↗️ Heizölpreise steigen in Hamburg am 07.06.2019 um ca. € +0,83 per 100 Ltr.
/Der Heizölpreis ist am heutigen Freitag um ca. € +0,83 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 65,71 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.971,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2019: € 69,28 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).
Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl | |||
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Datum | ∅-Preis inkl. 19% MwSt. | Gesamtsumme | Tendenz zum Vortag |
07.06.19 | 65,71 € pro 100 Ltr. | 1.971,- € für 3.000 Ltr. | ↗️ +0,83 € pro 100 Ltr. |
Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Donnerstag um +0,90 US-Dollar je Barrel auf die Marke von über 52 US-Dollar angestiegen, nachdem eine überraschende Meldung aus Mexiko veröffentlicht wurde. Demnach sollen Asylsuchende aus Mittelamerika künftig in Mexiko und nicht mehr in den USA Asyl beantragen. Zudem verlagerte Mexiko zur Sicherung die Nationalgarde an die Grenze zur USA. Die USA prüfen nun deshalb die Verschiebung der angedrohten Zölle, womit Nachfragesorgen am Markt reduziert werden. Am heutigen Freitag notiert der Ölpreis etwas fester und mittlerweile wieder oberhalb der Marke von insgesamt 53 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 53,44 US-Dollar. Das waren +0,85 US-Dollar je Barrel mehr als am Donnerstagabend (Schlusskurs: 52,59 US-Dollar) in New York.
Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ USA erwägen Verschiebung von Strafzöllen gegen Mexiko
+ Waldbrände in Alberta (Kanada) reduzieren Ölproduktion
+ Ölproduktion in der Nordsee nimmt ab
+ Spannungen zwischen USA und Iran spitzen sich weiter zu
Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Zunahme von Lagerbeständen in den USA gem. DOE & API
- Kasachstan steigert Ölförderung am Kashagan Ölfeld
- USA und China belegen sich gegenseitig mit noch höheren Strafzöllen
Marktlage
Trotz der jüngsten Kurseinbrüche beim Ölpreis haben Russland und Mitglieder der OPEC bei der Einschätzung zur Notwendigkeit weiterer Produktionskürzungen noch immer große Differenzen. Während sich Saudi-Arabien zuletzt für eine Verlängerung der Kürzungen warb und man auch von einer zunehmenden Überzeugung innerhalb der OPEC sprach, ist die Fortführung des Abkommens wohl noch längst nicht in trockenen Tüchern. Russlands Präsident, Wladimir Putin, hatte gestern klargestellt, dass man nicht auf derart hohe Preise wie Saudi-Arabien angewiesen sei und mit den Preisen von 60 bis 65 US-Dollar durchaus gut zurechtkomme. Auch der Vorstandsvorsitzende der Rosneft hatte sich zuletzt klar gegen eine Fortführung der Produktionskürzungen ausgesprochen. Dieses Wochenende könnte es mehr Klarheit zu den Positionen geben, wenn sich die Ölminister beider Länder entweder am heutigen Freitag oder am kommenden Montag bei gemeinsamen Konferenzen zu dem Thema austauschen. Momentan dürfte der Markt eine Verlängerung der Produktionskürzung mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit eingepreist haben. Alles andere, insbesondere nach dem Preiseinbruch von über -20% seit Ende April 2019, dürfte eine große Überraschung sein. Russland hatte sich auch bei den letzten Entscheidungen zu Produktionskürzungen immer erst bei den abschließenden Verhandlungen zu einer Beteiligung bekannt, sodass ein ähnliches Vorgehen auch jetzt wieder wahrscheinlich ist. Klar scheint zu sein, dass die Saudis auch weiter ihre Produktion künstlich kürzen, denn auch im Mai soll die Förderung wieder um -150.000 Barrel pro Tag (B/T) auf 9,65 Mio. B/T gesunken sein. Genauere Zahlen wird es jedoch erst mit den Monatsreports von EIA, IEA und OPEC in der kommenden Woche geben.
Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
21.05.19 - Der Analyst Martijn Rats von Morgan Stanley geht davon aus, dass die Ölpreise im Verlauf des Jahres schlussendlich steigen werden. Während auf der einen Seite zwar eine Angebotsschwäche auszumachen ist, gebe es auch bedeutende Angebotsrisiken. Zudem werde die Nachfrage im zweiten Halbjahr saisonal bedingt zunehmen. Daher rechnet Rats damit, dass die Preise von dem derzeit "gesunden" Niveau von 70 US-Dollar pro Barrel ansteigen werden. Zu den Angebotsrisiken zählt Rats beispielsweise einen möglichen weiteren Produktionsrückgang im Iran in Venezuela oder aber auch in Libyen. Auf der Seite der Nachfrage habe vor allem die OECD-Nachfrage im März mit einem Rückgang um -0,6 Mio. B/T auf Jahressicht geschwächelt, in der zweiten Jahreshälfte dürfte die Nachfrage jedoch verglichen mit dem ersten Halbjahr allein jahreszeitlich bedingt (höhere Nachfrage nach Kraftstoffen für den Transportsektor) um etwa 1 Mio. B/T zunehmen.
02.05.19 - Die Analysten von JP Morgan gehen in den kommenden Monaten insgesamt von steigenden Ölpreisen aus. Laut JP Morgan Analyst Christyan Malek könnte sich der Preis für Brent sogar wieder der Marke von 80 US-Dollar pro Barrel annähern. Für das erste Halbjahr hatte man bei JP Morgan für Brent eine Preisspanne zwischen 65 bis 75 US-Dollar pro Barrel angesetzt. Wie von den Analysten erwartet, seien nun die US-Sanktionen gegen den Iran verschärft worden, und auch die Produktionskürzungen der OPEC dürften im zweiten Halbjahr fortgesetzt werden, so Malek. Die Antwort der OPEC auf die verschärften Iran-Sanktionen werde im Juni mäßiger ausfallen noch im letzten Jahr, als Saudi-Arabien seine Produktion vorübergehend wieder deutlich gesteigert hatte und bis zu 11 Mio. B/T förderte. Da die Nachfrage im Sommer zudem steigen dürfte, könnte der Brent-Preis bis in den Bereich von 80 US-Dollar pro Barrel steigen. Was die venezolanische Ölproduktion angeht, rechnet Malek für 2019 trotz der zunehmenden Unruhen eine Stabilisierung auf einem Niveau von etwa 500.000 bis 600.000 B/T. Im Falle eines Regimewechsels werde das staatliche venezolanische Ölunternehmen PdVSA seine Produktion mittelfristig - innerhalb von 2 bis 3 Jahren - bis auf etwa 1 Mio. B/T steigern können, danach eventuell noch auf 1,5 Mio. B/T.
Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.
Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.
* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.