↘️ Heizölpreise fallen in Hamburg am 18.09.2019 um ca. € -2,97 per 100 Ltr.
/Der Heizölpreis ist am heutigen Mittwoch um ca. € -2,97 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 71,48 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.144,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2019: € 68,50 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).
Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl | |||
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Datum | ∅-Preis inkl. 19% MwSt. | Gesamtsumme | Tendenz zum Vortag |
18.09.19 | 71,48 € pro 100 Ltr. | 2.144,- € für 3.000 Ltr. | ↘️ -2,97 € pro 100 Ltr. |
Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Dienstagnachmittag nach den Kursausschlägen vom Vortag wieder um -3,56 US-Dollar je Barrel auf die Marke von 59 US-Dollar zurück gefallen. Für den Kursverlust waren Hinweise aus Saudi Arabien verantwortlich, wonach die saudische Ölproduktion schneller wieder vollständig hergestellt werden könnte, als wie zuvor angenommen. Einem hochrangigen Vertreter Saudi-Arabiens zufolge könnte sich die Ölproduktion des Königreichs, die durch die Anschläge auf saudische Ölanlagen am Wochenende massiv beeinträchtigt worden war, binnen Wochen wieder vollständig erholen. Der Insider gab nach einem Briefing an, die Produktion könnte innerhalb von zwei bis drei Wochen wiederhergestellt werden. Anfangs hatte man befürchtet, es könnte Monate dauern, bis die Schäden an den Anlagen behoben werden können und die Produktion wieder auf ihr ursprüngliches Niveau gesteigert werden kann. Am heutigen Mittwoch notiert der Ölpreis nur etwas leichter und weiter oberhalb der Marke von insgesamt 59 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 59,21 US-Dollar. Das waren nur -0,13 Dollar je Barrel weniger als am Dienstagabend (Schlusskurs: 59,34 US-Dollar) in New York.
Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Saudische Ölproduktion nach Raketenangriff um ca. 5,7 Mio. B/T eingebrochen
+ Ölproduktion in Russland in der ersten Septemberhälfte leicht gesunken
+ USA verschieben angedachte Anhebung von Strafzöllen gegen China um 2 Wochen
+ Handelsgespräche zwischen China und USA für Oktober geplant
Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Überraschende Zunahme von Rohöl-, Benzin- und Destillatbeständen in den USA gem. API
- Saudi-Arabien: Produktionsausfall gegen Ende September wieder ausgeglichen
- Bearishe Monatsreports von OPEC, EIA und IEA
Marktlage
Wie stark und wie schnell können die Saudis ihre Ölförderung nach den Attacken am Wochenende wieder steigern? Dies ist die entscheidende Frage, die sich der Markt bei der aktuellen Preisfindung zu stellen hat. Ging man nach den ersten Schadensbildern noch davon aus, dass es potenziell Monate dauern könnte, bis die Anlagen wieder repariert sind, so soll die Förderung nun überraschenderweise schon Ende September wieder auf dem Niveau von vor den Anschlägen sein. Saudi-Arabien steigert die Ölproduktion an Offshore Ölfeldern und Anlagen, die nicht von den Anschlägen getroffen sind. So konnte laut des saudischen Ölministers, Abdulaziz bin Salman, bereits gestern rund die Hälfte des Produktionsausfalls wiederhergestellt werden. Ende September werde man dann bereits wieder eine Kapazität von rund 10 Mio. B/T erreichen. Damit würde das Land den Produktionsausfall komplett wiederhergestellt haben, denn laut des letzten OPEC Monatsreports hatte man im August etwa 9,8 Mio. B/T gefördert. Dies bedeutet allerdings nicht, dass die beschädigten Anlagen so schnell wieder repariert sein werden. Vielmehr nutzt man andere Produktionsmöglichkeiten, um den Ausfall in Abqaiq und Khurais auszugleichen. Ende November will man dann schon wieder eine Förderkapazität von rund 12 Mio. B/T wiederhergestellt haben, so die Ankündigungen. Die Lieferverträge mit seinen Abnehmern will Saudi-Arabien alle erfüllen, indem man zwischenzeitlich Lagerbestände nutzt. Unterdessen haben die USA erste Bilder der Anlagen in Saudi-Arabien veröffentlicht, die das Ausmaß der Schäden zeigen. Für sich genommen sind dies allerdings noch keine klaren Beweise, dass die Drohnen und Marschflugkörper, die für den Angriff genutzt worden sein sollen, tatsächlich aus dem Iran gestartet wurden. Klar ist allerdings, dass es sich um gelenkte Waffen gehandelt hatte, die aller Wahrscheinlichkeit nach vom Iran stammen. Experten schätzen die Wahrscheinlichkeit einer direkten Konfrontation zwischen der USA und Iran als gering ein, da die USA nicht selbst angegriffen wurden. Vielmehr geht man davon aus, dass die USA Saudi-Arabien logistisch und mit Waffenlieferungen unterstützen werden. Ob die Saudis bei entsprechenden Beweisen einen Gegenschlag wagen, ist noch nicht klar. Eine militärische Antwort besäße allerdings noch einmal das Potenzial die Preise an den Ölbörsen kräftig zu stützen.
Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
16.09.19 - Kurz nach den Anschlägen auf das zweitgrößte Ölfeld Saudi-Arabiens sowie auf die Aufbereitungsanlage Abqaiq am Wochenende stellten Experten und Analysten bereits Vermutungen darüber an, wie lange die vollständige Wiederherstellung des Betriebs an den beiden Anlagen dauern könnte. Bei Goldman Sachs befasste man sich gleich mit mehreren Szenarien, und stellte dementsprechend diverse Preisprognosen auf. Sollten die unterbrochenen Produktionsvorgänge in weniger als einer Woche wiederaufgenommen werden können, dürfte der Preis eines Barrels der Rohölsorte Brent um +3 bis +5 US-Dollar ansteigen. Von einem Anstieg um +5 bis +14 US-Dollar pro Barrel gehen die Bänker aus, wenn der Produktionsausfall etwa zwei bis sechs Wochen dauern sollte. Falls die Wiederinstandsetzung der Anlagen jedoch länger als sechs Wochen in Anspruch nehmen sollte, dürfte der Brent-Preis sogar auf über 75 US-Dollar pro Barrel anziehen. Allerdings würde ein so langer Ausfall den Analysten der Großbank zufolge wohl auch in einer Freigabe strategischer Ölreserven resultieren, "die umfangreich genug wäre, um ein so starkes Defizit über mehrere Monate hinweg auszugleichen und die Preise auf diesen Niveaus zu deckeln." Ein extremer Netto-Ausfall von -4 Mio. B/T über mehr als drei Monate hinweg würde die Preise über 75 US-Dollar pro Barrel treiben, was sowohl einen starken Anstieg der Schieferölproduktion zur Folge hätte, als auch klare Auswirkungen auf die Nachfrage, so Goldman Sachs.
10.09.19 - Zahlreiche Analysten haben ihre Ölpreisprognosen zum Ölnachfragewachstum zuletzt bereits erneut gesenkt. Nun korrigiert auch die Großbank Goldman Sachs ein weiteres Mal ihre Erwartungen nach unten. Die Analysten von Goldman Sachs gehen mittlerweile davon aus, dass die weltweite Ölnachfrage im laufenden Jahr nur noch um +1,0 Mio. B/T zunehmen wird. Somit haben sie ihre vorherigen Prognosen um -100.000 B/T gesenkt. Die Erwartungen für 2020 blieben jedoch insgesamt unverändert bei +1,4 Mio. B/T. "Unser Ausblick für 2020 im Hinblick auf Ölangebot und -nachfrage macht zusätzliche OPEC-Produktionskürzungen notwendig, um die Bestände nahe dem normalen Niveau zu halten," so die Experten in einer Mitteilung.
Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.
Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.
* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.