. B/T nach unten angepasst. Für das erste Quartal schätzt die IEA sogar, dass die chinesische Ölnachfrage rund -435.000 B/T unter dem Niveau zum gleichen Zeitraum vom Vorjahr liegen wird. Ein chinesischer Nachfragerückgang zu einem Vorjahresquartal wäre der erste seit der Finanzkrise 2009. Dies unterstreicht, wie stark einige Experten den Einfluss einschätzen. Daniel Yergin, von IHS Markit, glaubt zudem, dass viele den Einfluss, den das Virus auf den Ölmarkt haben wird, noch immer unterschätzen. Auch wenn das technische Komitee der OPEC+ Vereinigung (JTC) eine zusätzliche Kürzung um weitere -0,6 Mio. B/T bis Jahresmitte sowie eine Verlängerung der bisherigen Kürzungen bis Jahresende empfahl, so bleibt Russland bisher bei seiner ablehnenden Haltung für eine vorgezogene Entscheidung. Die Gruppe wird sich am 5. und 6. März in Wien einfinden, doch viele OPEC Mitglieder würden gerne schon im Februar eine Entscheidung treffen, um die Ölpreise zu stützen. Analysten gehen davon aus, dass die Vorabschätzungen der Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone und den USA für Februar am Freitag möglicherweise ein erstes Indiz sein könnten, wie deutlich die Auswirkungen des Virus auf die Wirtschaft eingeschätzt werden. Sollten diese negativ oder positiv überraschen, so könnten diese die Stimmung und damit auch die Preise in die ein oder andere Richtung bewegen. Bis dahin muss aber die weitere Entwicklung zum Coronoavirus weiter beobachtet werden und vor allem ob Russland nicht doch noch den Weg für ein frühes OPEC+ Meeting frei macht, oder zumindest ein Signal gibt, ob man den Kürzungen beim Treffen Anfang März zustimmen wird.
Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
17.02.2020 - Die Analysten bei Goldman Sachs haben ihre Ölpreisprognosen nun ebenfalls um -10 US-Dollar nach unten angepasst. Statt der bisher erwarteten 63 US-Dollar für Brent im ersten Quartal sieht man den Durchschnittspreis der europäischen Rohölsorte für das restliche erste Quartal nun bei 53 US-Dollar. Anschließend rechnet die Investmentbank allerdings mit einer Erholung auf 57 US-Dollar, 60 US-Dollar und schließlich 65 US-Dollar im letzten Quartal. WTI sieht man übrigens jeweils rund - 4,50 US-Dollar unter Brent. Diese Vorhersage werde man allerdings weiter anpassen, wenn man weitere Informationen zur tatsächlichen Auswirkung vom Coronavirus habe. Angesichts der noch immer relativ hohen Anzahl von spekulativen Long-Positionen sei der Markt aber noch nicht ausreichend besorgt, was die Preisrisiken nach unten anbelange. Werden diese spekulativen Positionen aufgegeben, könnte es zu einer technischen Verkaufswelle kommen, mit der Brent bis in den 40er Bereich fallen könne, so die Warnung. Für Analystin Vandana Hari, von Vanda Insights, war es der vorsichtige Optimismus, dass die Ausbreitung des Viruses innerhalb Chinas begrenzt werden konnte, der zuletzt für eine Erholung der Preise sorgte. Dies sei aber nicht genug, dass die Ölpreise auf ihr altes Niveau vor dem Ausbruch zurückkehren. Eine stärkere Kürzung der OPEC+ Gruppe sei notwendig, damit der Ölpreis zurück über die 60 US-Dollar-Marke steige. Doch das scheint zumindest im Februar erst einmal vom Tisch zu sein.
03.02.2020 - Bei der Citi Group hat man zum Wochenauftakt die bisherigen Ölpreisprognosen zum Teil massiv gesenkt. Erwartete man für die Ölsorte Brent im ersten Quartal zuvor noch Preise von 69 US-Dollar, so geht man nun von einem Durchschnittspreis von nur noch 54 US-Dollar aus. Und die Prognosen für das zweite sowie dritte Quartal hat man von 68 auf 50 US-Dollar bzw. von 63 auf 53 US-Dollar herabgestuft. Bob Inaccino, von Path Trading Partners, warnt: wenn sich die Preise jetzt nicht stabilisieren, könnte die US-Sorte WTI noch bis auf 47,75 Dollar abrutschen.
Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.
Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.
* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.