↘️ Heizölpreise fallen in Hamburg am 19.02.2019 um ca. € -0,30 per 100 Ltr.
/Der Heizölpreis ist am heutigen Dienstag um ca. € -0,30 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 70,11 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.103,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).
Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl | |||
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Datum | ∅-Preis inkl. 19% MwSt. | Gesamtsumme | Tendenz zum Vortag |
19.02.19 | 70,11 € pro 100 Ltr. | 2.103,- € für 3.000 Ltr. | ↘️ -0,30 € pro 100 Ltr. |
Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) notierte am gestrigen Montag unverändert oberhalb der Marke von 55 US-Dollar, da aufgrund eines Feiertages in den USA (President's Day) die Börsen geschlossen blieben. Am heutigen Dienstag notiert der Ölpreis etwas fester bei der Marke von rund 56 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 55,98 US-Dollar. Das waren +0,39 US-Dollar je Barrel mehr als am Freitagabend (Schlusskurs: 55,59 US-Dollar) in New York.
Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ USA wollen Sanktionen gegen Venezuela verschärfen
+ Saudi-Arabien schaltet größtes Offshore Ölfeld ab
+ Niger Delta Avengers drohen mit Anschlägen auf Ölinfrastruktur
+ Trump signalisiert Verschiebung der Deadline im Handelsstreit
+ Saudis kürzen Ölproduktion nochmals stark
+ Mögliche Verschärfung der US-Sanktionen gegen den Iran
+ Revolution in Venezuela
Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Bearisher EIA Monatsreport
- Kanada hat Produktionskürzungen zurückgefahren
- Rußland benötigt für Umsetzung der OPEC-Kürzung mehrere Monate
Marktlage
Saudi-Arabien unternimmt derzeit alles notwendige, damit die Ölpreise wieder auf 80 US-Dollar pro Barrel ansteigen. Und nach der Reaktion der Preise zu urteilen, scheint man auf dem richtigen Kurs zu sein, so Eugen Weinberg, Analyst der Commerzbank. Die Stimmung am Markt ist weiterhin bullish, nachdem in den letzten Wochen Meldungen dominierten, die die Preisniveaus stützen. Die Saudis haben bereits mehr Rohöl vom Markt genommen als vereinbart und plant darüber hinaus weitere gravierende Einschnitte bis März. Der Produktionsausfall des größten Ölfeldes des Landes lässt ihnen eventuell auch keine andere Wahl, denn das Feld mit einer Kapazität von 1,2 bis 1,5 Mio. B/T wird wohl mindestens bis März außer Betrieb sein. Hinzu kommen die Sanktionen der USA gegen Venezuela, die womöglich noch einmal verschärft werden und die Exporte weiter drücken könnten. In Libyen bleibt das Sharara Ölfeld weiter abgeschaltet, während die Exporte aus dem Iran weiter sinken könnten, sollten die USA die geltenden Ausnahmeregelungen für acht Länder Anfang Mai streichen oder zumindest straffen. Und auch wenn die globale Konjunkturentwicklung skeptisch gesehen wird, so sind die Fortschritte bei den Verhandlungen im Handelsstreit zwischen USA und China ein stützender Faktor. Auf der anderen Seite besteht aber auch die Möglichkeit, dass die libysche Förderung schon bald wieder steigt, nachdem das Sharara Ölfeld von Demonstranten und bewaffneten Milizen befreit wurde. Und sollte der Maduro in Venezuela weichen, dann könnte sich auch hier die Ölförderung wieder stabilisieren, wenn die USA ihre Sanktionen aufheben. Viel "wenn" und "aber" im Markt, die einen nachhaltigen Einfluss auf die Preise haben könnten, so Analyst Tamas Varga, von PVM Oil Associates. Die jüngsten Daten würden allerdings auf eine Verknappung der Marktlage hindeuten, und es sei nicht ratsam gegen den Strom zu schwimmen. Mit den freiwilligen Kürzungen der Saudis könne ab März eine Unterversorgung plötzlich Realität werden, warnt Varga. Was aus Sicht der Commerzbank allerdings unterschätzt wird, ist die Tatsache, dass die US-Ölproduktion signifikant und schneller als bisher angenommen zulege. In den letzten Berichten der EIA wurden die Prognosen deutlich nach oben korrigiert. Der nächste Report zur US-Schieferölförderung steht heute Abend an und wird bei uns morgen früh veröffentlicht. Die aktuellen Preise seien übertrieben und bieten Korrekturpotenzial, doch bisher scheint dies die Aufwärtsbewegung an den Börsen nicht aufhalten zu können, so die Commerzbank.
Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
18.02.19 - Für Analystin Vandana Hari kürzt Saudi-Arabien die Ölförderung momentan zu stark. Der saudische Ölminister, Khalid al-Falih hatte vergangene Woche angekündigt, dass die Produktion des Landes bis März auf 9,8 Mio. B/T sinken würde, womit man quasi zum Produktionsniveau des alten Abkommens zurückkehren würde, dass man im Dezember 2016 für das Jahr 2017 beschlossen hatte. Im Vergleich zu November sei dies immerhin ein Förderrückgang um knapp -1,3 Mio. B/T, so Hari. Im November förderte Saudi-Arabien, laut OPEC Monatsreport, etwa 11,02 Mio. B/T. Verglichen mit Oktober, dem Referenzmonat für die Kürzungsvereinbarung, entspräche die Maßnahme einer Reduzierung um ca. 840.000 B/T, was mehr als doppelt so viel ist, als die 322.000 B/T die man unter dem laufenden Abkommen als Kürzung zugesagt hatte. Damit würden die Saudis die Verfügbarkeit am Markt zu stark verknappen, insbesondere da die Produktion in Venezuela mit den US Sanktionen viel schneller sinken könne als bisher, warnt Hari. Was die Ölpreise angeht, so sieht die Analystin die Spanne im ersten Halbjahr zwischen 60 und 70 US-Dollar. Einen deutlichen Anstieg über die 70 US-Dollar, eventuell sogar bis in den Bereich der 80 US-Dollar, hält Hari allerdings für wenig wahrscheinlich. Die OPEC hätte im letzten Jahr schon einmal Erfahrung mit einer zu starken Produktionskürzung im Sommer gemacht, was letztlich die US Ölindustrie begünstigt und im letzten Quartal schließlich zu einem starken Preiseinbruch geführt hatte. Die OPEC und Saudi-Arabien seien nach den Erfahrungen im letzten Jahr sicherlich etwas vorsichtiger. Für die zweite Jahreshälfte werde die Verfügbarkeit von Rohöl mit zusätzlichen Pipelines in den USA generell etwas besser, weshalb die Analystin den Markt dann tendenziell besser versorgt einschätzt.
13.02.19 - Während sich viele Marktteilnehmer nicht nur angesichts des Handelsstreits zwischen den USA und China Sorgen über die Entwicklung des weltweiten Wirtschaftswachstums und somit auch des Ölnachfragewachstums machen, bleibt man bei der Großbank Goldman Sachs gelassen. Das Ausmaß, in dem die Wachstumsprognosen zuletzt gesenkt worden seien, sei nicht gerechtfertigt, so die Bank in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht. Außerdem seien die Produktionsausfälle seit Beginn des laufenden Jahres bereits umfangreicher ausgefallen, als erwartet. Die Kernländer der OPEC verfolgten eine Schock-Strategie und kürzten die eigene Ölförderung stärker als angekündigt, erklären die Analysten in dem Bericht. Darüber hinaus bestehe angesichts der US-Sanktionen das Risiko, dass Venezuelas Ölproduktion noch schneller abnehme als bisher. Zudem gäben auch die Ölproduzenten in den USA Signale, dass sich das Wachstum der US-Schieferölproduktion verlangsamen könnte. Dementsprechend bleibe man bei der Prognose, dass der Preis für die Ölsorte Brent im nächsten Quartal durchschnittlich bei 67,50 US-Dollar liegen werde. Das ist deutlich oberhalb des aktuellen Werts des Nordsee-Rohölkontrakts von etwa 63 US-Dollar. Bei den Preisprognosen für das zweite Halbjahr 2019 bleibt man bei Goldman Sachs allerdings lieber vorsichtig. Dann dürften nämlich Pipeline-Engpässe in der Region des Permbeckens zum Teil gelöst werden und Produzenten, die geringe Produktionskosten haben, könnten ihre Fördermengen nach und nach steigern.
07.02.19 - Eine Umfrage unter 11 Investmentbanken hat ergeben, dass diese den Durchschnittspreis für Brent in 2019 nun bei 67 US-Dollar einschätzen, während man WTI bei 60 US-Dollar sieht. Bei der letzten Umfrage hatte man Brent noch bei 69 US-Dollar und WTI bei 63 US-Dollar erwartet. Harry Tchilinguirian, von der BNP Paribas, geht davon aus, dass sich die Marktlage in der ersten Jahreshälfte verknappen und die Preise stützen wird. Als Grund nennt er die Produktionskürzungen, die OPEC und ihre Verbündeten implementiert haben, sowie die Probleme bei Rohöllieferungen aus Libyen, Iran und Venezuela. Seiner Einschätzung nach dürften die Preise in der zweiten Jahreshälfte dann allerdings wieder sinken, wenn die USA ihre Pipelines zum Transport von Rohöl an die Golfküste fertiggestellt haben und die Exporte dann steigen. Bei JP Morgan sieht man das Risiko, dass mit den Sanktionen gegen Venezuela zusammenhängt, noch nicht als vollständig eingepreist an. Auch bei der Commerzbank rechnet man damit, dass die Probleme auf Angebotsseite nicht unbedingt weniger werden und den Markt in der ersten Jahreshälfte ausbalancieren werden. Bei der längerfristigen Prognose, über das laufende Jahr hinaus, rechnen die Experten mit einem geringen Anstieg der Jahresdurchschnittspreise für Brent und WTI in 2020 auf 68 bzw. 63 US-Dollar, bevor die Preise im Folgejahr wieder sinken sollen.
Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.
Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.
* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.