Heizölpreise steigen in Hamburg am 12.09.18 um ca. € +0,71 per 100 Ltr.
/Der Heizölpreis ist am heutigen Mittwoch um ca. € +0,71 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) kostet heute in Hamburg EUR 76,57 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.297,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)
Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL | |||
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Datum | Preis inkl. 19% MwSt. | Gesamtsumme | Tendenz zum Vortag |
12.09.2018 | 76,57 € pro 100 Ltr. | 2.297,- € für 3.000 Ltr. | ↗️ +0,71 € pro 100 Ltr. |
Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Dienstag nach Veröffentlichung von überraschend bullishen Lagerbestandsdaten und einem an Stärke zulegenden Hurrikan Florence um +1,71 US-Dollar auf die Marke von über 69 US-Dollar angestiegen. Nach aktuellen Angaben des American Petroleum Institute (API) wurden bei den Produktvorräten wie den Destillaten (Heizöl und Diesel) und Benzin Aufbauten verzeichnet, während die Rohölbestände gesunken sind. Die US-Raffinerien beginnen zu dieser Jahreszeit in der Regel mit Wartungsarbeiten den Wechsel von Sommer- auf Winternachfrage. Von daher rechnet man mit einer geringeren Raffinerieauslastung, durch die die Rohölbestände tendenziell eher ansteigen. Das API vermeldete nun aber überraschend starke Abbauten beim Rohöl, was eventuell auf eine hohe Exportaktivität zurückzuführen ist. Das US-Rohölsorte WTI ist derzeit mit etwa -10 US-Dollar sehr viel günstiger als die europäische Sorte Brent, was die Nachfrage nach dem US-Rohöl ankurbelt. Hurrikan Florence behält den eingeschlagenen Kurs auf die Ostküste der USA bei und gewinnt dabei weiter an Energie. Der Sturm könnte dabei sogar noch auf Stufe 5, die höchste Kategorie für Hurrikans, heraufgestuft werden. Florence bewegt sich dabei weiter relativ langsam, weshalb die Auswirkungen des Sturmes in der Küstenregion enorm sein könnten. Ähnliches erlebte man letztes Jahr mit Hurrikan Harvey, der jedoch "nur" ein Hurrikan der Kategorie 1 war. Für die Küstenregionen gelten Zwangsevakuierungen, da man mit massiven Regenfällen, Überflutungen und Sturmschäden rechnet. Die Ölproduktion ist von dem Sturm zwar nicht gefährdet, doch im Hinterland verläuft die Colonial Pipeline, die Produkte von den Raffinerien an der US-Golfküste an die US-Ostküste transportiert und die wichtigste Versorgungslinie der gesamten Region, bis hinauf nach New York ist. Eine Störung des Betriebs würde Verfügbarkeitsprobleme hervorrufen, sodass man sich schon jetzt mit Käufen eindeckt und so die Preise stützt. Am heutigen Mittwoch notiert der Ölpreis etwas fester und mittlerweile in Reichweite der Marke von rund 70 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 69,96 US-Dollar. Das waren +0,71 US-Dollar je Barrel mehr als am Dienstagabend (Schlusskurs: 69,25 US-Dollar) in New York.
Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Abnahme von Rohöllagerbeständen in den USA gem. American Petroleum Institute
+ Hurrikan Florence gewinnt an Stärke und zieht weiter auf US-Ostküste zu
+ Südkorea hat iranische Ölimporte vollständig gestoppt
+ Internationale Energieagentur prognostiziert eine knappe Marktlage zum Jahresende
+ Iran droht mit Störungen des Schiffsverkehrs in der Strasse von Hormuz
+ Irans Ölexporte nehmen schneller als gedacht ab
+ USA werden ab dem 04.11.2018 iranische Ölexporte sanktionieren
+ Kontinuierlich sinkende Ölproduktion in Venezuela
Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Russland hält Produktionssteigerung für möglich
- Nachfragesorgen in Entwicklungsländern
- Handelsstreit mit Strafzöllen zwischen China und USA könnte weiter eskalieren
Marktlage
Momentan dominieren die Sorgen um die Entwicklung der iranischen Ölexporte den Markt. Die Versorgung wird mit den geringeren Ausfuhren des Landes knapper und könnte zum Jahresende zu einer Unterversorgung führen und dann schließlich auch die Preise steigen lassen, so Fatih Birol, Chef der Internationalen Energieagentur (IEA). Seine Äußerungen könnten ein Indiz dafür sein, dass die IEA bei ihrem Monatsreport am vergangenen Donnerstag ein etwas bullisheres Bild als zuletzt prognostiziert. Zwar nimmt die Ölnachfrage in den USA zur aktuellen Jahreszeit tendenziell etwas ab, bevor sie zum Jahresende wieder zunimmt, doch der Fokus liegt momentan stärker auf den angebotsseitigen Faktoren. Der durch IS-Truppen verübte Anschlag auf eine Pipeline im Norden des Iraks und auf eine Zentrale der National Oil Corporation in Libyens Hauptstadt haben gezeigt, dass die Produktionsmengen einiger Länder alles andere als garantiert und sicher sind. Zudem bewegt sich auf die USA mit Florence aktuell ein mächtiger Hurrikan zu.
Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2018
10.09.18 - Für Analysten Harry Tchiliguirian, von der französischen Großbank PNB Paribas, werden die Ölpreise vermutlich weiter steigen. Als Ursache nennt er die Sanktionen gegen den Iran, ein verlangsamtes Schieferölwachstum in den USA sowie die instabile Lage in Libyen und Venezuela, während der Handelsstreit zwischen den USA und China die Nachfrage kurzfristig nicht beeinflussen soll. Die Ausfuhren des Irans sinken schneller als es viele Marktteilnehmer zunächst angenommen hatten. In den USA wächst die Schieferölproduktion zwar weiterhin, doch die Pipelinekapazitäten sind ausgelastet, was den Ausbau der Ölförderung hier ausbremst. Zudem sinkt die Förderung in Venezuela kontinuierlich und die Libyens Ölproduktion steht auf tönernden Füßen, wie die Angriffe auf die NOC Zentrale zeigte. Auf der anderen Seite belastet zwar der Handelsstreit zwischen USA und China die Märkte, da dieser das Potenzial hat das Ölnachfragewachstum zu dämpfen, doch in den nächsten sechs bis neun Monaten werde dies am physischen Markt wohl nicht zu spüren sein, so die Einschätzung des Analysten. Tchilinguirian rechnet daher damit, dass in einem solchen Szenario der Ölpreis weiter steigen und die Ölsorte Brent dann schließlich wieder über 80 US-Dollar kosten wird, was gleichzeitig ein neues Jahreshoch darstellen würde.
05.09.18 - Eine monatlich durchgeführte Umfrage unter Investmentbanken hat ergeben, dass diese ihre Preisprognosen für 2018 aus dem Vormonat aktuell unverändert belassen. Erstmals seit elf Monaten wurden die Erwartungen damit nicht mehr nach oben korrigiert. Insgesamt wurde die Einschätzung von elf Analysten von Investmentbanken eingeholt und die Ölsorte Brent wird für 2018 weiter im Durchschnitt bei 73,65 US-Dollar gesehen. Die Prognose für die US-Sorte WTI bleibt weiterhin bei 68,00 US-Dollar. Für das kommende Jahr wurde die Erwartung des Druchschnittspreises sogar leicht gesenkt. Hatte man Brent 2019 bei der letzten Befragung noch bei 75,63 US-Dollar gesehen, so wird die europäische Rohölsorte im kommenden Jahr bei etwa 74,55 US-Dollar erwartet. Die Vorhersage für WTI wurde zeitgleich von 69,75 US-Dollar auf 68,00 Dollar nach unten korrigiert. Analysten erwarten, dass die OPEC und Russland ihre Ölförderung weiter steigern werden und damit auf die Versorgungsprobleme aus Venezuela und Iran reagieren werden. Diese Maßnahme wird die Aufwärtsbewegung der Preise deckeln, glaubt beispielsweise Christyan Malek von JPMorgan. Auch die Nachfrageeinschätzung ist für einige Experten ein Thema. Man erwartet, dass der Handelsstreitigkeiten auf globaler Ebene zunehmen und das Ölnachfragewachstum schwächen werden. Bei der ING Bank glaubt Warren Patterson, dass die Sanktionen gegen den Iran insgesamt weiter den größten Einfluss haben werden. Er schätze, dass nach den aktuellen Rückgängen die Ölexporte Teherans im vierten Quartal erneut um 0,5 Mio. B/T sinken werden. Den Markt sehe er damit zwar weiter als ausgeglichen an, jede Abweichung könne aber dann schnell zu einer Unterversorgung führen, so seine Warnung.
31.08.18 - Erstmals seit knapp einem Jahr senkten Analysten, die in einer monatlichen Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters befragt werden, ihre Ölpreispreisprognosen für die führenden Ölsorten Brent und WTI. Begründet wurde dies mit den negativen Auswirkungen, die der Handelsstreit zwischen den USA und zahlreichen Währungsräumen auf die Ölnachfrage haben dürfte. Die befragten 45 Analysten rechnen im Schnitt damit, dass der Preis der Nordsee-Rohölsorte Brent im laufenden Jahr bei durchschnittlich 72,71 US-Dollar pro Barrel liegen wird. In der Juli-Umfrage schätzten sie den Durchschnittspreis von Brent noch auf 72,87 US-Dollar pro Barrel. 2019 soll sich der Durchschnittspreis für ein Barrel Brent dann auf 72,58 US-Dollar belaufen. Bei der US-Rohölsorte WTI gehen die Experten für 2018 mittlerweile von einem Durchschnittspreis von 67,13 US-Dollar pro Barrel aus. Damit senkten sie ihre eigenen Prognosen von Juni um -0,19 US-Dollar. Bei beiden Rohölsorten liegen die Prognosen zum Durchschnittspreis unter dem derzeitigen Preisniveau, das bei Brent aktuell bei etwa 77,50 US-Dollar und bei WTI bei etwa 70,00 US-Dollar liegt. Laut Carsten Fritsch von der Commerzbank könnten die Handelsstreitigkeiten das Ölnachfragewachstum in Asien dämpfen. Gleiches gelte auch, sollte sich die Türkei-Krise auf andere Schwellenländer übertragen. Das geringere Nachfragewachstum würde es dann einfacher machen, die iranischen Angebotsausfälle zu ersetzen, so Fritsch. Bislang gehen die Analysten laut William Patterson von ING davon aus, dass der Ölmarkt im vierten Quartal im Gleichgewicht bleiben werde, angenommen das Angebot aus dem Iran gehe um etwa 500.000 Barrel pro Tag zurück. Sollten die Ausfälle aus dem Iran jedoch umfangreicher sein, würde dies im vierten Quartal zu einem Angebotsdefizit führen.
Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.
Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.
* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.