Heizölpreise fallen in Hamburg am 06.09.18 um ca. € -0,48 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Donnerstag um ca. € -0,48 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) kostet heute in Hamburg EUR 75,92 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.277,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)

Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL
Datum Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
06.09.2018 75,92 € pro 100 Ltr. 2.377,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -0,48 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Mittwoch nach Veröffentlichung von überwiegend bearishen US-Lagerbestandsdaten um -1,15 US-Dollar je Barrel auf die Marke von 68 US-Dollar gefallen. Gemäß aktuellen Zahlen des American Petroleum Institute wurden bei den Destillaten (Heizöl+Diesel) und beim Benzin Aufbauten registriert, während die Rohölbestände abgenommen haben. Am heutigen Donnerstag notiert der Ölpreis etwas leichter und weiter oberhalb der Marke von insgesamt 68 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 68,52 US-Dollar. Das waren -0,20 US-Dollar je Barrel weniger als am Mittwochabend (Schlusskurs: 68,72 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Saudi-Arabien hebt Ölpreise für Europa an
+ Blockade an nigerianischen Ölanlagen
+ Iran droht mit Störungen des Schiffsverkehrs in der Strasse von Hormuz
+ Irans Ölexporte nehmen schneller als gedacht ab
+ Neue US-Sanktionen gegen den Iran
+ USA werden ab dem 04.11.2018 iranische Ölexporte sanktionieren
+ Venezuela erklärt bedingtes Force Majeure

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Zunahme von Benzin- und Destillatbeständen in den USA gem. American Petroleum Institute
- Tropensturm Gordon im Golf von Mexiko wohl ohne Einfluss auf US-Produktion
- OPEC-Ölförderung im August angestiegen
- China erhebt Strafzölle auf Energieimporte aus den USA
- Handelsstreit mit Strafzöllen zwischen China und USA könnte weiter eskalieren

Marktlage
Angesichts der Entwicklung von Tropensturm Gordon und den geringen Einfluss auf die Ölförderung und Raffinerietätigkeit war der eingepreiste Risikoaufschlag deutlich überzogen. Nun, da sich der Sturm auflöst, wurde die Risikoprämie im Markt daher deutlich reduziert und Gewinnmitnahmen ausgelöst. Angesichts der bearishen US-Ölbestandsdaten könnten auch weiterhin Gewinnmitnahmen begünstigt werden. Bei der Einschätzung der Marktentwicklung in den kommenden Wochen und Monaten spielen vor allem drei wichtige Faktoren eine Rolle. Wie stark werden die iranischen Ölexporte noch sinken? Wie viel zusätzliches Öl können OPEC und ihre Partner noch auf den Markt bringen? Wie sehr wird die Ölnachfrage durch die negativen Auswirkungen des Handelsstreits ausgebremst? Zumindest beim Rückgang der iranischen Ölexporte sind sich die Experten einig, dass die Verfügbarkeit hier auf unter 1 Mio. Barrel pro Tag (B/T) sinken wird. Die Exporte im Juni gibt der Iran mit 2,3 Mio. B/T an und geht aktuell von einem Rückgang auf 1,5 Mio. B/T im September aus. Am Markt erwartet man daher, dass die Ausfuhren des Iran noch mindestens um -0,5 Mio. B/T abnehmen werden. Sodass im Vergleich zu Juni insgesamt ca. 1,3 Mio. B/T fehlen. Die OPEC hat sicherlich noch Potenziale, die man ausschöpfen kann, jedoch hat das Kartell die Produktion bereits erhöht. Weitere Produktionssteigerungen in diesem Umfang würden die Reservekapazität der OPEC reduzieren, sodass jeder weitere Ausfall, beispielsweise aus Libyen, nicht mehr oder nur zum Teil kompensiert werden kann. Die Marktlage wird daher zum Jahresende hin knapper, doch Experten sind sich nicht einig, ob dies zwangsweise zu einer Preisrallye führen wird. Das Nachfragewachstum wird durch die international zunehmenden Zollniveaus geschwächt, jedoch ist das der wohl am schwierigsten einzuschätzende Faktor. Analysten haben ihre Preisprognosen für 2018 zwar insgesamt etwa unverändert belassen, einzelne Experten sehen die Marktentwicklung im Jahresendspurt zum Teil sehr unterschiedlich. Die Unsicherheit und Volatilität wird damit ebenfalls weiter hoch erwartet, während das Preisband von 70 bis 80 US-Dollar für die Ölsorte Brent, dass sich seit April entwickelt hatte, noch immer intakt ist.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2018
05.09.18 - Eine monatlich durchgeführte Umfrage unter Investmentbanken hat ergeben, dass diese ihre Preisprognosen für 2018 aus dem Vormonat aktuell unverändert belassen. Erstmals seit elf Monaten wurden die Erwartungen damit nicht mehr nach oben korrigiert. Insgesamt wurde die Einschätzung von elf Analysten von Investmentbanken eingeholt und die Ölsorte Brent wird für 2018 weiter im Durchschnitt bei 73,65 US-Dollar gesehen. Die Prognose für die US-Sorte WTI bleibt weiterhin bei 68,00 US-Dollar. Für das kommende Jahr wurde die Erwartung des Druchschnittspreises sogar leicht gesenkt. Hatte man Brent 2019 bei der letzten Befragung noch bei 75,63 US-Dollar gesehen, so wird die europäische Rohölsorte im kommenden Jahr bei etwa 74,55 US-Dollar erwartet. Die Vorhersage für WTI wurde zeitgleich von 69,75 US-Dollar auf 68,00 Dollar nach unten korrigiert. Analysten erwarten, dass die OPEC und Russland ihre Ölförderung weiter steigern werden und damit auf die Versorgungsprobleme aus Venezuela und Iran reagieren werden. Diese Maßnahme wird die Aufwärtsbewegung der Preise deckeln, glaubt beispielsweise Christyan Malek von JPMorgan. Auch die Nachfrageeinschätzung ist für einige Experten ein Thema. Man erwartet, dass der Handelsstreitigkeiten auf globaler Ebene zunehmen und das Ölnachfragewachstum schwächen werden. Bei der ING Bank glaubt Warren Patterson, dass die Sanktionen gegen den Iran insgesamt weiter den größten Einfluss haben werden. Er schätze, dass nach den aktuellen Rückgängen die Ölexporte Teherans im vierten Quartal erneut um 0,5 Mio. B/T sinken werden. Den Markt sehe er damit zwar weiter als ausgeglichen an, jede Abweichung könne aber dann schnell zu einer Unterversorgung führen, so seine Warnung.

31.08.18 - Erstmals seit knapp einem Jahr senkten Analysten, die in einer monatlichen Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters befragt werden, ihre Ölpreispreisprognosen für die führenden Ölsorten Brent und WTI. Begründet wurde dies mit den negativen Auswirkungen, die der Handelsstreit zwischen den USA und zahlreichen Währungsräumen auf die Ölnachfrage haben dürfte. Die befragten 45 Analysten rechnen im Schnitt damit, dass der Preis der Nordsee-Rohölsorte Brent im laufenden Jahr bei durchschnittlich 72,71 US-Dollar pro Barrel liegen wird. In der Juli-Umfrage schätzten sie den Durchschnittspreis von Brent noch auf 72,87 US-Dollar pro Barrel. 2019 soll sich der Durchschnittspreis für ein Barrel Brent dann auf 72,58 US-Dollar belaufen. Bei der US-Rohölsorte WTI gehen die Experten für 2018 mittlerweile von einem Durchschnittspreis von 67,13 US-Dollar pro Barrel aus. Damit senkten sie ihre eigenen Prognosen von Juni um -0,19 US-Dollar. Bei beiden Rohölsorten liegen die Prognosen zum Durchschnittspreis unter dem derzeitigen Preisniveau, das bei Brent aktuell bei etwa 77,50 US-Dollar und bei WTI bei etwa 70,00 US-Dollar liegt. Laut Carsten Fritsch von der Commerzbank könnten die Handelsstreitigkeiten das Ölnachfragewachstum in Asien dämpfen. Gleiches gelte auch, sollte sich die Türkei-Krise auf andere Schwellenländer übertragen. Das geringere Nachfragewachstum würde es dann einfacher machen, die iranischen Angebotsausfälle zu ersetzen, so Fritsch. Bislang gehen die Analysten laut William Patterson von ING davon aus, dass der Ölmarkt im vierten Quartal im Gleichgewicht bleiben werde, angenommen das Angebot aus dem Iran gehe um etwa 500.000 Barrel pro Tag zurück. Sollten die Ausfälle aus dem Iran jedoch umfangreicher sein, würde dies im vierten Quartal zu einem Angebotsdefizit führen.
 

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.