Heizölpreise fallen in Hamburg am 18.06.18 um ca. € -1,49 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Montag um ca. € -1,49 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl kostet heute in Hamburg EUR 69,91 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.097,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)

Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL
Datum Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
18.06.2018 69,91 € pro 100 Ltr. 2.097,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -1,49 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am Freitag in der vergangenen Handelswoch nach einer Meldung, wonach die Trump Administration weitere Strafzölle gegen chinesische Importe mit einem Wert von 50 Mrd. US-Dollar verhängen werde, um -1,83 US-Dollar je Barrel eingebrochen und vor dem Wochenende auf die Marke von rund 65 US-Dollar gefallen. Am heutigen Montag notiert der Ölpreis etwas leichter und über der Marke von insgesamt 64 US-Dollar. Am Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 64,81 US-Dollar. Das waren -0,25 US-Dollar je Barrel weniger als am Freitagabend (Schlusskurs: 65,06 US-Dollar) in New York.

Marktlage
Wichtigstes Thema am Markt sind derzeit die Produktionskürzungen von OPEC sowie Nicht-OPEC Ländern und ob diese künftig zurückgefahren werden. Saudi-Arabien hat nun intern verschiedene Optionen mit einer Produktionssteigerung zwischen 0,5 und 1,0 Mio. Barrel pro Tag vorgelegt. Russland thematisiert eine Anhebung um 1,5 Mio. Barrel pro Tag. Beide Länder haben eigenen Angaben zu Folge auch schon reagiert und ihre Produktion gesteigert. Ein klares Signal, dass man um jeden Preis mehr Öl fördern wird, im Zweifel auch gegen den Widerstand anderer Länder und der geltenden Vereinbarung. Dies führt zu Spannungen mit anderen OPEC Länder, denn Iran, Irak und Venezuela wollen ein Veto gegen eine Anpassung der Quoten einlegen. Eine wirksame Möglichkeit einseitige Produktionsanpassungen zu verhindern gibt es allerdings nicht. Die Spannungen vor dem Treffen der OPEC am Freitag (22.06.) werden daher vermutlich zunehmen, wobei der Ausgang ungewiss ist. Kommt es zu einem offenen Streit, könnte die Zusammenarbeit eventuell komplett dahin sein, was allerdings das denkbar schlechteste Ergebnis für alle am Produktionsabkommen beteiligte Länder wäre. Experten gehen fest davon aus, dass die Förderung zunehmen wird, wobei nicht klar ist, um wieviel. Wegen des Widerstandes einiger OPEC Länder rechnen Experten damit, dass ein Kompromiss nur eine geringe Steigerung der Produktion vorsieht. Denkbar ist auch eine Anhebung der Produktion, sodass die unplanmäßigen Ausfälle kompensiert werden. Gerade der Iran wird dies jedoch weiter kritisieren, denn damit würde die OPEC die US-Sanktionen gegen den Iran indirekt unterstützen. Im Laufe der Woche ist daher mit zahlreichen Spekulationen sowie mit Kommentaren aus der OPEC und Russland zu rechnen. Letztlich wird dies den Markt volatil halten, bis sich dann eine Lösung abzeichnet. Belastend wirken sich auch die Strafzölle zwischen USA und China, sowie zwischen USA und Europa aus. China hat nun Gegenmaßnahmen zur letzten Runde der US-Zölle angekündigt und wird nun auch Ölimporte aus den USA mit höheren Einfuhrzöllen belegen. Der Handelsstreit mit den USA bremst den Warenverkehr sowie das globale Wirtschaftswachstum und kann sich somit negativ auf das Ölnachfragewachstum auswirken. Bisher ohne Einfluss ist der libysche Produktionsausfall von etwa 0,4 Mio. Barrel pro Tag. Zusammen mit den Ausfällen in Venezuela und den erwarteten Problemen des Irans haben die unplanmäßigen Ausfälle damit erheblich zugenommen.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2018
11.06.18 - Die Analysten bei JP Morgan haben ihre Ölpreisprognose für den Durchschnittspreis der Sorte Brent für 2018 unverändert bei 69,30 US-Dollar belassen. Bei der US-Sorte WTI hat man allerdings die letzte Vorhersage um -3 auf nun 62,20 US-Dollar gekürzt, was vor allem an der steigenden US Ölproduktion liegt. Für das nächste Jahr sieht man die Preisniveaus bei Brent und WTI niedriger als im laufenden Jahr. Für die europäische Referenzsorte haben die Investmentbänker ihre bisherige Vorhersage um -1 US-Dollar auf nun 63 US-Dollar reduziert und WTI sieht man 2019 nun bei einem Durchschnittspreis von 58,25 US-Dollar. Die vorgegebenen Preisniveaus, sowohl für das laufende als auch das kommende Jahr, liegen damit deutlich unter den aktuell an den Börsen gehandelten Preisen. Geopolitische Risiken und große Ausfälle im Angebot würden zwar weiterhin ein Aufwärtsrisiko in der zweiten Jahreshälfte darstellen, allerdings sollten die Preise zum Jahresende wieder nach unten korrigieren und auch in 2019 begrenzt bleiben. Momentan würde der Markt eine Produktionssteigerung der Länder, die seit Anfang 2017 ihre Produktion freiwillig gekürzt hatten, um etwa 400.000 Barrel pro Tag einpreisen. Eine Lockerung der Produktionskürzung wäre allerdings ein Signal an den Markt, dass die Förderung der betroffenen Länder wieder auf das Niveau von vor 2017 ansteige. Der knapp ausgeglichene Markt würde sich zum vierten Quartal dann wieder in Richtung Überversorgung bewegen, wenn die zusätzlichen Mengen an den Importterminals der Abnehmer ankommen, so das Fazit.

05.06.18 - Eine Umfrage unter 12 Investmentbanken hat ergeben, dass diese ihre monatliche Prognose für die führenden Ölsorten Brent und WTI nach oben korrigiert haben. Bei der letzten Befragung hatten diese den Durchschnittspreis für Brent in diesem Jahr noch bei etwa 64 US-Dollar eingeschätzt und WTI bei ca. 60 US-Dollar gesehen. Nun wurden beide Einschätzungen um etwa +6 US-Dollar nach oben korrigiert. Die befragten Investmentbänker sehen Brent daher im Jahresmittel nun bei etwa 70 US-Dollar und WTI bei ca. 64 US-Dollar.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Libyen: Produktionsausfall von -240.000 Barrel pro Tag
+ Venezuela erklärt bedingtes Force Majeure
+ Drohende Sanktionen gegen Venezuelas Ölexporte
+ US-Sanktionen gegen den Iran
+ Venezuela: kontinuierlich sinkende Ölproduktion

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Handelsstreit mit Strafzöllen zwischen China und USA könnten Ölnachfrage dämpfen
- Ölbohranlangen in den USA um +1 mit insgesamt 863 Anlagen auf 3-Jahreshoch angestiegen
- Russland hat Förderung in der ersten Juniwoche um +140.000 Barrel pro Tag angehoben
- Saudi-Arabien hat eigene Ölproduktion bereits um +100.000 Barrel pro Tag erhöht
- OPEC und Russland thematisieren Lockerung der Produktionsquoten
- Ölförderung wird im Juni in den USA weiter kräftig zulegen

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.