Heizölpreise fallen in Hamburg am 28.05.18 um ca. € -1,33 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Montag um ca. € -1,33 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl kostet heute in Hamburg EUR 72,38 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.171,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)

Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL
Datum Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
28.05.2018 72,38 € pro 100 Ltr. 2.171,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -1,33 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am Freitag in der vergangenen Handelswoche aufgrund von charttechnisch motivierten Verkaufsorders und im Umfeld von Absprachen bezüglich einer Produktionssteigerung von OPEC und Nicht-OPEC Länder wie Russland um -2,83 US-Dollar je Barrel mit insgesamt rund 68 US-Dollar auf ein 3-Wochentief gefallen. Für zusätzliche Verkaufsimpulse sorgte auch ein aktueller Report aus den USA. Baker Hughes meldete am späten Freitagabend, dass die Anzahl der aktiven Ölbohranlagen in der letzten Berichtswoche um +15 auf nun insgesamt 859 gestiegen ist. Damit gab es seit 8 Wochen keinen Rückgang bei der Anzahl der Anlagen mehr, die sich auf dem höchsten Stand seit etwa 3 Jahren befindet. Am heutigen Montag verliert der Ölpreis weiter an Wert und notiert mittlerweile unterhalb der Marke von 67 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 66,80 US-Dollar. Das waren -1,08 US-Dollar je Barrel weniger als am Freitagabend (Schlusskurs: 67,88 US-Dollar) in New York. Die Ölpreise haben sich in den letzten Wochen und Monaten vor allem nach oben geschraubt. Viel wurde spekuliert, wie weit die Preise noch steigen werden, und Saudi-Arabien hatte die 80 US-Dollar-Marke als ein gutes Niveau ins Spiel gebracht. Doch nachdem man diesen Bereich bei Brent nun erreicht hat, scheint klar zu sein, dass dies vermutlich das Limit ist. Je höher die Preise, desto rentabler die Ölproduktion. Länder wie USA, Brasilien und Kanada investieren in ihre Ölförderung und bauen diese aus. Insbesondere in den USA ist dies mit wöchentlich gemeldeten Fördermengen, die ein Rekordhoch nach dem anderen erklimmen, und der Anzahl der aktiven Ölbohranlagen gut nachvollziehbar. Hohe Ölpreise sorgen also dafür, dass die OPEC Marktanteile an Konkurrenten dauerhaft verliert. Die Schmerzgrenze, bei der man diesen Vorgang noch mit ansehen kann, scheint nun bei etwa 80 US-Dollar gefunden zu sein. Die Ölminister Russlands und Saudi-Arabiens haben nun offiziell bestätigt, dass es an der Zeit sei die Produktion wieder zu steigern. Die 80 US-Dollar könnten sich daher langfristig als eine stabile Widerstandslinie etablieren.

Marktlage
Die OPEC und 10 andere Nicht-OPEC Länder, allen voran Russland, hatten seit Anfang 2017 ihre Ölförderung gekürzt und damit erfolgreich die Überversorgung, die seit der zweiten Jahreshälfte 2014 bestand, vom Markt genommen. Bis Ende 2018 wollte man die Kürzungen unverändert beibehalten, so die Ankündigungen noch vor wenigen Monaten. Vor allem die ungeplanten Probleme Venezuelas, dessen Ölförderung deutlich stärker als in dem Abkommen vorgesehen sank, und die nun drohenden Sanktionen gegen den Iran, haben die Konstellation jedoch verändert. Die OPEC nimmt mehr Öl als vorgesehen vom Markt und weitere Produktionsrückgänge zeichnen sich ab. Spekulanten setzten daher mit umfangreichen Long-Positionen auf weitere Preisanstiege, so lange die OPEC ihre Kürzungen unverändert beibehält. Nun ist bei einem Ölpreis von 80 US-Dollar (Brent) aber offenbar die Schmerzgrenze erreicht. Die beiden führenden Akteure innerhalb des Produktionsabkommens, Saudi-Arabien und Russland, sprechen sich öffentlich für eine Produktionssteigerung aus. Dies ändert die Konstellation für die Marktteilnehmer, die nun Gewinne aus sogenannten Long-Positionen mitnehmen, denn eine höhere Produktion der OPEC wird die Preise sicherlich belasten. Geplant ist der Kurswechsel bei der nächsten Vollversammlung der OPEC am 22. Juni in Wien. Wie viel Öl zusätzlich produziert wird, ist noch unklar. Saudi-Arabien sprach von einer Steigerung in einem Ausmaß, sodass die Gesamtquote der OPEC wieder bei 100% Erfüllung liegt, was in etwa 700.000 Barrel pro Tag entsprechen würde. Russland hatte hingegen etwa 800.000 Barrel pro Tag ins Spiel gebracht. Bisher hatten sich aber nur diese beiden Länder abgestimmt, die übrigen 22 an dem Produktionsabkommen beteiligten Nationen wurden noch nicht aktiv mit einbezogen. Und dies könnte durchaus Spannungen erzeugen. Informanten geben an, dass es Länder innerhalb und außerhalb der OPEC gebe, die die vorgeschlagene Produktionssteigerung ablehnen. Die Marktreaktion auf die Aussicht einer Lockerung der Produktionskürzungen ist erwartungsgemäß bearish. Das Schlimmste für die OPEC wäre, wenn man die Produktion zu stark und zu früh anhebt und dann wieder kürzen müsste. Die Produzenten werden bei der Steigerung der Menge daher vermutlich mit Bedacht vorgehen und lieber eine flexible Anpassung wählen. Das Ziel wird sein die Preise auf der einen Seite nicht zu stark steigen zu lassen, damit man die Nachfrage nicht zerstört, die Produktion auf der anderen Seite jedoch nicht zu schnell anzuheben, damit man die Preise nicht zerstört.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2018
Der Preisanstieg in diesem Jahr bedeutet für viele Produzenten, dass sie wieder verstärkt in ihre Förderung investieren können. Vor allem in Ländern wie USA, Brasilien und Kanada könnte die Produktion deutlich zunehmen, da sich diese den Produktionskürzungen der OPEC nicht angeschlossen hatten. Die Ölförderung ist wieder deutlich rentabler geworden, was in der Folge Kapital anzieht. Zwar sind auch die Kosten für die Produktion gestiegen, jedoch bei weitem nicht so schnell wie der erzielbare Ölpreis am internationalen Markt. Einer Analyse von Bernstein Energy zu Folge, brauchen die 50 größten börsengehandelten Ölfirmen einen Ölpreis von etwa 47 US-Dollar, um profitabel Rohöl zu fördern. Bei Preisen von etwa fast 80 US-Dollar für die Ölsorten Brent und etwas über 70 US-Dollar für WTI ist die Profitabilität in der Branche unbestritten hoch.

Geht es nach den Experten bei Stratas Advisors, ist der Ölpreis derzeit überhitzt und verlangt nach einer Preiskorrektur. Man rechne mit einer solchen Korrektur im Laufe des Jahres, wenn der Markt realisiert, dass die Preise zu stark gestiegen seien. Man sehe die aktuell Stimmung getriebene Rallye nicht als nachhaltig an, zumal viel von geopolitischen Risiken herrührt, die eventuell etwas aufgebauscht wurden. Mit einer Korrektur um -20 US-Dollar rechnen aber auch die Analysten bei Stratas Advisors nicht. Vielmehr werde es sich vermutlich um eine Abwärtsbewegung von etwa -4 bis -5 US-Dollar handeln, so das Fazit.

Die Analysten der Barclays Bank rechnen mittlerweile für 2018 mit einem höheren Durchschnittspreis der Rohölsorte Brent als zuvor. Der Produktionsrückgang in Venezuela, die Entscheidung Donald Trumps hinsichtlich US-Sanktionen gegen den Iran, neuerliche Angebotsausfälle in Nigeria und Schlüsse, die sich aus einer weiteren Runde von Geschäftszahlen der Ölproduzenten schließen ließen, erforderten der Bank zufolge eine Anpassung der Preisprognosen. Mittlerweile geht man bei Barclays davon aus, dass der Preis für ein Barrel der Rohölsorte Brent 2018 im Durchschnitt bei 70 US-Dollar liegen dürfte. Bislang rechnete man mit 63 US-Dollar. Im kommenden Jahr dürfte Brent durchschnittlich 65 US-Dollar pro Barrel kosten. Damit erhöhte die Bank ihre bisherige Prognose für 2019 um +5 US-Dollar.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Drohende Sanktionen gegen Venezuelas Ölexporte
+ US-Sanktionen gegen den Iran
+ Russland will unbefristete Zusammenarbeit mit OPEC
+ Venezuela: kontinuierlich sinkende Ölproduktion

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Libyens Produktionsausfall wurde beseitigt (+120.000 Barrel pro Tag)
- Ölbohranlangen in den USA um +15 mit insgesamt 859 Anlagen auf 3-Jahreshoch angestiegen
- OPEC und Russland thematisieren Lockerung der Produktionsquoten
- Zunahme von Rohöl- und Benzinbeständen in den USA gem. Department of Energy
- Ölförderung wird im Mai und Juni in den USA weiter kräftig zulegen

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.