Heizölpreise fallen in Hamburg am 11.07.18 um ca. € -1,61 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Donnerstag um ca. € -1,61 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl kostet heute in Hamburg EUR 70,26 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.108,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)

Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL
Datum Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
12.07.2018 70,26 € pro 100 Ltr. 2.108,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -1,61 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Mittwoch gegen Tagesende um -3,73 US-Dollar je Barrel auf die Marke von 70 US-Dollar regelrecht zusammengebrochen. In einem weiter überwiegend bullischen Nachrichtenumfeld mit Lieferproblemen in Libyen und Kanada, signifikanten Abbauten von Rohöllagerbeständen in den USA sowie bullishen Monatsberichten der EIA und OPEC kam es allerdings zu einem Preisrutsch beim Ölpreis und auch bei asiatischen Devisenkursen sowie bei den Aktienmärkten. Begründet wurde der Kurseinbruch im Zusammenhang mit dem eskalierenden Handelsstreit zwischen den USA und China. Die daraus resultierenden Folgen würden die Weltwirtschaft insgesamt belasten und damit die Ölnachfrage verringern. Das wiederum könnte für sinkende Preis sorgen. Zudem gehen Marktteilnehmer davon aus, dass China seine Öleinfuhren aus den USA reduzieren könnte und als Ausgleich dann mehr Öl aus dem Iran erhalten wird. Am heutigen Donnerstag notiert der Ölpreis wieder etwas fester und weiter oberhalb der Marke von insgesamt 70 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 70,83 US-Dollar. Das waren +0,45 US-Dollar je Barrel mehr als am Mittwochabend (Schlusskurs: 70,38 US-Dollar) in New York.

Marktlage
Nach dem bullishen Monatsbericht der EIA hat auch die OPEC ihren neuen Report mit einer insgesamt leicht bullishen Note veröffentlicht. Mit dabei waren erstmals Prognosen für das kommende Jahr. Für das Jahr 2019 rechnet das Kartell mit einer deutlichen Entspannung der Versorgungslage. Das globale Ölnachfragewachstum werde sich von +1,65 Mio. Barrel pro Tag in diesem Jahr auf +1,45 Mio. Barrel pro Tag abschwächen. Alleine die Nicht-OPEC Länder werden ihre Förderung allerdings um +2,10 Mio. Barrel pro Tag steigern können. Letztlich ist die Versorgungslage damit aktuell noch knapp und die OECD-Bestände sanken im Mai erneut weiter unter das 5-Jahresdurchschnittsniveau. 2019 wird sich die Lage aber wieder spürbar verbessern, wenn die Nicht-OPEC Länder alleine mehr Öl auf den Markt bringen, als die Nachfrage zulegen wird. Auch wenn viel über Unterinvestitionen gesprochen wird, die OPEC Einschätzung deutet an, dass die Preise langfristig nicht stark steigen werden – zumindest, wenn es keine außerplanmäßigen Ausfälle gibt. Die US-Sanktionen gegen den Iran sowie die Produktionsausfälle in Libyen waren in den letzten Tagen und Wochen die wichtigsten Elemente, die die Preise hoch hielten. In beiden Bereichen gibt es nun aber eine überraschende Entwicklung. Die USA werden Ausnahmeregelungen für einige Abnehmerländer prüfen, die auch nach dem Stichtag vom 4. November Öl aus dem Iran beziehen dürfen, ohne sanktioniert zu werden. In Libyen sind die Exporthäfen wieder der National Oil Corporation (NOC) aus Tripolis übergeben worden, die unmittelbar das Force Majeure aufgehoben hat und so wieder Öl exportieren kann. Libyen kann nun die Verfügbarkeit am Weltmarkt wieder schnell steigen lassen. Berichten zu Folge waren die Exporte durch die Blockade der Häfen um etwa 850.000 Barrel pro Tag gefallen. Dies ist ein massiver Schub für das Angebot und für die Preisniveaus ein entsprechend bearishes Element. Langfristig scheint der Markt auch nicht ganz so stark verknappt zu werden, wenn die USA Ausnahmen bei den Iran Sanktionen erlauben. Die Marktlage hat sich damit unterm Strich massiv entspannt, wenngleich der Streik der Ölarbeiter in Norwegen weiter ein stützender Faktor ist. Im Handelsstreit zwischen USA und China hingegen bleiben die Fronten verhärtet, was das Wirtschaftswachstum und den Ölverbrauch dämpfen sollte.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2018
02.07.18 - David Lennox von Fat Prophets schätzt den Ölpreis 2018 weiter bei 70 bis 80 Dollar ein. Der Ölpreis handelt derzeit bereits innerhalb dieser Spanne, weshalb er nicht davon ausgehe, dass sich die Preise noch einmal besonders stark nach oben oder unten bewegen werden. Als stützende Faktoren nennt Lennox die Produktionsausfälle in Venezuela, Libyen und Iran, mit denen das Angebot knapper geworden ist. In den USA hingegen wird die Ölförderung weiter zunehmen und auch die OPEC steigert nach ihrer Ankündigung beim letzten Meeting die Versorgung. Alles in allem halten sich diese Einflüsse in Balance, sodass die Preise relativ stabil bleiben müssten.

25.06.18 - Trotz der OPEC Entscheidung von Mitte Juni geht man bei der Investmentbank Jefferies davon aus, dass die Ölpreise in der zweiten Jahreshälfte 2018 anziehen werden. Die hauseigene Ölpreisprognose ergebe ein Preisniveau für die europäsiche Ölsorte Brent von über 80 US-Dollar, so Analyst Jason Gammel. Auch bei der Bank of America Merrill Lynch sieht man die Marktbedingungen bullish. Bis zum zweiten Quartal 2019 könnte Brent sogar in Richtung 90 US-Dollar anziehen, so deren Prognose. Dabei spielen allerdings mehrere Faktoren eine Rolle, die noch eine gewisse Unsicherheit in sich bergen. Die Bank of America Merrill Lynch nennt hier insbesondere die Auswirkungen der US-Sanktionen gegen den Iran sowie den Effekt auf das Wirtschaftswachstum durch den Handelsstreit zwischen USA und China bzw. der EU. Die Bank of America Merrill Lynch schätzt, dass für jedes Prozent, dass der globale Handel abnehme, die Ölnachfrage um -44.000 Barrel pro Tag sinkt.

Bei Goldman Sachs hat man eine leicht andere Einschätzung der Situation und erwartet, dass sich der Ölpreis mit der Entscheidung der OPEC nun stabilisiere. Analyst Brian Singer nennt für Brent eine Spanne von 70 bis 80 US-Dollar, die nicht nur in der zweiten Jahreshälfte 2018 sondern auch bis Ende 2019 gültig bleiben sollte. Die globale Nachfrage sei stark und freiwillige sowie unfreiwillige Produktionskürzungen werde es weiterhin geben. Auch mit der Produktionssteigerung in den USA werden die Bestände der OECD in Summe vermutlich bis Ende 2019 weiter auf Normalniveau oder leicht darunter liegen, so das Fazit des Goldman Analysten Brian Singer.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Bullishe Monatsreports von EIA und OPEC
+ Abbau von Rohöl- und Benzinbeständen in den USA gem. Department of Energy
+ Streik an Ölplattformen in der Nordsee
+ Wiederinbetriebnahme von Rohölexporten aus Kanada verzögert sich
+ Produktionsausfall in Libyen bei mittlerweile -850.000 Barrel pro Tag
+ USA wird ab dem 04.11.2018 iranische Ölexporte sanktionieren
+ Venezuela erklärt bedingtes Force Majeure

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- US-Regierung stellt Sanktions-Ausnahmen für Abnehmer von iranischem Öl in Aussicht
- Anzahl aktiver Ölbohranlagen in den USA um +5 auf insgesamt 863 Anlagen gestiegen
- Saudi-Arabien will Produktionsreserven in Anspruch nehmen
- Saudi-Arabien will im Juli Rekordhoch bei Rohölförderung erzielen
- OPEC hebt Produktion um etwa +0,6 Mio. Barrel pro Tag an
- Handelsstreit mit Strafzöllen zwischen China und USA droht zu eskalieren (Ölnachfrage ⬇️)
- Schnell wachsende Rohölförderung in den USA

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.