Heizölpreise steigen in Hamburg am 19.04.18 um ca. € +0,93 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Donnerstag um ca. € +0,93 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl kostet heute in Hamburg EUR 66,79 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.004,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)

Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL
Datum Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
19.04.2018 66,79 € pro 100 Ltr. 2.003,- € für 3.000 Ltr. ↗️ +0,93 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Mittwoch nach Veröffentlichung von bullishen US-Lagerbestandsdaten um +1,95 US-Dollar je Barrel mit insgesamt über 68 US-Dollar auf ein 3,5-Jahreshoch angestiegen. Gemäß aktuellen Zahlen des Department of Energy sind bei einer rückläufigen Raffinerieauslastung die Rohölbestände und auch die Produktvorräte für Benzin, Diesel und Heizöl gesunken. Der Report des war damit unterm Strich äußerst bullish. Eine steigende Nachfrage und sinkende Bestände, während die Ölförderung nur geringfügig zulegte, sorgen für klare Verhältnisse und ließen die Preise an den Ölbörsen letztlich anziehen. Am heutigen Donnerstag notiert der Ölpreis etwas fester und in Reichweite der Marke von insgesamt 68 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 68,73 US-Dollar. Das waren +0,26 US-Dollar je Barrel mehr als am Mittwochabend (Schlusskurs: 68,47 US-Dollar) in New York.

Marktlage
Die OPEC scheint bisher keinen Gedanken daran zu verschwenden die Produktionskürzungen zurückzufahren, obwohl man das eigentlich gesetzte Ziel, die OECD Bestände auf das 5 Jahresdurchschnittsniveau zu drücken, schon erreicht hat, bzw. kurz davorsteht. Marktteilnehmer warnen vor einer zu starken Verknappung, mit der sich ein Angebotsdefizit ergeben könnte, was die Preise selbstredend hoch halten würde. Aus Kreisen der OPEC hörte man zuletzt immer wieder, dass man auch eine solche Phase hinnehmen müsse, wenn es denn dazu beitrage den Markt langfristig in ein Gleichgewicht zu bringen. Statt einer möglichen Exit-Strategie stehen die Zeichen daher auf eine Weiterführung der beschlossenen Kürzungen bis mindestens Ende 2018. Informanten berichten sogar, dass Saudi-Arabien als größter Produzent der OPEC, mit einem Ölpreis von 80 oder sogar 100 US-Dollar glücklich wäre. Auch wenn diese Information von offizieller Seite bislang nicht bestätigt ist, so deuten die Äußerungen der OPEC in den letzten Wochen vermehrt daraufhin, dass das Bestandsziel nicht mehr das Wichtigste für das Kartell ist, sondern vor allem auch das Preisniveau eine zunehmende Rolle spielt. Insgesamt ist die Stimmung am Markt nach den am Mittwochabend veröffentlichten Daten des Department of Energy wieder tendenziell bullish. Die Vorräte sinken weiter, noch bevor die starke Sommernachfrage richtig zuschlägt. Und die Kürzungen der OPEC bleiben weiterhin aktiv. Gleichzeitig nimmt die Förderung in Venezuela ab und vor allem im Iran drohen neue Sanktionen durch die USA, die die Ölversorgung treffen könnten. Das Risiko ist daher groß, weshalb die Anzahl der Händler, die auf fallende Preise wetten, gering ist.

Ölpreisprognose
Die niederländische Großbank ING hat angesichts der jüngsten Entwicklungen ihre Preisprognosen für die Rohölsorten Brent und WTI deutlich nach oben angepasst. Die geopolitischen Risiken hätten deutlich zugenommen und die fundamentale Entwicklung im Markt sei bullish. Brent kletterte damit auf über 70 US-Dollar, weshalb man nun als Konsequenz auch die eigenen Preisprognosen deutlich anpasse. Im Jahresdurchschnitt 2018 sehen die ING Analysten Brent nun bei 66,50 US-Dollar, was eine deutliche Korrektur um +6,25 US-Dollar nach oben entspricht. Auch bei der Sorte WTI sieht man den Durchschnittspreis nun bei 62,50 US-Dollar, nachdem man die Rohölsorte zuletzt noch bei 57,75 US-Dollar erwartete. Für beide Rohölsorten ist dies eine Aufwärtskorrektur um etwa 10 Prozent. Im kommenden Jahr hingegen gehen die Analysten der Bank davon aus, dass die Preise wieder unter diesen Niveaus liegen werden. Die US-Rohölförderung ist seit Mitte 2016 jedes Quartal gestiegen und hat neue Rekordhochs erreicht. Diese Entwicklung werde sich nach Ansicht der ING weiter fortsetzen und damit auch die Preisniveaus in 2019 wieder belasten.

Geht es nach JPMorgan Analyst, John Normand, könnte die Ölsorte Brent in den kommenden Monaten noch auf 80 US-Dollar ansteigen. Dieses Szenario sieht er vor allem dann gegeben, wenn es im Falle des Iran neue Sanktionen geben wird. Der Krieg in Syrien hat die Wahrscheinlichkeit dafür sicher nicht gemindert, denn der Iran unterstützt die Assad Regierung, die USA jedoch die Opposition. Trump hatte schon im Wahlkampf angekündigt die Sanktionen gegen den Iran wieder zu verstärken, da er den Atomdeal als schlecht für die USA einstuft. Sollte es zu Sanktionen durch die USA kommen, könnte dies eine Spirale lostreten. Zwar importieren die USA kein iranisches Rohöl, sollte der Iran als Reaktion auf die Sanktionen jedoch aus dem Atomabkommen aussteigen, dann dürften auch wieder Sanktionen anderer Länder folgen. Auch haben die USA die Möglichkeit den Handel mit iranischen Öl indirekt zu erschweren. Maßnahmen in diese Richtung würden die Rohölexporte aus dem Iran sicherlich reduzieren, sodass die Versorgungslage knapper wird. Und das stützt in der Regel bekanntlich die Preisniveaus.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Abnahme von Rohöl-, Benzin- und Destillatbeständen in den USA gem. API und DOE
+ Bullisher Monatsreport der US-Energy Information Administration (EIA)
+ Versöhnliche Töne im Handelsstreit zwischen USA und China
+ Russland will unbefristete Zusammenarbeit mit OPEC
+ Mögliche Sanktionen gegen den Iran
+ Venezuela: kontinuierlich sinkende Ölproduktion

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Ölproduktion in den USA soll im April und auch im Mai weiter kräftig zulegen
- Strafzölle zwischen China und USA könnten Ölnachfrage dämpfen
- Saisonal schwache Ölnachfrage erwartet

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.