Heizölpreise steigen in Hamburg am 13.08.18 um ca. € +1,15 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Montag um ca. € +1,15 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl kostet heute in Hamburg EUR 72,29 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.169,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)

Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL
Datum Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
13.08.2018 72,29 € pro 100 Ltr. 2.169,- € für 3.000 Ltr. ↗️ +1,15 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am Freitag in der vergangenen Handelswoche im Umfeld eines weiter nachgebenden Euro/US-Dollar-Kurses um +0,82 US-Dollar je Barrel auf die Marke von über 67 US-Dollar angestiegen. Am heutigen Montag notiert der Ölpreis wieder etwas leichter und weiter oberhalb der Marke von insgesamt 67 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 67,41 US-Dollar. Das waren -0,22 US-Dollar je Barrel weniger als am Freitagabend (Schlusskurs: 67,63 US-Dollar) in New York.

Marktlage
Die Internationale Energieagentur (IEA) hat die Marktlage für das kommende Jahr knapper als zuletzt eingeschätzt und in ihrem aktuellen Monatsreport das Ölnachfragewachstum 2019 um +0,1 auf 1,5 Mio. Barrel pro Tag nach oben korrigiert. Zwar warnte man vor möglichen negativen Einflüssen des Handelsstreits zwischen den USA und anderen Ländern auf das Wirtschaftswachstum und damit auch auf die Ölnachfrage, bislang bleibt man allerdings optimistisch. Nach einem starken Nachfragewachstum im ersten Quartal hatte sich der Bedarfszuwachs im zweiten und dritten Quartal spürbar abgeschwächt. Zum vierten Quartal hin erwartet die IEA allerdings wieder eine deutliche Erholung. Gleichzeitig sind die Sanktionen gegen den Iran zum Jahresende ein Risiko auf Seiten des Angebots. Wenn die Exporte des Landes deutlich sinken, wird dies die Preise stützen, da der Exportrückgang bislang noch nicht vollständig an den Börsen eingepreist ist. Wie stark die Sanktionen der USA das Ölangebot aus dem Iran tatsächlich treffen werden, ist unklar. Die US-Regierung würde die Ölausfuhren des Iran zwar am liebsten auf null senken, doch realistisch geht auch die Trump Administration von einem Rückgang von etwa -0,7 bis -1,0 Mio. Barrel pro Tag aus. Je nachdem von welchem Niveau man ausgeht, bedeutet dies, dass die Exporte des Irans mit den Sanktionen irgendwo im Bereich von 1,1 bis 1,7 Mio. Barrel pro Tag landen werden. Nachdem die USA hier einen Alleingang macht und sich die EU, China, Russland und auch Indien nicht aktiv an den Sanktionen beteiligen, dürften die Exporte nicht so stark sinken, wie bei den letzten Sanktionen von 2011 bis 2015. Damals gingen die Ausfuhren auf etwa 1,2 Mio. Barrel pro Tag zurück. Neben dem Iran ist der Einfluss des internationalen Handelsstreits die zweite große Unbekannte am Markt. Bleiben die Strafzölle zwischen den USA und anderen Ländern weiter bestehen, oder verschärfen sich, dürfte dies einen negativen Einfluss auf das Ölnachfragewachstum haben. China hat Gegenzölle bereits auf Benzin und Diesel erhoben. In einem nächsten Schritt könnten dann auch Einfuhrzölle auf Rohölimporte kommen. China ist der größte Abnehmer von US-Rohölexporten. Zwar werden sich andere Abnehmer für das US Rohöl finden lassen, allerdings könnte China dann auf die von den USA sanktionierten Rohölimporte aus dem Iran zurückgreifen, sodass die US-Maßnahmen zum Teil ausgehebelt werden.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2018
24.07.18 - Die Analysten bei Evercore haben ihre Preisprognose für die Ölsorte Brent nach oben korrigiert. Die OPEC hebt die Fördermengen an, damit die erwarteten Ausfälle aus Venezuela und Iran aufgefangen werden können. Unterm Strich würden die globalen Ölbestände aber weiterhin abnehmen, so die Einschätzung. Daher glaube man, dass der Durchschnittspreis von Brent in 2018 bei etwa 70 US-Dollar liegen werde und in 2019 dann 75 US-Dollar erreiche. Dies ist eine Aufwärtskorrektur der eigenen Prognosen um jeweils +5 US-Dollar. Damit liege man nun etwa 15% über der allgemeinen Marktmeinung und der Bewertung am Markt, so ein ergänzender Hinweis. Ausgehend davon geht man bei Evercore davon aus, dass die allgemeine Marktmeinung Brent bei etwa 61 US-Dollar in 2018 und ca. 65 US-Dollar in 2019 sieht.

20.07.18 - Der globale Ölmarkt hat sich mit den Produktionskürzungen der OPEC und den ungeplanten Ausfällen einiger Produzenten verknappt. Die IEA sieht die Ölnachfrage 2018 bei 99,1 Mio. Barrel pro Tag, das Angebot jedoch bei nur 98,8 Mio. Barrel pro Tag. Mit den anstehenden Sanktionen gegen den Iran und die sinkende Förderung in Venezuela und der zunehmenden Ölnachfrage, getrieben durch ein positives globales Wirtschaftswachstum, wird sich die Versorgungslage nach Ansicht von Analyst Matt Badiali, von Banyan Hill, nicht unbedingt verbessern. Durch die insgesamt in 2018 zu beobachtende Unterversorgung, werden die globalen Ölbestände im letzten Quartal des Jahres auf Niveaus fallen, die man zuletzt in Zeiten von dreistelligen Preisen gesehen hatte, so Analyst Leigh Goehring von Goehring & Rozencwajg. Die Produktionssteigerung, die man nun beobachte sei seiner Meinung nach nicht genug, um die entstandene Lücke zwischen Angebot und Nachfrage zu schließen, die sich in den letzten 1,5 Jahren aufgetan hätte. Wenn der Iran im November dann das volle Ausmaß der US-Sanktionen zu spüren bekommt und vom US-Finanzmarkt abgeschottet wird, sei es sogar möglich, dass der Ölpreis im Herbst auf 120 US-Dollar steigen könnte, so das Fazit von Badiali.

17.07.18 - Den Analysten der Großbank Goldman Sachs zufolge tragen die politischen Entscheidungen der USA dazu bei, dass die Ölpreise weiterhin sehr volatil sind. Veränderungen bei den Produktionsniveaus dürften durch die Entscheidungen des Weißen Hauses, wie beispielsweise ein möglicher Verkauf von strategischen Reserven, die US-Sanktionen gegen Iran oder auch der Druck, den Präsident Trump im Hinblick auf die Ölförderung auf Länder wie Saudi-Arabien ausübt, noch verschärft werden, so die Experten. "Die Unsicherheit hinsichtlich des Umfangs und des Timings dieser Veränderungen hat den kurzfristigen Ausblick für die" fundamentale Situation am Ölmarkt unklarer werden lassen, schrieb Goldman Sachs Analyst Damien Courvalin am Montag, den 16.07.18 in einer Mitteilung. Die Volatilität der Preise dürfte daher weiterhin hoch bleiben, solange der Markt sich mit diesen großen und ungewissen Angebotsveränderungen auseinandersetze, so Courvalin. Bei Goldman Sachs geht man außerdem davon aus, dass sich der Preis der Rohölsorte Brent vorerst in einer Spanne zwischen 70 und 80 US-Dollar pro Barrel bewegen wird, wobei die Wahrscheinlichkeit für Preise im unteren Bereich dieser Spanne auf kurze Sicht höher ist. Die 80 US-Dollar Marke dürfte aufgrund der politischen Entscheidungen der USA erst nach dem Sommer wieder erreicht werden, da die Ausfälle bei den iranischen Ölexporten und der Anstieg der saudischen Ölproduktion von den USA politisch geplant worden sei und von der Abfolge oder dem Ausmaß her so umgesetzt werden könnten, dass die Ölpreise letztlich sinken könnten.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Bullishe Monatsreports von EIA und IEA
+ Neue US-Sanktionen gegen den Iran
+ USA werden ab dem 04.11.2018 iranische Ölexporte sanktionieren
+ Venezuela erklärt bedingtes Force Majeure

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Anzahl aktiver Ölbohranlagen in den USA auf 3,5 Jahreshoch angestiegen
- China erhebt Strafzölle auf Energieimporte aus den USA
- OPEC-Mitgliedsländer und Russland kündigen weitere Produktionssteigerungen an
- Trump signalisiert Gesprächsbereitschaft gegenüber Iran
- US-Regierung stellt Sanktions-Ausnahmen für Abnehmer von iranischem Öl in Aussicht
- Handelsstreit mit Strafzöllen zwischen China und USA droht zu eskalieren

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.