Heizölpreise steigen in Hamburg am 12.04.18 um ca. € +0,77 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Donnerstag um ca. € +0,77 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl kostet heute in Hamburg EUR 66,52 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.995,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)

Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL
Datum Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
12.04.2018 66,52 € pro 100 Ltr. 1.995,- € für 3.000 Ltr. ↗️ +0,77 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Mittwoch in Erwartung eines möglichen Militärschlags der USA in Syrien um +1,31 US-Dollar auf die Marke von über 66 US-Dollar angestiegen. Am heutigen Donnerstag notiert der Ölpreis etwas fester und mittlerweile knapp oberhalb der Marke von insgesamt 67 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 67,04 US-Dollar. Das waren +0,22 US-Dollar je Barrel mehr als am Mittwochabend (Schlusskurs: 66,82 US-Dollar) in New York.

Marktlage
In dieser Woche domieren überwiegend bullishe Fundamentalnachrichten, so dass es Händlern schwierig fällt auf fallende Preise zu setzen. Trump droht nach dem vermutlichen Giftgasangriff in Syrien mit einem Raketenangriff. Die letzte Intervention mit Cruise Missiles in 2017 hat gezeigt, dass eine solche Ankündigung durchaus ernst zu nehmen ist. Russland warnt im Gegenzug die USA vor einer Einmischung, sodass selbst eine offene Konfrontation der beiden Atommächte bereits in den Medien thematisiert wird. Hinzu kommt, dass die Energy Information Administration (EIA) die Marktlage für 2018 und 2019 in ihrem gestern veröffentlichten Monatsreport knapper als zuletzt einschätzt und Huthi Rebellen wieder eine Rakete auf die Hauptstadt Saudi-Arabiens abgefeuert haben sollen, die offenbar jedoch abgefangen wurde. Parallel sind auch noch immer Sanktionen gegen den Iran oder auch Venezuela denkbar, sodass die fundamentale und geopolitische Risikokonstellation sich in den letzten Tagen aufgeladen hat. Die bearishen US-Ölbestandsdaten von gestern geraten daher in den Hintergrund, während man nun auf die militärische Intervention der USA und mögliche Reaktionen Russlands wartet. Sollte die Lage weiter eskalieren könnten die Ölpreise an den Rohstoffbörsen ICE und NYMEX noch weiter steigen. Sollte keine militärische Aktion seitens der USA in Syrien erfolgen könnte der Preisanstieg der letzten Tage wieder durch Gewinnmitnahmen ausgeglichen werden und der Ölpreis wieder fallen.

Ölpreisprognose
Eine monatlich Ende März 2018 durchgeführte Umfrage unter Investmentbanken zeigt, dass die 15 befragten Branchenvertreter im Durchschnitt mit einem höheren Ölpreis als zuletzt rechnen. Im Durchschnitt wird der Preis für die europäische Ölsorte Brent 2018 nun bei 63 US-Dollar und der Preis für die US-Sorte WTI bei 59 US-Dollar gesehen. Dies ist jeweils +1 US-Dollar höher als noch bei der vorherigen Schätzung im Vormonat. Für das nächste Jahr wird Brent dann aber nur noch bei durchschnittlich 61 US-Dollar eingeschätzt und für 2020 wird ein Durchschnittspreis von 62 US-Dollar prognostiziert. Analyst Christian Malek, von JPMorgan, der an der Umfrage teilgenommen hatte, führt aus, dass 70 US-Dollar vermutlich nicht nachhaltig überschritten werde. Allgemein begründen die Analysten die höher erwarteten Preise mit der hohen Quotentreue bei der Produktionskürzung von OPEC- und Nicht-OPEC Ländern, die die Bestände spürbar gesenkt und damit für eine knappere Marktlage gesorgt hat. Mit der steigenden Ölproduktion in den USA und der Tatsache, dass die Produktionskürzungen irgendwann auslaufen müssen, geht man davon aus, dass die Preisniveaus gegen Jahresende etwas günstiger werden und somit auch den Durchschnittspreis mit 63 US-Dollar wieder unter das aktuelle Niveau von über 67 US-Dollar ziehen können.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Bullisher Monatsreport der US-Energy Information Administration (EIA)
+ Saudi-Arabien visiert offenbar 80 US-Dollar als Preisziel für Rohöl an
+ US-Militärschlag in Syrien erwartet
+ Versöhnliche Töne im Handelsstreit zwischen USA und China
+ Russland will unbefristete Zusammenarbeit mit OPEC
+ Mögliche Sanktionen gegen den Iran
+ Internationale Energieagentur (IEA) warnt vor Unterversorgung in 2018
+ OPEC: Anzeichen einer Verlängerung der Produktionskürzung über das Jahr 2018 hinaus
+ Venezuela: kontinuierlich sinkende Ölproduktion

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Bearisher Lagerbestandsdaten gem. Department of Energy
- Strafzölle zwischen China und USA könnten Ölnachfrage dämpfen
- Schieferölproduktion in den USA soll im April weiter kräftig zulegen
- Saisonal schwache Ölnachfrage erwartet

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.