Heizölpreise fallen in Hamburg am 16.04.18 um ca. € -0,62 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Montag um ca. € -0,62 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl kostet heute in Hamburg EUR 66,07 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.982,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)

Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL
Datum Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
16.04.2018 66,07 € pro 100 Ltr. 1.982,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -0,62 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am Freitag in der vergangenen Handelswoche um +0,32 US-Dollar je Barrel angestiegen und notierte damit vor dem Wochenende weiter über der Marke von 67 US-Dollar. Am heutigen Montag gibt der Ölpreis wieder etwas nach und notiert oberhalb der Marke von insgesamt 66 US-Dollar. Am Vormittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 66,44 US-Dollar. Das waren -0,95 US-Dollar je Barrel weniger als am Freitagabend (Schlusskurs: 67,39 US-Dollar) in New York.

Marktlage
Nachdem der Militärschlag der USA gegen Syrien nun erfolgt ist, ist eine wesentliche Unsicherheit vom Markt genommen. Der Einfluss der Intervention ist gering, sodass Händler nun sogar zu leichten Gewinnmitnahmen tendieren und die Preise etwas sinken könnten. Wie es in diesem Konflikt nun zwischen allen direkt und indirekt beteiligten Parteien weitergeht, wird aber dennoch einen erheblichen Einfluss auf die Ölpreise haben. Zu groß war der Einfluss in den letzten Wochen, als dass dieser nun wieder komplett ignoriert wird. Laut Internationaler Energieagentur (IEA) werden die globalen Ölbestände weiter abnehmen und in den OECD-Ländern könnten die Ölvorräte schon im kommenden Monat unter das 5-Jahresniveau rutschen – die ursprünglichen Zielmarke der OPEC. Das Kartell hat aber bereits angekündigt, dass man die Kürzungen dann noch nicht beenden wird, sodass dieser Ausblick die Preise eher stützt. Eine erhebliche Gefahr für das Gleichgewicht am Markt ist der Handelsstreit zwischen USA und China. Momentan gibt es hier keine weitere Drohungen und beide Seiten setzen offenbar auf Dialog. Sollten die Verhandlungen allerdings scheitern und Handelseinschränkungen kommen, so könnte dies die Ölnachfrage empfindlich stören. Ein Reduzierung des weltweiten Wirtschaftswachstums um nur 1% würde die Ölnachfrage vermutlich um -690.000 Barrel pro Tag langsamer wachsen lassen, so der Schluss der IEA. Damit würde vermutlich schnell wieder eine Überversorgung entstehen, auch wenn die OPEC die Produktionskürzungen beibehält. Neben Syrien ist dies das zweite große Thema, dass die Märkte in den kommenden Wochen beschäftigen wird. Das dritte große Thema sind möglichen Sanktionen gegen den Iran. Im Mai wird die USA erneut darüber entscheiden und könnte mit Handelseinschränkungen gegen Teheran die Ölexporte des Iran sinken lassen. Ohne Zweifel wäre dies ein bisher noch nicht oder zumindest nicht vollständig eingepreistes Risiko, das die Preise weiter steigen lassen kann. In einem solchen Fall sieht Analyst John Normand, von JPMorgan, Aufwärtspotenzial bei Brent bis 80 Dollar.

Ölpreisprognose
Geht es nach JPMorgan Analyst, John Normand, könnte die Ölsorte Brent in den kommenden Monaten noch auf 80 US-Dollar ansteigen. Dieses Szenario sieht er vor allem dann gegeben, wenn es im Falle des Iran neue Sanktionen geben wird. Der Krieg in Syrien hat die Wahrscheinlichkeit dafür sicher nicht gemindert, denn der Iran unterstützt die Assad Regierung, die USA jedoch die Opposition. Trump hatte schon im Wahlkampf angekündigt die Sanktionen gegen den Iran wieder zu verstärken, da er den Atomdeal als schlecht für die USA einstuft. Sollte es zu Sanktionen durch die USA kommen, könnte dies eine Spirale lostreten. Zwar importieren die USA kein iranisches Rohöl, sollte der Iran als Reaktion auf die Sanktionen jedoch aus dem Atomabkommen aussteigen, dann dürften auch wieder Sanktionen anderer Länder folgen. Auch haben die USA die Möglichkeit den Handel mit iranischen Öl indirekt zu erschweren. Maßnahmen in diese Richtung würden die Rohölexporte aus dem Iran sicherlich reduzieren, sodass die Versorgungslage knapper wird. Und das stützt in der Regel bekanntlich die Preisniveaus.

Eine monatlich Ende März 2018 durchgeführte Umfrage unter Investmentbanken zeigt, dass die 15 befragten Branchenvertreter im Durchschnitt mit einem höheren Ölpreis als zuletzt rechnen. Im Durchschnitt wird der Preis für die europäische Ölsorte Brent 2018 nun bei 63 US-Dollar und der Preis für die US-Sorte WTI bei 59 US-Dollar gesehen. Dies ist jeweils +1 US-Dollar höher als noch bei der vorherigen Schätzung im Vormonat. Für das nächste Jahr wird Brent dann aber nur noch bei durchschnittlich 61 US-Dollar eingeschätzt und für 2020 wird ein Durchschnittspreis von 62 US-Dollar prognostiziert. Analyst Christian Malek, von JPMorgan, der an der Umfrage teilgenommen hatte, führt aus, dass 70 US-Dollar vermutlich nicht nachhaltig überschritten werde. Allgemein begründen die Analysten die höher erwarteten Preise mit der hohen Quotentreue bei der Produktionskürzung von OPEC- und Nicht-OPEC Ländern, die die Bestände spürbar gesenkt und damit für eine knappere Marktlage gesorgt hat. Mit der steigenden Ölproduktion in den USA und der Tatsache, dass die Produktionskürzungen irgendwann auslaufen müssen, geht man davon aus, dass die Preisniveaus gegen Jahresende etwas günstiger werden und somit auch den Durchschnittspreis mit 63 US-Dollar wieder unter das aktuelle Niveau von über 67 US-Dollar ziehen können.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Bullisher Monatsreport der US-Energy Information Administration (EIA)
+ Versöhnliche Töne im Handelsstreit zwischen USA und China
+ Russland will unbefristete Zusammenarbeit mit OPEC
+ Mögliche Sanktionen gegen den Iran
+ Venezuela: kontinuierlich sinkende Ölproduktion

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Konfliktgefahr nach US-Angriffen auf Syrien reduziert
- Anzahl aktiver Ölbohranlagen in den USA um +7 auf insgesamt 815 Anlagen angestiegen
- Strafzölle zwischen China und USA könnten Ölnachfrage dämpfen
- Schieferölproduktion in den USA soll im April weiter kräftig zulegen
- Saisonal schwache Ölnachfrage erwartet

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.