Heizölpreise steigen in Hamburg am 31.07.2019 um ca. € +0,77 per 100 Ltr.
/Der Heizölpreis ist am heutigen Mittwoch um ca. € +0,77 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 69,63 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.089,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2019: € 68,80 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).
Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl | |||
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Datum | ∅-Preis inkl. 19% MwSt. | Gesamtsumme | Tendenz zum Vortag |
31.07.19 | 69,63 € pro 100 Ltr. | 2.089,- € für 3.000 Ltr. | +0,77 € pro 100 Ltr. |
Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Dienstagabend nach Veröffentlichung von bullishen Lagerbestandsdaten in den USA um +1,18 US-Dollar je Barrel auf die Marke von rund 58 US-Dollar angestiegen. Gemäß aktuellen Daten des American Petroleum Institutes (API) nahmen den Beständen an Rohöl auch die Benzin- und Destillatbestände ab. Am heutigen Mittwoch notiert der Ölpreis etwas fester und oberhalb der Marke von 58 US-Dollar. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 58,44 US-Dollar. Das waren +0,39 US-Dollar je Barrel mehr als am Dienstagabend (Schlusskurs: 58,05 US-Dollar) in New York.
Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Abnahme von Lagerbeständen in den USA gem. API
+ Iran und Russland planen Militärmanöver in der Straße von Hormus
+ Händler erwarten Zinssenkung in den USA durch die Fed
+ USA und China nehmen Gespräche zu Handelsstreit wieder auf
+ Iran beschlagnahmt britischen Tanker in der Straße von Hormus
+ Trump verschärft Iran-Sanktionen erneut
+ Iran verstößt gegen Atomabkommen
+ USA haben Sanktionen gegen Venezuela verschärft
Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Gespräche zwischen Iran und übrigen Partnern aus dem Atomabkommen „konstruktiv“
- Saudi-Arabien und Kuwait mit möglicher Produktionssteigerung
- IEA senkt Prognose zum Ölnachfragewachstum für 2019
- Handelsstreit zwischen USA und China
Marktlage
Die Spannungen in der Straße von Hormus schienen sich gerade etwas abzubauen, nachdem es zwischen den USA und europäischen Ländern Bemühungen gibt den Schiffsverkehr in der Meeresenge zu schützen. Auch der Iran hatte den Dialog über die Sicherheit der Schifffahrtsstraße aufgenommen, was als Zeichen der Deeskalation angesehen wurde. Doch am gestrigen Dienstagabend kündigte der Kommandeur der iranischen Marine, Konteradmiral Hossein Khanzadi, ein gemeinsames Manöver mit der russischen Marine im nördlichen Teil des Indischen Ozean an. Explizit erwähnte Khanzadi dabei, dass auch die Straße von Hormus in die Militärübung mit eingeschlossen werde. Die Durchführung eines Manövers in der Straße von Hormus dürfte vor allem von den USA, aber auch von anderen Ländern stark kritisiert werden, hat sich die Militärpräsenz in der Region doch zuletzt erhöht und Zwischenfälle die Durchfahrt der Meeresenge unsicherer gemacht. Einige britische Unternehmen, wie beispielsweise die BP, verzichten momentan gänzlich darauf Schiffe durch die Straße von Hormus zu schicken, nachdem Teheran einen britischen Öltanker noch immer festhält. Das militärische Abkommen des Iran mit Russland sei "negativ für die Aussicht auf eine Lösung der Spannungen zwischen den USA und dem Iran", sagte Analyst Stephen Innes, von VM Markets. „Mit russischer Unterstützung wird sich der Iran weniger isoliert und unbeugsamer gegenüber den Forderungen der USA fühlen." Aber vor allem die erwartete US Zinssenkung heute Abend gibt den Börsen Rückenwind. Händler rechnen fest mit einer Senkung um -0,25%-Punkte und beginnen bereits damit diese einzupreisen. Diese Maßnahme hätte einen positiven Einfluss auf die Wirtschaft und könnte damit womöglich auch das schwächelnde Ölnachfragewachstum ankurbeln. Letzteres hat dazu beigetragen, dass der Markt, trotz massiver Produktionskürzungen der OPEC+ Gruppe in diesem Jahr, nicht zurück in ein Gleichgewicht gefunden hat.
Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
03.07.19 - Die Analysten bei Morgan Stanley haben nach der jüngsten Entscheidung der OPEC+ sofort reagiert und ihre langfristige Ölpreisprognose für die Ölsorte Brent von 65 auf 60 US-Dollar herabgesetzt, auch wenn der Markt für 2019 aktuell als ausbalanciert angesehen werden kann. Bei der Rabobank hingegen sieht man die Möglichkeit, dass ein knapper werdender Markt zum Jahresende hin stützen könnte. Die Ölbestände sollten deutlich fallen, während die Raffinerieauslastung in Vorbereitung der Umstellung beim Schiffsdiesel Anfang 2020 zulegen wird, so Ryan Fitzmaurice, von der Rabobank.
01.07.19 - Dem Analysten Damien Courvalin von Goldman Sachs zufolge könnte die am 01.07.19 beschlossene Verlängerung der Produktionskürzung der OPEC+ dazu führen, dass die Bank ihre Ölpreisprognose für 2020 von derzeit 60 US-Dollar pro Barrel für die Ölsorte Brent senkt. Zwar könnte die Maßnahme der Organisation zunächst dazu führen, dass der Brent-Preis die Prognosen der Bank für den Rest des Jahres übersteigt. Diese liegen derzeit für das dritte Quartal bei 65,50 US-Dollar pro Barrel und für das vierte Quartal bei 62 US-Dollar pro Barrel. Der stützende Effekt der OPEC-Entscheidung werde sich laut Courvalin jedoch als "vorübergehend" erweisen, da die Produktionskürzungen andere Produzenten dazu bewegen werde, mehr Öl zu fördern. Daher könnte die Preisprognose von Goldman Sachs für das kommende Jahr mit 60 US-Dollar pro Barrel zu hoch gegriffen sein.
Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.
Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.
* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.