↘️ Heizölpreise fallen in Hamburg am 14.01.2020 um ca. € -1,43 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Dienstag um ca. € -1,43 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 66,97 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.009,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2020: € 70,50 / Ø-2019: € 68,63 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
14.01.20 66,97 € pro 100 Ltr. 2.009,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -1,43 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Montag um -0,96 US-Dollar gefallen auf die Marke von rund 58 US-Dollar gefallen. Am heutigen Dienstag notiert der Ölpreis wieder etwas fester oberhalb der Marke von insgesamt 58 US-Dollar. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 58,40 US-Dollar. Das waren +0,32 Dollar je Barrel mehr als am Montagabend (Schlusskurs: 58,08 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Positive Handelsdaten aus China
+ Erwartung von Lagerbestandsabbauten in den USA
+ Erneuter Angriff auf Militärbasis im Irak
+ Einigung im Handelsstreit zwischen USA und China
+ Iran reichert wieder Uran in unbegrenztem Umfang an
+ OPEC-Ölproduktion im Dezember gesunken
+ OPEC+ beschloss am 06.12.19 zusätzliche Produktionskürzung um weitere -0,5 Mio. B/T

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- USA drohen dem Irak mit Sanktionen für Dollar-Konten
- USA verzichten auf Militärschlag gegen Iran
- Kuwait und Saudi-Arabien einigen sich auf Wiederinbetriebnahme von gemeinsamen Ölfeldern
- Internat. Energieagentur sieht weiter deutliche Überversorgung für das erste Halbjahr 2020
- Analysten hegen Zweifel an Wirksamkeit der OPEC+ Kürzung

Marktlage
Die Lage zwischen den USA und dem Iran hat sich am Wochenende weiter entspannt. Der Iran hat den versehentlichen Abschuss des ukrainischen Passagierflugzeuges mittlerweile eingeräumt, was, so tragisch der Vorfall auch ist, die Gefahr von weiteren offensiven Handlungen erst einmal reduziert. Nach dem Fehler der iranischen Revolutionsgarden wächst der Unmut innerhalb der Bevölkerung und die Proteste gegen die Regierung nehmen zu. Dabei werden auch Rufe nach einem Rücktritt des geistigen Führers Ali Khamenei laut. Ein freiwilliges Abdanken ist allerdings unwahrscheinlich. Gleichwohl belegen die Demonstrationen, dass die Regierung den Rückhalt für Ihren Kurs innerhalb der Bevölkerung verliert, was vermutlich zu einer Zurückhaltung bei außenpolitischen Provokationen und militärischen Aktionen führen könnte. Jedoch haben die Spannungen zwischen den USA und dem Irak nicht abgenommen. Bagdad hat die US-Truppen zu einem Abzug aufgefordert, während die USA nun mit konkreten Sanktionen drohen. So könnten die US-Dollar Konten bei der Zentralbank Fed eingefroren werden, was die Abwicklung von Dollar Geschäften, insbesondere von Rohölexporten, erheblich erschweren und die irakische Wirtschaft schwächen dürfte. Der Irak ist der zweitgrößte Ölproduzent der OPEC, sodass eine solche Maßnahme sicherlich das Ölangebot treffen und einigen Käufern die Möglichkeit nehmen oder zumindest deutlich erschweren würde irakisches Öl zu beziehen. Der Irak selbst orientiert sich nun offenbar auch verstärkt in Richtung Russland und scheint den Kauf von russischen Luftabwehrsystemen in Betracht zu ziehen. Das Parlament hat den Ministerpräsidenten bereits die Freigabe für den Kauf von Luftabwehrsystemen genehmigt, egal aus welchem Land. Dies schließe Russland explizit ein, kommentierte ein irakischer Parlamentarier die Entscheidung. Am Sonntag gab es zwar erneut einen Beschuss einer Militärbasis im Irak, bei dem 4 irakische Soldaten verletzt wurden, die Befürchtung einer Eskalation der Gewalt zwischen USA und Iran haben sich dennoch reduziert und es scheint so, als sei dieses Thema nun abgeschlossen, so die Einschätzung der Analysten der Commerzbank. Bei AxiTrader sieht man dies offenbar ähnlich und verweist auf die zu erwartende Überversorgung - trotz der zusätzlichen OPEC+ Kürzungen ab Januar. "Ohne eine Unterbrechung der Energieversorgung im Zusammenhang mit dem Iran wird das zusätzliche Angebot außerhalb der OPEC die Nachfrage deutlich übersteigen und den Preisdruck erhöhen," urteilt Stephen Innes, von AxiTrader. Die Erwartung von Abbauten bei den US-Lagerbeständen könnten die Preise in dieser Woche wiederum stützen, fügte er an. Nachdem die US-Raffinerien zum Jahreswechsel ihre Rohölbestände aus bilanzpolitischen Gründen reduzierten, könnten diese bei Rohöl nun zwar wieder zunehmen, bei den Produkten dürfte es allerdings vermehrt zu Abbauten kommen.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
14.01.2020 - Die längerfristigen Ölpreisprognosen bleiben weiterhin in einer Spanne zwischen 65 und 70 US-Dollar pro Barrel für die europäische Ölsorte Brent. Dies zeigt eine jährlich durchgeführte Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters unter Vertretern der Energiebranche. Laut einer Umfrage werden die umfangreichen Angebotsmengen der USA sowie von anderen Nicht-OPEC-Ländern die Preise bis auf unbestimmte Zeit im Bereich ihrer derzeitigen Spanne halten. So gehen die Befragten im Durchschnitt davon aus, dass ein Barrel Brent im laufenden Jahr 2020 durchschnittlich 67 US-Dollar kosten dürfte. Bis 2024 dürfte dieser Jahresdurchschnittspreis dann auf 69 US-Dollar pro Barrel ansteigen. Viele Analysten erwarten, dass die Durchschnittspreise in den kommenden fünf Jahren jeweils zwischen 60 und 75 US-Dollar pro Barrel bleiben werden. Nur einige wenige Analysten rechnen mit einem Preisrutsch unter 50 US-Dollar pro Barrel oder einem Anstieg auf sogar über 90 US-Dollar pro Barrel. Die Ölpreispreisprognosen, die die 950 Umfrageteilnehmer abgaben, lagen relativ nahe an jenen aus der Umfrage vom letzten Jahr. In den meisten Fällen wurden die Prognosen jedoch um -1 oder -2 US-Dollar pro Barrel nach unten korrigiert. Weniger als 5 Prozent der Teilnehmer gehen davon aus, dass die Preise 2024 im Durchschnitt bei 100 US-Dollar pro Barrel oder mehr liegen werden. Dagegen erwarten fast 16 Prozent der Teilnehmer, dass die Preise im Durchschnitt unter 50 US-Dollar pro Barrel liegen wird. Dies könnte auch einen schwächeren Verbrauch und eine Marktsättigung hindeuten.

17.12.19 - Nach den Ereignissen der letzten Woche haben die Analysten bei JPMorgan ihre Ölpreisprognosen für 2020 nach oben korrigiert. Statt einer Überversorgung rechnet man nun mit einem leichten Angebotsdefizit und sieht die europäische Ölsorte Brent +5,50 US-Dollar höher als bei der letzten Schätzung. 2021 sollen die Preise dann aber wieder sinken. Die Experten bei JPMorgan schätzen Brent im Jahresmittel 2020 nun auf 64,50 US-Dollar und die amerikanische Ölsorte WTI bei rund 60,00 US-Dollar. Die Experten begründen dies mit dem durch die OPEC+ beschlossenen zusätzlichen Kürzungen und der Einigung im Handelsstreit zwischen USA und China, das das Wirtschaftswachstum positiv beeinflussen werde. Man rechnet zwar noch immer mit einem globalen Ölnachfragewachstum von 1 Mio. B/T, sieht aber dennoch eine knappere Versorgung. „Im Gegensatz zu unserer September-Prognose, dass der globale Ölmarkt im Jahr 2020 einen Überschuss von durchschnittlich 0,6 Mio. B/T aufweisen wird, gehen wir jetzt von einem Defizit von 0,2 Mio. B/T am Markt aus.“ Im darauf folgenden Jahr sieht man dann aber wohl wieder eine bessere Versorgungslage, denn die für 2021 prognostizierten Ölpreise werden mit 61,50 US-Dollar bei Brent und 57,50 US-Dollar bei WTI genannt, was entsprechend -3,50 US-Dollar unter den erwarteten Niveaus für 2020 liegt.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.