↘️ Heizölpreise fallen in Hamburg am 31.05.2019 um ca. € -1,96 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Freitag um ca. € -1,96 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 68,86 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.066,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
31.05.19 68,86 € pro 100 Ltr. 2.066,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -1,96 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Donnerstag nach Veröffentlichung von leicht bearishen Lagerbestandsdaten in den USA um -2,22 US-Dollar je Barrel auf die Marke von 56 US-Dollar gefallen. Am heutigen Freitag und letzten Handelstag der Woche notiert der Ölpreis etwas leichter und mittlerweile knapp unterhalb der Marke von insgesamt 56 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 55,96 US-Dollar. Das waren -0,63 US-Dollar je Barrel weniger als am Donnerstagabend (Schlusskurs: 56,59 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Russland zieht Verlängerung der letzten OPEC-Kürzung in Erwägung
+ Ölproduktion in der Nordsee nimmt ab
+ OPEC spricht sich für Verlängerung der Produktionskürzungen aus
+ Spannungen zwischen USA und Iran spitzen sich weiter zu
+ USA haben Sanktionen gegen Venezuela verschärft

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- US-Strafzölle gegen Mexiko
- US-Ölbestandsveränderungen leicht bearish
- Wiederinbetriebnahme der Forcados Pipeline in Nigeria
- Shell nimmt Förderung an neuem Tiefseeprojekt Norphlet im Golf von Mexiko auf
- Raffinerien in Asien reduzieren ihre Auslastung
- Kasachstan steigert Ölförderung am Kashagan Ölfeld
- Irak erhöht Produktion am West Qurna 1 Ölfeld
- Zunahme von Rohöl-, Benzin- und Destillatbeständen in den USA gem. DOE
- USA und China belegen sich gegenseitig mit noch höheren Strafzöllen
- Schieferölboom in den USA zeichnet sich ab

Marktlage
Die am Mittwochnachmittag veröffentlichten US-Ölbestandsdaten haben erneut aufgezeigt, dass die Vorräte in den USA komfortabel sind. Vor allem die gestiegenen Benzinvorräte sind zu Beginn der US-Fahrsaison ein wenig erstaunlich, zumal der Bestandsanstieg nicht unbedingt knapp ausfiel. Zu dieser Jahreszeit ist dies immer ein bearishes Signal, zumal Marktteilnehmer ohnehin schon wegen der Nachfrageentwicklung besorgt sind. Der Handelsstreit zwischen USA und China könnte weiter eskalieren, nachdem die Länder in den vergangenen Monaten nicht zusammengefunden hatten. Beide Seiten hatten zuletzt weitere Strafzölle eingeführt und die USA nimmt auch den größten chinesischen Mobilfunkanbieter Huawei ins Visier. China denkt an Sanktionen gegen Apple oder auch für Ausfuhrbeschränkungen von Seltenen Erden, die beispielsweise für Akkus und Mobilfunkgeräte benötigt werden. Sollten diese Sanktionen kommen, dürfte dies die US-Wirtschaft sicherlich hart treffen, warnen Finanzmarktexperten. Die Stimmung unter Anlegern, Investoren und auch in den privaten Haushalten ist daher zunehmend zurückhaltend, was alleine schon das Wirtschaftswachstum und damit auch das Ölnachfragewachstum dämpft. Gestern hat Trump nun auch gegen Mexiko neue Strafzölle angekündigt, da noch immer zu viele Immigranten aus dem Land in die USA kommen. Angefangen bei 5% auf alle Importe aus Mexiko ab dem 10. Juni, sollen die Zölle in den kommenden Monaten auf bis zu 25% steigen. Trump scheint in Handelsfragen weiter keinen Rückzug zu machen und die Eskalation nicht zu scheuen, sodass die Nachfragesorgen wieder in den Vordergrund rücken.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
21.05.19 - Der Analyst Martijn Rats von Morgan Stanley geht davon aus, dass die Ölpreise im Verlauf des Jahres schlussendlich steigen werden. Während auf der einen Seite zwar eine Angebotsschwäche auszumachen ist, gebe es auch bedeutende Angebotsrisiken. Zudem werde die Nachfrage im zweiten Halbjahr saisonal bedingt zunehmen. Daher rechnet Rats damit, dass die Preise von dem derzeit "gesunden" Niveau von 70 US-Dollar pro Barrel ansteigen werden. Zu den Angebotsrisiken zählt Rats beispielsweise einen möglichen weiteren Produktionsrückgang im Iran in Venezuela oder aber auch in Libyen. Auf der Seite der Nachfrage habe vor allem die OECD-Nachfrage im März mit einem Rückgang um -0,6 Mio. B/T auf Jahressicht geschwächelt, in der zweiten Jahreshälfte dürfte die Nachfrage jedoch verglichen mit dem ersten Halbjahr allein jahreszeitlich bedingt (höhere Nachfrage nach Kraftstoffen für den Transportsektor) um etwa 1 Mio. B/T zunehmen.

02.05.19 - Die Analysten von JP Morgan gehen in den kommenden Monaten insgesamt von steigenden Ölpreisen aus. Laut JP Morgan Analyst Christyan Malek könnte sich der Preis für Brent sogar wieder der Marke von 80 US-Dollar pro Barrel annähern. Für das erste Halbjahr hatte man bei JP Morgan für Brent eine Preisspanne zwischen 65 bis 75 US-Dollar pro Barrel angesetzt. Wie von den Analysten erwartet, seien nun die US-Sanktionen gegen den Iran verschärft worden, und auch die Produktionskürzungen der OPEC dürften im zweiten Halbjahr fortgesetzt werden, so Malek. Die Antwort der OPEC auf die verschärften Iran-Sanktionen werde im Juni mäßiger ausfallen noch im letzten Jahr, als Saudi-Arabien seine Produktion vorübergehend wieder deutlich gesteigert hatte und bis zu 11 Mio. B/T förderte. Da die Nachfrage im Sommer zudem steigen dürfte, könnte der Brent-Preis bis in den Bereich von 80 US-Dollar pro Barrel steigen. Was die venezolanische Ölproduktion angeht, rechnet Malek für 2019 trotz der zunehmenden Unruhen eine Stabilisierung auf einem Niveau von etwa 500.000 bis 600.000 B/T. Im Falle eines Regimewechsels werde das staatliche venezolanische Ölunternehmen PdVSA seine Produktion mittelfristig - innerhalb von 2 bis 3 Jahren - bis auf etwa 1 Mio. B/T steigern können, danach eventuell noch auf 1,5 Mio. B/T.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.