↗️ Heizölpreise steigen in Hamburg am 02.04.2019 um ca. € +0,42 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Dienstag um ca. € +0,42 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 70,41 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.112,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
02.04.19 70,41 € pro 100 Ltr. 2.112,- € für 3.000 Ltr. ↗️ +0,42 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Montag im Umfeld von überwiegend bullishen Nachrichten um +1,45 US-Dollar je Barrel auf die Marke von über 61 US-Dollar angestiegen. Am heutigen Dienstag setzt der Ölpreis den Aufwärtstrend weiter fort und notiert etwas fester und mittlerweile oberhalb der Marke von insgesamt 62 US-Dollar. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 62,14 US-Dollar. Das waren +0,55 US-Dollar je Barrel mehr als am Montagabend (Schlusskurs: 61,59 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ OPEC Ölförderung auf 5-Jahrestief gefallen
+ Gute Konjunkturdaten aus China und den USA
+ Kasachstan kürzt Produktion im April und Mai deutlich
+ USA wollen durch Sanktionen iranische Rohölexporte um weitere -20% drücken
+ Saudi-Arabien wird die Ölproduktion im April noch weiter drosseln

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Öl-Exportterminal in Venezuela wieder in Betrieb
- Kanada wird wieder mehr Rohöl fördern
- Größtes Ölfeld Libyens wieder in Betrieb genommen

Marktlage
Die europäische Ölsorte Brent hatte im ersten Quartal des Jahres um 26,4% zugelegt und das US-amerikanische Pendant WTI sogar um 31,3%. Das war der stärkste Anstieg innerhalb eines Quartals seit 2009, der allerdings auch von einem Preistief, kurz vor Jahreswechsel profitierte. Dennoch sind die Ursachen der Rallye klar: Produktionskürzung der OPEC+ Länder und Sanktionen gegen Iran und Venezuela haben die Versorgungslage deutlich verknappt. Analysten gehen mehrheitlich davon aus, dass die Ölpreise bis zur Jahresmitte tendenziell weiter zulegen werden. Eine Lösung des Konflikts in Venezuela zeichnet sich momentan nicht ab, die Sanktionen gegen den Iran werden vermutlich weiter verschärft und die OPEC+ Länder machen noch keine Anstalten ihre Kürzungen aufzugeben. Im Gegenteil, Saudi-Arabien hat deutlich mehr als erwartet vom Markt genommen und will dies vorerst auch so beibehalten, während Russland erst ab April seine vollen Kürzungen umgesetzt haben wird und Kasachstan in den Monaten April und Mai den Großteil seiner Kürzungen der gesamten sechs Monate vom Markt nehmen will. Das Angebot am Markt wird daher eher nicht zunehmen, zumal nun auch die Sommernachfrage beginnt. Eine Kombination, die die Preise an den Börsen stützt. Bei der Ölnachfrage rechnet man im laufenden Jahr zwar mit einer Abschwächung des Wachstums, allerdings hat dies auf den kurzfristig zu erwartenden saisonalen Nachfrageschub zur Sommerzeit nur wenig Einfluss. Dies ist ein Faktor der eher langfristig seine Wirkung zeigt und von der aktuell knappen Marktlage in den dominiert wird. In den USA gibt es mit einer rückläufigen Ölförderung im Januar und einer abnehmenden Anzahl an Ölbohranlagen zudem Anzeichen, dass sich das Produktionswachstum abschwächt.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
01.04.19 - Nach Einschätzungen des omanischen Ölministers, Mohammed bin Hamad al-Rumhy, werde sich für die Ölsorte Brent eine Preisspanne von 65 bis 75 US-Dollar etablieren. Das Land, das kein Mitglied der OPEC ist, werde sich grundsätzlich weiter an die Vereinbarungen der Produktionskürzungen der OPEC+ Gruppe vom Dezember halten. Ein Preisniveau von 75 US-Dollar dürfte für Saudi-Arabien Musik in den Ohren sein, denn das Land benötigt einen Ölpreis von über 80 US-Dollar, um einen ausgeglichenen Staatshaushalt zu erreichen. Andere Länder der OPEC+ Gruppe hätten allerdings lieber einen niedrigeren Ölpreis, allen voran Russland, der größte Ölproduzent unter den am Abkommen teilnehmenden Ländern. Hier fürchtet man negative Auswirkungen auf die langfristige Ölnachfrage, kann sich einen niedrigeren Ölpreis aber auch leisten.

01.04.19 - Die Experten der Barclays Bank haben ihre Ölpreisprognose für den Durchschnittspreis des zweiten Quartals für die Ölsorte Brent nun auf 73 US-Dollar festgelegt. Für das Gesamtjahr sieht man Brent dann bei 70 US-Dollar. Etwas niedriger wird der Ölpreis bei einer Reutersumfrage gesehen, die einen Durchschnittspreis für das Gesamtjahr von 67,12 US-Dollar ergeben hat.

19.03.19 - Die Analysten der Bank of America Merrill Lynch sehen in der Entwicklung der Ölnachfrageentwicklung Abwärtsrisiken für den Ölpreis. Für das laufende Jahr rechnet man mit einem Nachfragewachstum von lediglich +1,2 Mio. Barrel pro Tag (B/T), womit man unterhalb der Prognosen der Internationalen Energieagentur (IEA) (+1,3), OPEC (+1,24) und Energy Information Administration (EIA) (+1,45) bleibt. Für das nächste Jahr rechnet man sogar mit einem noch niedrigeren Wachstum von nur noch +1,15 Mio. B/T. Verantwortlich für diese Einschätzung sei die globale Wirtschaftsentwicklung, die sich abgeschwächt habe. Bei der Ölsorte Brent sieht man für das laufende Jahr allerdings dennoch Aufwärtspotenziale und rechnet mit einem Durchschnittspreis für das Gesamtjahr von 70 US-Dollar, während man das US-Rohöl WTI auf 59 US-Dollar schätzt. In 2020 werde vor allem bei Brent das Preisniveau mit 65 US-Dollar wieder geringer ausfallen, während WTI mit 60 US-Dollar etwas fester gesehen wird. Hinter der Annäherung der beiden Preisniveaus dürfte die Erwartung stecken, dass die US-Rohölexporte mit den neuen Pipelines, die für die zweite Jahreshälfte 2019 angedacht sind, deutlich zunimmt.

15.03.19 - Für die Experten bei der Investmentbank Goldman Sachs sind die Sorgen über die globale Ölnachfrageentwicklung übertrieben. Laut den Analysten habe die Nachfrage im Januar um knapp +2 Mio. Barrel pro Tag (B/T) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zugelegt. Dies ergebe sich durch eine sichtbare Nachfragestärke aus den Entwicklungsländern, aber auch von den Industrienationen. Die aktuelle fundamentale Konstellation werde den physischen Markt weiter verknappen und die Preise für den Frontmonat (Mai) der Ölsorte Brent letztlich über 70 US-Dollar (per 15.03.19 - 10:00 Uhr bei 67,24 US-Dollar) treiben. Während das Ölangebot weiter mit Einbrüchen zu kämpfen habe, würde die Ölnachfrage die niedrigen Erwartungen der Marktteilnehmer übertreffen, so das Fazit von Goldman Sachs.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.