↗️ Heizölpreise steigen in Hamburg am 15.11.18 um ca. € +1,07 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Donnerstag um ca. € +1,07 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 76,36 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.291,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
15.11.18 76,36 € pro 100 Ltr. 2.291,- € für 3.000 Ltr. ↗️ +1,07 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Mittwoch im Umfeld von aufkommenden Gerüchten über eine höhere Produktionskürzung (bis zu -1,4 Mio. Barrel pro Tag) der OPEC ab Dezember um +0,56 US-Dollar je Barrel auf die Marke von über 56 US-Dollar gestiegen. Am heutigen Donnerstag notiert der Ölpreis noch unverändert und weiter oberhalb der Marke von insgesamt 56 US-Dollar. Am Vormittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 56,27 US-Dollar. Das waren nur +0,02 US-Dollar je Barrel mehr als am Mittwochabend (Schlusskurs: 56,25 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ OPEC+: Produktionskürzung in Höhe von -1,0 bis -1,4 Mio. B/T im Gespräch
+ Saudi-Arabien kündigt Exportkürzung von 0,5 Mio. B/T ab Dezember 2018 an
+ Verschärfte US-Sanktionen gegen den Iran gelten seit dem 04.11.2018
+ Kontinuierlich sinkende Ölproduktion in Venezuela

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Bearisher Monatsreports von OPEC, EIA und IEA
- Zunahme von Rohöllagerbeständen in den USA gem. API
- Nigeria hebt Ölförderung an
- Russische und US-amerikanische Ölförderung auf Rekordhoch
- OPEC-Förderung auf 2-Jahreshoch
- USA erteilen Ausnahmeregelungen zu Iran Sanktionen
- Handelsstreit mit Strafzöllen zwischen USA und China
- Nachfragesorgen in Entwicklungsländern

Marktlage
Die Ölpreise befinden sich seit Anfang Oktober im Sinkflug. Eine Reihe von Faktoren haben sich in dieser Zeit aufgebaut, die sich zu dem Kursverfall aufsummiert haben. Ein schwächeres Wirtschaftswachstum, gesenkte Prognosen für das Ölnachfragewachstum, eine steigende Förderung der OPEC+ Länder und die abgeschwächten Sanktionen der USA gegen den Iran belasten den Ölpreis. Die neuesten Faktoren sind nun die Monatsberichte der Energy Information Administration (EIA) und OPEC, die auf eine unerwartet deutliche Überversorgung hinweisen. Während die EIA in ihrem Monatsreport vergangene Woche noch ein Überangebot von +0,63 Mio. Barrel pro Tag (B/T) für 2019 prognostiziert hatte, sieht die OPEC die Lage offenbar noch drastischer. Die Ölnachfrage 2019 wurde auf 31,54 Mio. B/T festgesetzt, was einer Abwärtskorrektur von -0,25 Mio. B/T zur letzten Einschätzung entspricht. Im Oktober hatte das Kartell die eigene Förderung, trotz der sinkenden Menge aus dem Iran, auf 32,90 Mio. B/T steigern können. Dies ist etwa +1,36 Mio. B/T mehr als die erwartete Nachfrage für 2019. Selbst wenn die OPEC die Förderung – wie zuletzt immer wieder kolportiert – um 1 Mio. B/T einschränkt, ergäbe sich nach diesen Zahlen noch immer ein Überangebot von 0,36 Mio. B/T im kommenden Jahr. Vor allem das Angebot aus den USA wächst deutlich schneller als gedacht, sodass die Fördersteigerung der Nicht-OPEC Länder in 2019 das Nachfragewachstum laut OPEC um +0,94 Mio. B/T übersteigen wird. Das Problem der Überversorgung am Markt, die 2017 und 2018 durch die massiven Produktionskürzungen der OPEC+ Länder phasenweise unter Kontrolle war, ist also im Kern noch nicht verschwunden. Durch die Produktionskürzungen hatte man auch die Ölpreise angehoben, was sich in einem starken Produktionswachstum der Nicht-OPEC Länder resultiert. Für die OPEC bleibt es damit schwierig, wie man mit einer Überproduktion richtig und nachhaltig umgeht, da auch die vorherige Strategie, mit Fördersteigerungen die Konkurrenz aus dem Markt zu drängen, ebenfalls nicht funktioniert hatte.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2018
06.11.18 - In diesem Jahr wurden die Ölpreisprognosen meistens angehoben. Ein gutes Wirtschaftswachstum, eine sich positiv entwickelnde Ölnachfrage sowie die US-Sanktionen gegen den Iran hatten die Preiserwartungen nach oben getrieben. Nun kehrt mit der steigenden Ölförderung der OPEC, USA und Russland sowie mit den umfangreichen Ausnahmeregelungen bei den Iran Sanktionen jedoch ein Umdenken ein. Neben der EIA, die in ihrem aktuellen Monatsreport die Preisprognosen deutlich herabgestuft hat, schätzen auch Investmentbanken und andere Analysten die Preise nun niedriger ein. Morgan Stanley korrigiert seine bisherige Ölpreisprognose für Brent zum aktuellen Jahresende sowie für die erste Jahreshälfte 2019 von 85 auf 77,50 US-Dollar nach unten. Neben den Ausnahmen bei den Iran Sanktionen nennen die Experten vor allem die steigende Ölförderung, der USA, der OPEC Mitglieder im Mittleren Osten sowie in Libyen und Russland als Ursache. Auch die Analysten bei FGE schätzen den Rohölpreis wegen der Sanktionsausnahmen gegen den Iran nun niedriger ein. Das Preisniveau sollte sich in einer Spanne von 70 bis 80 US-Dollar stabilisieren, während Ausreißer nach oben bei rund 85 US-Dollar und nach unten bei etwa 65 US-Dollar limitiert seien.

02.11.18 - Laut einer vom Wall Street Journal monatlich durchgeführten Umfrage unter mehreren Großbanken gingen die Experten zuletzt davon aus, dass die Ölpreise im laufenden Jahr im Durchschnitt etwas höher sein werden, als bislang erwartet. Sowohl für europäische Ölsorte Brent als auch für die US-Rohölsorte WTI wurden die Ölpreisprognosen in der Umfrage von Oktober angehoben. Die Analysten der 11 Großbanken, die an der Umfrage im Oktober teilnahmen, rechnen mittlerweile bei Brent für das laufende Jahr von einem Durchschnittspreis von 75 US-Dollar pro Barrel. Dies ist etwa +2 US-Dollar pro Barrel mehr als das, was man noch im September erwartet hatte. Die Prognosen für die amerikanische Rohölsorte WTI wurden um +1 US-Dollar pro Barrel auf nun 68 US-Dollar pro Barrel nach oben korrigiert. Die Experten begründen die höheren Preisprognosen mit den Angebotsausfällen, die nach dem Inkrafttreten weiterer US-Sanktionen gegen den Iran (Anfang November) zu erwarten sind. Zwar konnten die bisherigen Ausfälle durch Produktionssteigerungen in den USA, Rußland und einigen OPEC-Ländern, vor allem Saudi-Arabien, kompensiert werden. Die Faktoren, die die Preise in den vergangenen Monaten gestützt hätten, seien jedoch immer noch vorhanden, so Martijn Rats von Morgan Stanley. Sowohl die Bestände als auch die Reservekapazität sind im historischen Vergleich niedrig, weswegen es am Ölmarkt nur einen kleinen Puffer gebe, und die Ölexporte Irans werden wahrscheinlich weiter sinken, sobald die US-Sanktionen greifen, erklärt Rats, der selbst davon ausgeht, dass der Brent-Preis bis Ende des Jahres erneut auf 85 US-Dollar pro Barrel steigen werde. Für das kommende Jahr rechnen die Experten der Umfrage zufolge im Schnitt mit einem Preis von mehr als 77 US-Dollar pro Barrel Brent und etwa 71 US-Dollar pro Barrel WTI.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.