Heizölpreise fallen in Hamburg am 04.06.18 um ca. € -1,01 per 100 Ltr.
/Der Heizölpreis ist am heutigen Montag um ca. € -1,01 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl kostet heute in Hamburg EUR 72,17 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.165,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)
Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL | |||
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Datum | Preis inkl. 19% MwSt. | Gesamtsumme | Tendenz zum Vortag |
04.06.2018 | 72,17 € pro 100 Ltr. | 2.165,- € für 3.000 Ltr. | ↘️ -1,01 € pro 100 Ltr. |
Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am Freitag in der vergangenen Handelswoche in Erwartung einer Produktionssteigerung von OPEC und Russland und im Umfeld eines anziehendes US-Dollars um -1,23 US-Dollar auf die Marke von rund 65 US-Dollar zurückgefallen. Eine anziehende US-Währung verteuert das in US-Dollar gehandelte Rohöl für Investoren außerhalb der USA, weshalb dies der Kauflust an den Ölbörsen vor dem Wochenende einen Dämpfer verpasste. Am Samstag trafen sich die Ölminister aus Saudi-Arabien, Kuwait, den Vereinten Arabischen Emiraten (VAE) und dem Oman (kein OPEC Mitglied) in Kuwait. Das sogenannte Joint Ministerial Monitoring Committee sah für April eine Einhaltung der Produktionsquoten der OPEC von 152%. Die Ölbestände der OECD Länder fielen weiter und lagen mit rund 20 Mio. Barrel erstmals seit Beginn der Kürzungen unter dem 5-Jahresdurchschnitt. Die Marktlage hat sich damit also weiter verknappt und die Einhaltung der Quoten wurde weiter durchgesetzt. Viel wichtiger für die Analysten waren aber Äußerungen, ob die Produktionskürzungen bald gelockert und die Förderung gesteigert wird. Hierzu gab es allerdings keine neuen Erkenntnisse. In einer Stellungnahme hieß es, dass man die momentane Zusammenarbeit weiter aufrecht erhalten und an die sich ständig verändernden Marktdynamiken anpassen werde. Die Kooperation und das erfolgreiche Bestreben der beteiligten Länder gehe weiter. Das Statement brachte damit keine neuen Aufschlüsse ob und um wie viel die Produktion der OPEC und 10 Nicht-OPEC Länder gesteigert werden könnte. Das nächste JMMC Meeting findet am 21. Juni, nur einen Tag vor der Vollversammlung der OPEC und Nicht-OPEC Länder in Wien statt. Russlands Ölförderung hingegen wurde für Mai mit 10,97 Mio. Barrel pro Tag angegeben. Damit hat der größte Ölproduzent der Welt die mit der OPEC und anderen Ländern vereinbarte Quote von 10,95 Mio. Barrel pro Tag den dritten Monat in Folge überschritten. Diese Zahlen veröffentlichte die Statistik Abteilung des russischen Energieministeriums am Wochenende. Am heutigen Montag notiert der Ölpreis nur etwas fester und in Reichweite der Marke von insgesamt 66 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 65,88 US-Dollar. Das waren nur +0,07 US-Dollar je Barrel mehr als am Freitagabend (Schlusskurs: 65,81 US-Dollar) in New York.
Marktlage
Momentan beschäftigen sich die Marktteilnehmer in erster Linie damit, wann und um wie viel die OPEC ihre Ölförderung anheben wird. 1 Mio. Barrel pro Tag sind im Mittel etwa im Gespräch. Sollte die Produktionssteigerung tatsächlich kommen, die von den beteiligten Ländern erst noch am 22. Juni offiziell bestätigt werden muss, dann wird dies die Ölpreise sicherlich zunächst belasten. Auch wenn die Marktlage derzeit knapp ist und die Bestände unter den 5-Jahresdurchschnitt gefallen sind, so werden mit der Aussicht auf eine Produktionssteigerung viele Ölhändler auf fallende Ölpreise setzen. Dies bremst das Aufwärtspotenzial an den Ölbörsen aktuell aus, sodass die bisherigen Jahreshochs bis zum OPEC Meeting vermutlich nicht mehr erreicht werden. Einige Länder werden eventuell auch schon vor der OPEC Entscheidung ihre Förderung anheben und zum "Schummeln" neigen. Dies könnte die Märkte zusätzlich belasten. Vor allem die US-Rohölsorte WTI ist aktuell unter Druck. Der Preisunterschied zu der europäischen Sorte Brent ist auf ein neues Langzeithoch angestiegen. Während in den USA die Ölförderung Woche für Woche neue Rekordhochs erklimmt, ist die Infrastruktur nicht darauf ausgerichtet, so viel Öl zu transportieren. Momentan bekommt man das Öl aus den Schieferölgebieten nicht weg, sodass dieses Öl deutlich günstiger gehandelt wird. Nur wenn das US-Öl sehr billig ist, ist es für Käufer attraktiv, da diese zusätzlich hohe Transportkosten für LKW oder Kesselwagen haben. Der zunehmende Spread (Preisunterschied) zwischen den Rohölsorten ist ein Indiz, dass Händler momentan darauf setzen, dass der Abtransport des Öl aus dem US-Inland problematisch bleibt und nicht mit der Geschwindigkeit der Produktionssteigerungen mithalten kann. Der Juni wird potenziell zu einem der wichtigsten und volatilsten Monate in diesem Jahr. Das OPEC-Treffen steht an und die Spekulationen um eine Anhebung der Förderung sind voll im Gange.
Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2018
Der Preisanstieg in diesem Jahr bedeutet für viele Produzenten, dass sie wieder verstärkt in ihre Förderung investieren können. Vor allem in Ländern wie USA, Brasilien und Kanada könnte die Produktion deutlich zunehmen, da sich diese den Produktionskürzungen der OPEC nicht angeschlossen hatten. Die Ölförderung ist wieder deutlich rentabler geworden, was in der Folge Kapital anzieht. Zwar sind auch die Kosten für die Produktion gestiegen, jedoch bei weitem nicht so schnell wie der erzielbare Ölpreis am internationalen Markt. Einer Analyse von Bernstein Energy zu Folge, brauchen die 50 größten börsengehandelten Ölfirmen einen Ölpreis von etwa 47 US-Dollar, um profitabel Rohöl zu fördern. Bei Preisen von etwa fast 80 US-Dollar für die Ölsorten Brent und etwas über 70 US-Dollar für WTI ist die Profitabilität in der Branche unbestritten hoch.
Geht es nach den Experten bei Stratas Advisors, ist der Ölpreis derzeit überhitzt und verlangt nach einer Preiskorrektur. Man rechne mit einer solchen Korrektur im Laufe des Jahres, wenn der Markt realisiert, dass die Preise zu stark gestiegen seien. Man sehe die aktuell Stimmung getriebene Rallye nicht als nachhaltig an, zumal viel von geopolitischen Risiken herrührt, die eventuell etwas aufgebauscht wurden. Mit einer Korrektur um -20 US-Dollar rechnen aber auch die Analysten bei Stratas Advisors nicht. Vielmehr werde es sich vermutlich um eine Abwärtsbewegung von etwa -4 bis -5 US-Dollar handeln, so das Fazit.
Die Analysten der Barclays Bank rechnen mittlerweile für 2018 mit einem höheren Durchschnittspreis der Rohölsorte Brent als zuvor. Der Produktionsrückgang in Venezuela, die Entscheidung Donald Trumps hinsichtlich US-Sanktionen gegen den Iran, neuerliche Angebotsausfälle in Nigeria und Schlüsse, die sich aus einer weiteren Runde von Geschäftszahlen der Ölproduzenten schließen ließen, erforderten der Bank zufolge eine Anpassung der Preisprognosen. Mittlerweile geht man bei Barclays davon aus, dass der Preis für ein Barrel der Rohölsorte Brent 2018 im Durchschnitt bei 70 US-Dollar liegen dürfte. Bislang rechnete man mit 63 US-Dollar. Im kommenden Jahr dürfte Brent durchschnittlich 65 US-Dollar pro Barrel kosten. Damit erhöhte die Bank ihre bisherige Prognose für 2019 um +5 US-Dollar.
Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Drohende Sanktionen gegen Venezuelas Ölexporte
+ US-Sanktionen gegen den Iran
+ Russland will unbefristete Zusammenarbeit mit OPEC
+ Venezuela: kontinuierlich sinkende Ölproduktion
Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Russland fördert mehr als vereinbart
- Russland und Saudi-Arabien testen Produktionssteigerungen
- Ölbohranlangen in den USA um +2 mit insgesamt 861 Anlagen auf 3-Jahreshoch angestiegen
- OPEC und Russland thematisieren Lockerung der Produktionsquoten
- Ölförderung wird im Mai und Juni in den USA weiter kräftig zulegen
Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.
Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.
* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.