Heizölpreise steigen in Hamburg am 07.02.18 um ca. € +0,04 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Mittwoch um ca. € +0,04 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl kostet heute in Hamburg EUR 62,68 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.880,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)

Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL
Datum Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
07.02.2018 62,68 € pro 100 Ltr. 1.880,- € für 3.000 Ltr. ↗️ +0,04 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Dienstag im Sog einer am späten Montag erfolgten Korrektur an den internationalen Finanzmärkten um -0,76 US-Dollar je Barrel auf die Marke von 63 US-Dollar gefallen. Am heutigen Mittwoch notiert der Ölpreis noch nahezu unverändert und oberhalb der Marke von insgesamt 63 US-Dollar. Am Vormittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 63,35 US-Dollar. Das waren nur -0,04 US-Dollar je Barrel weniger als am Dienstagabend (Schlusskurs: 63,39 US-Dollar) in New York.

Marktlage
Vorgestern zeigten die Aktienmärkte einmal mehr ihren Einfluss auf die Ölpreise, der in den letzten Wochen zugenommen hatte. Der Dow Jones brach in den USA zeitweise um knapp -1.600 Punkte bzw. etwa 6% ein und verzeichnete damit den größten Kursverlust an einem einzelnen Handelstag. Händler zogen sich aus risikoreicheren Anlageklassen auf breiter Front zurück und flüchteten in sogenannte sichere Häfen wie Anleihen und Devisen wie der Schweizer Franken. Auch an den Ölbörsen kam es zu umfangreichen Gewinnmitnahmen. Ein derart umfangreicher Rückzug aus Risikowerten geht an den Ölbörsen in der Regel nicht unbemerkt vorüber. Bullishe Marktteilnehmer könnten nun langsam Zweifel bekommen, ob die Preise noch einmal weiter steigen. Die Abwärtskorrektur an den Aktienmärkten könnte nun eventuell dazu führen, dass eine kleine Blase platzt und weitere Gewinnmitnahmen an den Ölbörsen folgen. Auch wenn die Energy Information Administration (EIA) im Februar und März noch mit einer Unterversorgung rechnet, so zeichnet sich für das restliche Jahr doch eine Überversorgung an. Die bisherigen Prognosen können sogar noch einmal korrigiert werden, denn die US-Ölförderung lag laut EIA offenbar bereits im November 2017 über +10 Mio. Barrel pro Tag und machte damit die USA zum zweitgrößten Ölproduzenten hinter Russland.

Ölpreisprognose
Bei einer Umfrage unter 15 Investmentbanken zum Ende des Januar haben diese ihre bisherige Preiserwartungen für die Ölsorten Brent und WTI um jeweils +3 US-Dollar nach oben korrigiert. Der Ölmarkt sei schneller knapp geworden, als man bisher eingepreist hatte, begründen die Analysten bei JP Morgan die neue Erwartung. Die Ölpreise profitieren derzeit gleich von mehreren stützenden Faktoren. Unter anderem sinkt die venezolanische Ölproduktion durch die Wirtschaftsprobleme und Unterinvestitionen der letzten Jahrzehnte rapide. Im letzten Jahr ging die Förderung um etwa -29% zurück und liegt damit auch deutlich unter der Vorgabe der OPEC, während sich die übrigen Kartellmitglieder und Nicht-OPEC Länder weiter an die Produktionskürzungen halten. Zum anderen stützt aber auch der weichere US-Dollar, der das in US-Dollar gehandelte Rohöl für Investoren außerhalb der USA verbilligt. Die Risikobereitschaft sei ebenfalls gestiegen, so Harry Tchillingurian von der BNP Paribas, der aber gleichzeitig vor der steigenden Ölproduktion warnt. Die hohen Ölpreise werfen unweigerlich die Frage auf, wie stark die Produktion, insbesondere die von Schieferölproduzenten in den USA, steigen werde, so Tchillingurian. Als Ergebnis erwarten die Analysten die Preisniveaus in 2018 zwar mit Durchschnittspreisen von 61 US-Dollar für Brent und 57 US-Dollar für WTI +3 US-Dollar teurer als noch bei der letzten Umfrage im Dezember. In 2019 rechnet man jedoch wieder mit einem Preisrückgang. Dann wird Brent wieder bei 59 US-Dollar gesehen, bevor sich die europäische Referenzsorte in 2020 wieder auf 61 US-Dollar erholen könnte.

Immer wieder meldeten sich dieses Jahr Experten zu Wort, die den Markt als überhitzt ansehen und mit einer Korrektur rechnen. Am 06.02.18 mahnte Ole Hansen von der Saxo Bank, dass Brent zwischen 10% und 15% einbrechen könnte, sobald die Ölbestände wieder ansteigen und die saisonale Nachfrage nachlasse. Auch Norbert Rücker, von Julius Baer, hält einen derartigen Preisrückgang für möglich. Stimmungszyklen seien eine eher kurzfristige Angelegenheit und aktuell zeichne sich ein Wendepunkt des aktuellen Zyklus ab. Normaler Weise würden die Ölpreise um mehr als 10% nachgeben, wenn sich eine bullishe Stimmung abkühle. Ähnlich schätzen auch die Experten der Energy Information Administration (EIA) die Konstellation ein. Zwar hatten diese die Ölpreiserwartung für 2018 im aktuellen Monatsreport nach oben korrigiert, dies beruht allerdings in erster Linie auf den hohen Preisen zum Jahreswechsel. Der Durchschnittspreis für Brent wird im ersten Quartal mit 67,35 US-Dollar angegeben, soll dann im zweiten und dritten Quartal aber auf 62,33 bzw. 62,00 US-Dollar fallen. Dies entspräche einer Korrektur um ca. 8%. Ein weiteres Schwergewicht im Markt, das mit einer Korrektur rechnet, ist die UBS. Hier gehen die Analysten von steigenden US-Ölbeständen in den kommenden Wochen aus, während parallel die US Ölproduktion zunehmen sollte.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Abnahme von Rohöllagerbeständen in den USA gem. American Petroleum Institute
+ Kaltwetterfront in den USA
+ IWF korrigiert Wachstumsprogonse nach oben
+ Saudi-Arabien ist für Verlängerung von Produktionskürzungen bis 2019
+ Hohes Nachfragewachstum 2018 erwartet

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Bearisher Monatsreport Energy Information Administration (EIA)
- Saudi-Arabien senkt Rohölpreise für März
- US-Ölproduktion hat 10 Mio. Barrel pro Tag erreicht
- Irak erhöht Rohölexporte im Januar
- Rohölexporte der OPEC Anfang Januar stark gestiegen

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.