↗️ Heizölpreise steigen in Hamburg am 09.05.2019 um ca. € +0,06 per 100 Ltr.
/Der Heizölpreis ist am heutigen Donnerstag um ca. € +0,06 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 72,19 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.166,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).
Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl | |||
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Datum | ∅-Preis inkl. 19% MwSt. | Gesamtsumme | Tendenz zum Vortag |
09.05.19 | 72,19 € pro 100 Ltr. | 2.166,- € für 3.000 Ltr. | ↗️ +0,06 € pro 100 Ltr. |
Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Mittwoch nach dem Ausstieg Irans aus dem Atomabkommen und im Umfeld einer möglichen militärischen Eskalation im Nahen Osten um +0,72 US-Dollar je Barrel auf die Marke von 62 US-Dollar angestiegen. Für zusätzliche Kaufimpulse sorgten auch bullishe Lagerbestandsdaten in den USA. Gemäß aktuellen Zahlen des Department of Energy nahmen neben den Beständen an Rohöl auch die Bestände bei den Destillaten (Heizöl & Diesel) sowie beim Benzin ab. Am heutigen Donnerstag notiert der Ölpreis wieder etwas leichter und unterhalb der Marke von 62 US-Dollar. Am Vormittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 61,51 US-Dollar. Das waren -0,61 US-Dollar je Barrel weniger als am Mittwochabend (Schlusskurs: 62,12 US-Dollar) in New York.
Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Abnahme von Lagerbeständen in den USA gem. Department of Energy
+ Iran setzt Teile des Atomabkommens aus
+ Bullisher Monatsreport Energy Informartion Administration
+ USA verlegen Truppen in den Persischen Golf
+ Saudi-Arabien erhöht Ölpreise für Juni-Lieferungen
+ USA verschärfen nochmals Sanktionen gegen Iran und wollen Exporte gegen “Null” drücken
+ USA haben Sanktionen gegen Venezuela verschärft
Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Trump will am 10.05.19 Strafzölle für China anheben
- Schieferölboom in den USA zeichnet sich ab
- Russland deutet Ende von Produktionskürzungen an
- Brasilien steigert Ölförderung
Marktlage
Im Fokus von Marktteilnehmern steht aktuell die Lage im Iran und die Spannungen zwischen Washington und Teheran. Der Iran hatte gestern bekannt gegeben, dass er einige Aspekte des Atomabkommens zurückfahren werde. Laut des iranischen Präsidenten, Hassan Ruhani, führe dies noch nicht zu einer Verletzung des Abkommens, weitere Teile des Abkommens könnten aber in 60 Tagen ausgesetzt werden. Die USA haben als Reaktion darauf die Sanktionen gegen den Iran ausgeweitet und in dieser Woche die Militärpräsenz im Persischen Golf verstärkt. Noch reagiert der Markt verhalten auf das Säbelrasseln, da beide Seiten kein Interesse an einer weiteren Eskalation der Lage haben. Das geopolitische Risiko hat mit der jüngsten Entwicklung allerdings zugenommen und begünstigt nicht unbedingt Gewinnmitnahmen an den Ölbörsen. Wie stark die iranischen Ölexporte sich auf die globale Versorgungslage auswirken werden, bleibt dabei noch abzuwarten. Saudi-Arabien wird den Ausfall aber anscheinend nicht ganz auffangen. Das erneute Aufflammen des Handelsstreits zwischen USA und China hat die Sorgen über einen negativen Einfluss auf die globale Konjunktur und das Ölnachfragewachstum genährt. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Sanders, hatte gestern allerdings gesagt, dass man aus China Anzeichen erhalten habe, dass die Regierung in Peking einen Deal schließen wolle. Der Besuch des chinesischen Vize-Premierminister in den USA könnte eventuell den entscheidenden Durchbruch bringen, worauf mit einer bullishen Reaktion an den Ölbörsen zu rechnen wäre.
Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
02.05.19 - Die Analysten von JP Morgan gehen in den kommenden Monaten insgesamt von steigenden Ölpreisen aus. Laut JP Morgan Analyst Christyan Malek könnte sich der Preis für Brent sogar wieder der Marke von 80 US-Dollar pro Barrel annähern. Für das erste Halbjahr hatte man bei JP Morgan für Brent eine Preisspanne zwischen 65 bis 75 US-Dollar pro Barrel angesetzt. Wie von den Analysten erwartet, seien nun die US-Sanktionen gegen den Iran verschärft worden, und auch die Produktionskürzungen der OPEC dürften im zweiten Halbjahr fortgesetzt werden, so Malek. Die Antwort der OPEC auf die verschärften Iran-Sanktionen werde im Juni mäßiger ausfallen noch im letzten Jahr, als Saudi-Arabien seine Produktion vorübergehend wieder deutlich gesteigert hatte und bis zu 11 Mio. B/T förderte. Da die Nachfrage im Sommer zudem steigen dürfte, könnte der Brent-Preis bis in den Bereich von 80 US-Dollar pro Barrel steigen. Was die venezolanische Ölproduktion angeht, rechnet Malek für 2019 trotz der zunehmenden Unruhen eine Stabilisierung auf einem Niveau von etwa 500.000 bis 600.000 B/T. Im Falle eines Regimewechsels werde das staatliche venezolanische Ölunternehmen PdVSA seine Produktion mittelfristig - innerhalb von 2 bis 3 Jahren - bis auf etwa 1 Mio. B/T steigern können, danach eventuell noch auf 1,5 Mio. B/T.
30.04.19 - Die Analysten der Bank of America Merrill Lynch sehen den Markt für 2019 als "nahezu ausgeglichen" an. Die Experten von der BNP Paribas hingegen prognostizieren kurzfristig einen Preisanstieg, da die OPEC den Markt zu sehr verknappt habe. Die iranische Ölförderung werde mit dem Ende der Ausnahmeregelungen zu den US-Sanktionen auf etwa 1,9 Mio. B/T in der zweiten Jahreshälfte 2019 fallen. Im dritten Quartal 2018 lag die Förderung noch bei etwa 3,6 Mio. B/T und im März immerhin noch bei etwa 2,7 Mio. B/T. Andere Produzenten der OPEC und die USA werden aber in der Lage sein den Rückgang weitestgehend zu kompensieren, weshalb man den Markt insgesamt als "nahezu ausgeglichen" in 2019 einschätzt. Kritischer sieht die BNP Paribas den Markt. Die Produzenten hätten den Markt mit Blick auf unerwartete Produktionsausfälle und der widerstandsfähigen Ölnachfrage zu sehr verknappt. Daher werden die Ölpreise auf kurze Sicht steigen, so die Erwartung. Dieses Aufwärtsmomentum sollte bis in das dritte Quartal 2019 hinein anhalten, bevor die Preise dann beginnen durch einen Anstieg der US-Exporte anfällig für eine Korrektur würden. Mit neuen Pipelinekapazitäten, die dann mehr Rohöl aus dem Landesinneren an die Exportterminals an der Golfküste bringen können, wird das Ölangebot aus den USA zunehmen. Die BNP Paribas schätzt den Durchschnittspreis für die Ölsorte WTI auf 63 US-Dollar in 2019, was etwa +2 US-Dollar mehr als in der vorherigen Prognose ist. Brent wird im Durchschnitt etwa 71 US-Dollar kosten, was einer Korrektur von +3 US-Dollar entspricht. In 2020 sehe man dann allerdings zumindest bei Brent einen Rückgang des Durchschnittspreises auf 68 US-Dollar, während WTI bei wohl 64 US-Dollar landen dürfte.
Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.
Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.
* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.