↘️ Heizölpreise fallen in Hamburg am 05.07.2019 um ca. € -0,18 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Freitag um ca. € -0,18 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 66,54 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.996,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2019: € 68,89 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
05.07.19 66,54 € pro 100 Ltr. 1.996,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -0,18 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) notierte am gestrigen Donnerstag unverändert über der Marke von 57 US-Dollar, da aufgrund eines Feiertages in den USA (Independence Day) die Börsen überwiegend geschlossen blieben. Am heutigen Freitag und letzten Handelstag der Woche notiert der Ölpreis etwas leichter und mittlerweile unterhalb der Marke von insgesamt 57 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 56,66 US-Dollar. Das waren -0,68 US-Dollar je Barrel weniger als am Mittwochabend (Schlusskurs: 57,34 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Britisches Militär stoppt iranischen Öltanker auf dem Weg nach Syrien
+ Iran verstößt gegen Atomabkommen
+ China und USA starten Handelsgespräche neu
+ USA haben Sanktionen gegen den Iran verschärft

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Saudi Aramco senkt Ölpreise für Europa
- US-Ölproduktion und Lagerbestände angestiegen
- Venezuela kann Ölexporte überraschend steigern
- Analysten: Marktlage dürfte auch 2020 schwach bleiben
- Kasachstan steigert Ölförderung am Kashagan Ölfeld
- USA und China belegen sich gegenseitig mit hohen Strafzöllen

Marktlage
Nachdem die OPEC+ Gruppe am vergangenen Montagabend eine Entscheidung getroffen hat, wie man das Ölangebot künftig gestalten wird, konzentriert man sich nun wieder vermehrt auf die Ölnachfrage. "Das globale Wachstum bleibt der Hauptfaktor, der die Rohölpreise niedrig hält," so Analyst Alfonso Esperanza, von OANDA. "Der Beschluss der OPEC+ Gruppe wird die Preise daran hindern zu stark zu fallen, doch es muss ein Ende des Protektionismus geben, damit sichergestellt wird, dass sich die Nachfrage nach Energieprodukten wieder erholt," so sein Fazit. Esperaza stellt damit auf den Handelskrieg zwischen USA und China ab, bei dem beide Seiten zwar einen Waffenstillstand vereinbart haben, doch eine endgültige Lösung ist kurzfristig nicht zu erwarten. Die USA hatten zuletzt auch wieder Sanktionen gegen die EU angekündigt, sodass weitere Strafzölle der USA drohen, die das Ölnachfragewachstum negativ beeinflussen würden. Im Sommer und zum Jahresende hin ist nun zwar mit einer Erholung der Ölnachfrage zu rechnen, aber auch mit einer steigenden Ölproduktion der USA. Nach 11,81 und 12,20 Mio. B/T im ersten bzw. zweiten Quartal rechnet die Energy Information Administration für das dritte und vierte Quartal mit einer Steigerung der Ölförderung auf 12,44 und 12,83 Mio. B/T im dritten und vierten Quartal. Zusätzlich hat Venezuela im letzten Monat seine Ölexporte um +26% überraschend stark, trotz US-Sanktionen, steigern können. Für das kommende Jahr gehen die meisten Analysten und Agenturen von einem Überangebot aus, sodass der mittel- bis langfristige Ausblick nicht unbedingt für eine Preisrallye spricht. Die OPEC+ Gruppe kann mit ihren Produktionskürzungen die Lage zwar kurzfristig ausbalancieren und den Preis für Öl vergleichsweise hoch halten, das Problem der Gruppe verschiebt sich damit allerdings lediglich in die Zukunft. So lange die Produktion der Nicht-OPEC-Länder schneller zunimmt als die Ölnachfrage, wir die OPEC nicht in der Lage sein den Markt entscheidend knapper zu gestalten. Und nach den jüngsten Konjunkturindikatoren deutet sich beim Wirtschaftswachstum und der Ölnachfrage keine Besserung an. Das größte Aufwärtsrisiko für die Preise an den Börsen sind nun die geopolitischen Spannungen im Iran und Libyen. Bisher hatte der Kampf um die libysche Hauptstadt, Tripolis, allerdings keinen Einfluss auf die Ölförderung oder Exporte des Landes. Bei den Spannungen zwischen Iran und USA tat sich in den letzten Tagen ebenfalls wenig. So lange eine militärische Konfrontation oder Einschränkungen bei der Passage der Straße von Hormus ausbleiben, dürften auch hier bullishe Reaktionen gering bleiben. Am gestrigen Abend wurde bei Gibraltar von britishen Marines ein iranischer Öltanker festgesetzt, der Rohöl an Syrien liefern wollte und damit gegen EU-Sanktionen verstößt. Dies hat für heftige Kritik aus Teheran gesorgt und die Spannungen wieder angeheizt. Der Markt reagierte bisher aber nicht und sieht demnach wohl kein gesteigertes Risiko.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
03.07.19 - Die Analysten bei Morgan Stanley haben nach der jüngsten Entscheidung der OPEC+ sofort reagiert und ihre langfristige Ölpreisprognose für die Ölsorte Brent von 65 auf 60 US-Dollar herabgesetzt, auch wenn der Markt für 2019 aktuell als ausbalanciert angesehen werden kann. Bei der Rabobank hingegen sieht man die Möglichkeit, dass ein knapper werdender Markt zum Jahresende hin stützen könnte. Die Ölbestände sollten deutlich fallen, während die Raffinerieauslastung in Vorbereitung der Umstellung beim Schiffsdiesel Anfang 2020 zulegen wird, so Ryan Fitzmaurice, von der Rabobank.

01.07.19 - Dem Analysten Damien Courvalin von Goldman Sachs zufolge könnte die am 01.07.19 beschlossene Verlängerung der Produktionskürzung der OPEC+ dazu führen, dass die Bank ihre Ölpreisprognose für 2020 von derzeit 60 US-Dollar pro Barrel für die Ölsorte Brent senkt. Zwar könnte die Maßnahme der Organisation zunächst dazu führen, dass der Brent-Preis die Prognosen der Bank für den Rest des Jahres übersteigt. Diese liegen derzeit für das dritte Quartal bei 65,50 US-Dollar pro Barrel und für das vierte Quartal bei 62 US-Dollar pro Barrel. Der stützende Effekt der OPEC-Entscheidung werde sich laut Courvalin jedoch als "vorübergehend" erweisen, da die Produktionskürzungen andere Produzenten dazu bewegen werde, mehr Öl zu fördern. Daher könnte die Preisprognose von Goldman Sachs für das kommende Jahr mit 60 US-Dollar pro Barrel zu hoch gegriffen sein.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.