Heizölpreise steigen in Hamburg am 24.07.18 um ca. € +0,54 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Dienstag um ca. € +0,54 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl kostet heute in Hamburg EUR 70,26 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.108,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)

Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL
Datum Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
24.07.2018 70,26 € pro 100 Ltr. 2.108,- € für 3.000 Ltr. ↗️ +0,54 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) notierte am gestrigen Montag etwas leichter bei der Marke von 67 US-Dollar. Gegen Tagesende verbuchte der Ölpreis nur ein kleines Minus in Höhe von -0,23 US-Dollar je Barrel. Am heutigen Dienstag notiert der Ölpreis weiter unverändert über der Marke von insgesamt 67 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 67,75 US-Dollar. Das waren nur -0,14 US-Dollar je Barrel weniger als am Montagabend (Schlusskurs: 67,89 US-Dollar) in New York.

Marktlage
Offenbar gehen Händler an den Ölbörsen aktuell nicht davon aus, dass uns eine akute Preisrallye ins Haus steht. Zumindest nicht, wenn überraschende Ereignisse ausbleiben. In den letzten Wochen scheint sich eine Preisspanne zwischen etwa 70 und 80 US-Dollar bei der Ölsorte Brent etabliert zu haben. Je näher man dem oberen Ende der Handelsspanne kommt, desto wahrscheinlicher werden Ankündigungen von neuen Produktionssteigerungen von Seiten der OPEC. Beim letztmaligen Erreichen der 80 US-Dollar hatte Saudi-Arabien die Anhebung der Förderung angekündigt, die wenig später beim letzten OPEC-Treffen dann auch offiziell beschlossen wurde. Umso näher man der 70 US-Dollar-Marke kommt, desto größer ist der Drang der Produzenten die knappe Versorgungslage zu betonen. So hatte Saudi-Arabien zuletzt beispielsweise mehrfach darauf hingewiesen, dass man die Exporte im August wieder um etwa 100.000 Barrel pro Tag reduzieren wird. Man scheint also offenbar zufrieden mit den momentanen Preisen, sodass sich diese über die kommenden Wochen durchaus etablieren könnten. Ausgehend von dieser Handelsspanne und von einem aktuellen Preis von knapp unter 73 US-Dollar Brent, haben die Notierungen an den Ölbörsen nun aber noch Spielräume in beide Richtungen. Wie sich die Stimmung im Markt weiter entwickeln wird, hängt vermutlich von drei wesentlichen Faktoren ab. An erster Stelle sind hier die Sanktionen der USA gegen den Iran zu nennen und deren Einfluss auf die Verfügbarkeit am Weltmarkt. Je nachdem, wie stark die Ausfuhren des Irans sinken, stützt dies die Preisniveaus an den Börsen. Die vollen Effekte sollen zum November hin in Kraft treten, dann will Trump die iranischen Ölexporte massiv gesenkt sehen. Trotz offenbarer Ausnahmeregelungen für einige Länder soll das Ziel bleiben, die internationalen Ölverkäufe des Irans komplett zum Erliegen zu bringen. Dagegen wirkt die steigende Ölförderung der USA, der OPEC sowie deren verbündeter Ölproduzenten wie Russland, die ihre Produktionskürzungen deutlich reduziert und das Ölangebot damit gesteigert haben. Ebenfalls dämpfend auf die Preise wirken die neuen Zölle, nachdem die USA eine Spirale von Strafzöllen gegen diverse Wirtschaftsräume in Gang gesetzt hat. Damit wird der Warenverkehr reduziert, das globale Wirtschaftswachstum ausgebremst und in der Konsequenz das globale Ölnachfragewachstum reduziert.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2018
20.07.18 - Der globale Ölmarkt hat sich mit den Produktionskürzungen der OPEC und den ungeplanten Ausfällen einiger Produzenten verknappt. Die IEA sieht die Ölnachfrage 2018 bei 99,1 Mio. Barrel pro Tag, das Angebot jedoch bei nur 98,8 Mio. Barrel pro Tag. Mit den anstehenden Sanktionen gegen den Iran und die sinkende Förderung in Venezuela und der zunehmenden Ölnachfrage, getrieben durch ein positives globales Wirtschaftswachstum, wird sich die Versorgungslage nach Ansicht von Analyst Matt Badiali, von Banyan Hill, nicht unbedingt verbessern. Durch die insgesamt in 2018 zu beobachtende Unterversorgung, werden die globalen Ölbestände im letzten Quartal des Jahres auf Niveaus fallen, die man zuletzt in Zeiten von dreistelligen Preisen gesehen hatte, so Analyst Leigh Goehring von Goehring & Rozencwajg. Die Produktionssteigerung, die man nun beobachte sei seiner Meinung nach nicht genug, um die entstandene Lücke zwischen Angebot und Nachfrage zu schließen, die sich in den letzten 1,5 Jahren aufgetan hätte. Wenn der Iran im November dann das volle Ausmaß der US-Sanktionen zu spüren bekommt und vom US-Finanzmarkt abgeschottet wird, sei es sogar möglich, dass der Ölpreis im Herbst auf 120 US-Dollar steigen könnte, so das Fazit von Badiali.

17.07.18 - Den Analysten der Großbank Goldman Sachs zufolge tragen die politischen Entscheidungen der USA dazu bei, dass die Ölpreise weiterhin sehr volatil sind. Veränderungen bei den Produktionsniveaus dürften durch die Entscheidungen des Weißen Hauses, wie beispielsweise ein möglicher Verkauf von strategischen Reserven, die US-Sanktionen gegen Iran oder auch der Druck, den Präsident Trump im Hinblick auf die Ölförderung auf Länder wie Saudi-Arabien ausübt, noch verschärft werden, so die Experten. "Die Unsicherheit hinsichtlich des Umfangs und des Timings dieser Veränderungen hat den kurzfristigen Ausblick für die" fundamentale Situation am Ölmarkt unklarer werden lassen, schrieb Goldman Sachs Analyst Damien Courvalin am Montag, den 16.07.18 in einer Mitteilung. Die Volatilität der Preise dürfte daher weiterhin hoch bleiben, solange der Markt sich mit diesen großen und ungewissen Angebotsveränderungen auseinandersetze, so Courvalin. Bei Goldman Sachs geht man außerdem davon aus, dass sich der Preis der Rohölsorte Brent vorerst in einer Spanne zwischen 70 und 80 US-Dollar pro Barrel bewegen wird, wobei die Wahrscheinlichkeit für Preise im unteren Bereich dieser Spanne auf kurze Sicht höher ist. Die 80 US-Dollar Marke dürfte aufgrund der politischen Entscheidungen der USA erst nach dem Sommer wieder erreicht werden, da die Ausfälle bei den iranischen Ölexporten und der Anstieg der saudischen Ölproduktion von den USA politisch geplant worden sei und von der Abfolge oder dem Ausmaß her so umgesetzt werden könnten, dass die Ölpreise letztlich sinken könnten.

12.07.18 - Die Analysten von BMI Research haben ihre Preisprognosen für die Nordsee-Rohölsorte Brent angehoben. Sowohl für das laufende Jahr, als auch für 2019 rechnen die Analysten mittlerweile mit einem höheren Brent-Preis als bisher. Hatte man bei BMI Research zuletzt noch damit gerechnet, dass die Rohölsorte Brent im Jahr 2018 durchschnittlich 73 US-Dollar pro Barrel kosten würde, geht man jetzt davon aus, dass der Durchschnittspreis für die Nordsee-Rohölsorte +2 US-Dollar teurer sein dürfte. Die Analysten hoben ihre Prognosen für 2018 auf 75 US-Dollar pro Barrel an. Auch die Preisprognosen für 2019 wurden um +2 Dollar pro Barrel auf 80 US-Dollar pro Barrel erhöht. Die Experten begründen die höheren Preisprognosen mit den Risiken, die es im Hinblick auf das weltweite Ölangebot gibt, wie beispielsweise die US-Sanktionen gegen den Iran, Produktionsausfälle oder auch eine sinkende Reservekapazität. Die Ende Juni von der OPEC und anderen Ölproduzenten beschlossene Produktionssteigerung sowie sich abzeichnende Faktoren, die die Nachfrageentwicklung beeinträchtigen könnten hätten eine noch stärkere Anhebung der Preisprognosen verhindert, so die Analysten. Als Risiken für die Nachfrageentwicklung sehen die Analysten die unterschiedliche Entwicklung der Bruttoinlandsprodukte. In der Eurozone und in Japan hätte das Wirtschaftswachstum beispielsweise die Erwartungen enttäuscht und auch in einigen Schwellenländern zeige sich eine schwächere Entwicklung. Außerdem könnte die Reduktion der Subventionen in einigen Ländern Lateinamerikas, Afrikas, Asiens und des Nahen Ostens die Nachfrage dämpfen, so die Analysten.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Trump liefert sich Twitter-Gefecht mit dem Iran
+ Saudi-Arabien wird im August weniger Rohöl exportieren
+ Bullishe Monatsreports von EIA, OPEC und IEA
+ USA wird ab dem 04.11.2018 iranische Ölexporte sanktionieren
+ Venezuela erklärt bedingtes Force Majeure

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- USA erwägen Freigabe von strategischen Ölreserven
- Schnell wachsende Rohölförderung in den USA auf Rekordkurs
- US-Regierung stellt Sanktions-Ausnahmen für Abnehmer von iranischem Öl in Aussicht
- Saudi-Arabien will im Juli Rekordhoch bei Rohölförderung erzielen
- Handelsstreit mit Strafzöllen zwischen China und USA droht zu eskalieren (Ölnachfrage ⬇️)

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.