Heizölpreise steigen in Hamburg am 17.08.18 um ca. € +0,30 per 100 Ltr.
/Der Heizölpreis ist am heutigen Freitag um ca. € +0,30 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) kostet heute in Hamburg EUR 71,75 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.153,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)
Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL | |||
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Datum | Preis inkl. 19% MwSt. | Gesamtsumme | Tendenz zum Vortag |
17.08.2018 | 71,75 € pro 100 Ltr. | 2.153,- € für 3.000 Ltr. | ↗️ +0,30 € pro 100 Ltr. |
Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Donnerstag im Ausblick von anstehenden Verhandlungen zwischen China und USA für eine Lösung im Handelsstreit um +0,45 US-Dollar je Barrel angestiegen und notierte damit gegen Tagesende weiter oberhalb der Marke von 65 US-Dollar auf einem 4-Monats-Tiefstand. Am heutigen Freitag und letzten Handelstag der Woche notiert der Ölpreis noch nahezu unverändert über der Marke von insgesamt 65 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 65,39 US-Dollar. Das waren nur -0,07 US-Dollar je Barrel weniger als am Donnerstagabend (Schlusskurs: 65,46 US-Dollar) in New York.
Marktlage
In dieser Woche gab es mit der Produktionssteigerung in Libyen auf nun insgesamt 1 Million Barrel pro Tag und unerwarteten Aufbauten bei Rohöl- und Destillatbeständen in den USA überwiegend bearishe Faktoren, die die Ölpreise belasteten. Mit den zum Teil starken Kursverlusten scheinen diese weitestgehend eingepreist zu sein, sodass sich aktuell eine Konsolidierungsphase anschließt. Der Handelsstreit zwischen China und USA war ebenfalls ein bearishe Element am Markt, sorgen die Strafzölle doch tendenziell für ein geringeres Wirtschaftswachstum und damit auch für ein schwächeres Ölnachfragewachstum. Das sich China und USA Ende August zusammensetzen wollen, zeigt die Gesprächsbereitschaft beider Seiten, die zu einer Lösung des Konfliktes führen könnte, so der Tenor an den Handelsmärkten. Die aktuelle Tendenz in diesem Zusammenhang stützt die Ölpreise an den Börsen ICE und NYMEX daher, wird doch damit ein zuletzt bearisehs Element am Markt eliminiert. Doch bisher ist nicht wirklich etwas passiert, weshalb das reine Ansetzen eines Meetings noch keine Rallye auslösen kann. Daher bleibt die fundamentale Marktlage weiterhin leicht bearish, denn die steigenden US-Ölbestände deuten ebenso wie die Produktionssteigerungen in Libyen eine auf kurze Sicht bessere Versorgungslage an. Langfristig bleibt die Unsicherheit, ob sich das Nachfragewachstum im Herbst/Winter wieder nachhaltig erholen wird und wie stark die Sanktionen der USA gegen den Iran das Angebot belasten werden. Experten rechnen damit, dass die Exporte um etwa -1 Mio. Barrel pro Tag abnehmen und daher die Preise wieder stützen werden. Mit diesem Spannungsfeld aus kurzfristig bearishen und mittelfristig bullishen Faktoren kann sich der Ölpreis nur schwer in die ein oder andere Richtung bewegen. Entsprechend bleibt die Unsicherheit am Markt und damit auch die potenzielle Volatilität der Kurse hoch.
Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2018
17.08.18 - Die Analysten der US-Investmentbank Jefferies glauben, dass der Preis für Brent noch vor Jahresende wieder auf über 80 US-Dollar steigen wird. Als Grund nennt man in erster Linie die US-Sanktionen gegen den Iran. Im Juli hatte das Land noch über 2 Mio. Barrel pro Tag an Rohöl exportiert, doch im August haben die Sanktionen im Finanzbereich begonnen. Auch wenn die Sanktionen gegen die iranischen Ölexporte erst am 04. November 2018 beginnen, so rechnet man bei Jefferies damit, dass bis Ende September die Exporte bereits um -0,5 Mio. Barrel pro Tag zurückgehen werden. Danach werden die Exporte mit den direkten Sanktionen noch einmal sinken, sodass dies die Versorgungslage unter Druck setzt und die Preise deutlich anziehen werden, so die Einschätzung.
16.08.18 - Rob Thummel, von Tortoise Capital Advisors, geht davon aus, dass die Ölpreise in der zweiten Jahreshälfte 2018 deutlich zulegen werden und die aktuelle Situation die Ruhe vor dem Sturm ist. Dabei sieht er insbesondere Probleme beim Ölangebot. Thummel geht davon aus, dass die Ölexporte des Iran deutlich sinken und somit rund -1 Mio. Barrel pro Tag Angebot vom Markt verschwinden werden. Zudem seien die Prognosen für das Förderwachstum von Rohöl in den USA wohl zu optimistisch. Nachdem die Infrastruktur in diesem Jahr bereits Probleme hatte mit dem Förderwachstum Schritt zu halten, rechnet man bei Tortoise Capital Advisors damit, dass die momentanen Einschätzungen für 2019 vermutlich um -300.000 bis -400.000 Barrel pro Tag nach unten korrigiert werden müssen. Die EIA hatte die US-Ölförderung 2019 zuletzt bei Durchschnittlich 11,7 Mio. Barrel pro Tag gesehen. Hinzu kommt laut Thummel, dass die Ölnachfrage in der zweiten Jahreshälfte wohl wieder zulegen wird. Mehr Nachfrage und ein limitiertes Ölangebotswachstum wird die Ölpreise in den kommenden Monaten stützen. Letztlich sehe man die europäische Ölsorte Brent zum Jahresende 2018 bei etwa 75 US-Dollar und das US-Rohöl WTI bei ca. 70 US-Dollar, so das abschließende Fazit.
Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ China und USA suchen das Gespräch im Handelsstreit
+ Bullishe Monatsreports von EIA und IEA
+ Neue US-Sanktionen gegen den Iran
+ USA werden ab dem 04.11.2018 iranische Ölexporte sanktionieren
+ Venezuela erklärt bedingtes Force Majeure
Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Libyens Ölproduktion wieder um 50% auf insgesamt 1 Mio. Barrel pro Tag gestiegen
- Zunahme von Rohöl- und Destillatbeständen in den USA
- Schieferölproduktion in den USA legt weiter kräftig zu
- Währungskrise der türkischen Lira belastet Ölpreise
- Bearisher Monatsreport der OPEC
- China erhebt Strafzölle auf Energieimporte aus den USA
- Handelsstreit mit Strafzöllen zwischen China und USA könnte weiter eskalieren
Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.
Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.
* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.