Heizölpreise steigen in Hamburg am 23.04.18 um ca. € +0,57 per 100 Ltr.
/Der Heizölpreis ist am heutigen Montag um ca. € +0,57 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl kostet heute in Hamburg EUR 67,56 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.027,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)
Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL | |||
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Datum | Preis inkl. 19% MwSt. | Gesamtsumme | Tendenz zum Vortag |
23.04.2018 | 67,56 € pro 100 Ltr. | 2.027,- € für 3.000 Ltr. | ↗️ +0,57 € pro 100 Ltr. |
Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) notierte am Freitag in der vergangenen Handelswoche nahezu unverändert und oberhalb der Marke von 68 US-Dollar auf einem 3,5-Jahreshoch. Gegen Tagesende verbuchte der Ölpreis nur ein kleines Plus in Höhe von +0,11 US-Dollar je Barrel. Laut am Freitag veröffentlichten Baker Hughes Report hat die Anzahl der aktiven Ölbohranlagen in den USA um +5 auf nun insgesamt 820 zugenommen. Damit stieg der Wert auf ein neues 3-Jahreshoch und deutet ein weiter gutes Investitionsumfeld in der Schieferölindustrie an. Mit den Ölbohranlagen suchen US-Unternehmen nach Öl und bohren Ölquellen an, die man später dann für eine Förderung erschließen möchte. Experten gehen davon aus, dass die Erschließung in etwa zwischen 6 und 9 Monaten braucht. Am heutigen Montag notiert der Ölpreis wieder etwas leichter und weiter oberhalb der Marke von 68 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 68,13 US-Dollar. Das waren -0,27 US-Dollar je Barrel weniger als am Freitagabend (Schlusskurs: 68,40 US-Dollar) in New York.
Marktlage
Nachdem zum Anfang der letzten Woche die geopolitische Risikoprämie bezüglich Syrien ausgepreist wurde, zogen die Ölpreise zur Wochenmitte wieder kräftig an. Sinkende Ölbestände in den USA und eine extrem hohe Nachfrage hatten die Notierungen nach oben getrieben. Gleichzeitig fokussiert sich der Markt zunehmend auf mögliche Sanktionen gegen den Iran, über die die USA am 12. Mai entscheiden wollen. In Anbetracht der Gesamtkonstellation von hoher Nachfrage, sinkenden Beständen und drohenden geopolitischen Spannungen, die das Ölangebot reduzieren könnten, spricht momentan wenig für fallende Ölpreise. Vor dem anstehenden Meeting der OPEC und Nicht-OPEC Länder in Jeddah nehmen einige Händler sicherlich auch eine abwartende Haltung ein. Die Tatsache, dass es Saudi-Arabien ablehnt über höhere Preise oder Preisziele zu sprechen, entschärfte die Situation leicht. Größte Gefahr auf der Angebotsseite bleiben Venezuelas sinkende Ölproduktion und mögliche Sanktionen gegen den Iran. Auf Seiten der Nachfrage ist die Lage derzeit sehr positiv und habe die eigenen optimistischen Erwartungen erfüllt, so die Experten bei Goldman Sachs. Das Nachfragewachstum im ersten Quartal könnte das stärkste seit dem vierten Quartal 2010 gewesen sein, so deren Hinweis. Ein möglicher Handelsstreit mit den USA könnte das globale Wirtschaftswachstum allerdings dämpfen und auch die hohen Ölpreise könnten sich schließlich negativ auf die Nachfrage auswirken, während das Ölangebot davon gestützt würde. Es sind viele Bausteine und Unwägbarkeiten, die den Markt derzeit unberechenbar machen und volatil halten.
Ölpreisprognose
Die niederländische Großbank ING hat angesichts der jüngsten Entwicklungen ihre Preisprognosen für die Rohölsorten Brent und WTI deutlich nach oben angepasst. Die geopolitischen Risiken hätten deutlich zugenommen und die fundamentale Entwicklung im Markt sei bullish. Brent kletterte damit auf über 70 US-Dollar, weshalb man nun als Konsequenz auch die eigenen Preisprognosen deutlich anpasse. Im Jahresdurchschnitt 2018 sehen die ING Analysten Brent nun bei 66,50 US-Dollar, was eine deutliche Korrektur um +6,25 US-Dollar nach oben entspricht. Auch bei der Sorte WTI sieht man den Durchschnittspreis nun bei 62,50 US-Dollar, nachdem man die Rohölsorte zuletzt noch bei 57,75 US-Dollar erwartete. Für beide Rohölsorten ist dies eine Aufwärtskorrektur um etwa 10 Prozent. Im kommenden Jahr hingegen gehen die Analysten der Bank davon aus, dass die Preise wieder unter diesen Niveaus liegen werden. Die US-Rohölförderung ist seit Mitte 2016 jedes Quartal gestiegen und hat neue Rekordhochs erreicht. Diese Entwicklung werde sich nach Ansicht der ING weiter fortsetzen und damit auch die Preisniveaus in 2019 wieder belasten.
Geht es nach JPMorgan Analyst, John Normand, könnte die Ölsorte Brent in den kommenden Monaten noch auf 80 US-Dollar ansteigen. Dieses Szenario sieht er vor allem dann gegeben, wenn es im Falle des Iran neue Sanktionen geben wird. Der Krieg in Syrien hat die Wahrscheinlichkeit dafür sicher nicht gemindert, denn der Iran unterstützt die Assad Regierung, die USA jedoch die Opposition. Trump hatte schon im Wahlkampf angekündigt die Sanktionen gegen den Iran wieder zu verstärken, da er den Atomdeal als schlecht für die USA einstuft. Sollte es zu Sanktionen durch die USA kommen, könnte dies eine Spirale lostreten. Zwar importieren die USA kein iranisches Rohöl, sollte der Iran als Reaktion auf die Sanktionen jedoch aus dem Atomabkommen aussteigen, dann dürften auch wieder Sanktionen anderer Länder folgen. Auch haben die USA die Möglichkeit den Handel mit iranischen Öl indirekt zu erschweren. Maßnahmen in diese Richtung würden die Rohölexporte aus dem Iran sicherlich reduzieren, sodass die Versorgungslage knapper wird. Und das stützt in der Regel bekanntlich die Preisniveaus.
Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Produktionsausfall in Libyen
+ Bullisher Monatsreport der US-Energy Information Administration (EIA)
+ Versöhnliche Töne im Handelsstreit zwischen USA und China
+ Russland will unbefristete Zusammenarbeit mit OPEC
+ Mögliche Sanktionen gegen den Iran
+ Venezuela: kontinuierlich sinkende Ölproduktion
Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Anzahl aktiver Ölbohranlagen um +5 auf insgesamt 820 Anlagen angestiegen
- Ölproduktion in den USA soll im April und auch im Mai weiter kräftig zulegen
- Strafzölle zwischen China und USA könnten Ölnachfrage dämpfen
- Saisonal schwache Ölnachfrage erwartet
Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.
Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.
* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.