↘️ Heizölpreise fallen in Hamburg am 01.11.18 um ca. € -0,48 per 100 Ltr.
/Der Heizölpreis ist am heutigen Donnerstag um ca. € -0,48 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 80,40 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.412,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)
Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl | |||
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Datum | ∅-Preis inkl. 19% MwSt. | Gesamtsumme | Tendenz zum Vortag |
01.11.18 | 80,40 € pro 100 Ltr. | 2.412,- € für 3.000 Ltr. | ↘️ -0,48 € pro 100 Ltr. |
Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Mittwoch nach Veröffentlichung eines Berichts über die aktuelle Ölförderung in den USA, der für August eine deutlich höhere Produktion als erwartet meldete und mit dem die USA zum größten Rohölproduzenten der Welt aufgestiegen sind, um -0,87 US-Dollar je Barrel auf die Marke von 65 US-Dollar gefallen. Die Energy Information Administration hatte am späten Abend gestern ihren aktuellen Rohölproduktionsbericht veröffentlicht. Demnach ist die Rohölförderung in den USA im vergangenen August auf insgesamt 11,35 Mio. Barrel pro Tag angestiegen, womit die USA erstmals zum größten Rohölförderer der Welt aufgestiegen sind und Rußland vom Thron auf den zweiten Platz verweisen hat. Am heutigen Donnerstag gibt der Ölpreis weiter nach und notiert knapp unterhalb der Marke von insgesamt 65 US-Dollar. Am frühen Vormittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 64,84 US-Dollar. Das waren -0,47 US-Dollar je Barrel weniger als am Mittwochabend (Schlusskurs: 65,31 US-Dollar) in New York.
Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ USA werden ab dem 04.11.2018 iranische Ölexporte verschärft sanktionieren
+ China reduziert Ölimporte aus dem Iran
+ OPEC hat Probleme mit Produktionssteigerung
+ Kontinuierlich sinkende Ölproduktion in Venezuela
Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- USA steigern Rohölförderung auf Rekordniveau
- Saudi-Arabien und Kuwait nehmen Ölfelder mit +0,5 Mio. B/T in Betrieb
- US-Regierung droht laut Agenturbericht mit Zollhammer auf sämtliche chinesischen Waren
- Handelsstreit mit Strafzöllen zwischen USA und China
- Rußland hat weitere Produktionskapazitäten
- USA zeigen sich gesprächsbereit bezgl. Ausnahmenregelung zu Sanktionen gegen Iran
- Nachfragesorgen in Entwicklungsländern
Marktlage
Die Rohölsorten Brent und WTI haben im Oktober bisher deutlich an Boden verloren. Mit dem gestrigen Settlement hat die europäische Referenzsorte Brent im Vergleich zum Langzeithoch bei 86,74 US-Dollar Anfang des Monats ca. -10,8% eingebüßt. Die US-Sorte WTO kommt sogar auf ein Minus von etwa -12,8% (Hoch bei 76,90 US-Dollar). Für die Rohölpreise deutet sich damit der stärkste Preisrückgang innerhalb eines Monats seit Juli 2016 an. Noch gravierender fällt das Fazit bei den großen US-Aktienindizes wie Dow Jones, S&P 500 sowie Nasdaq Composite aus. Diese werden wohl ihre schlechteste Monatsperformance seit acht Jahren hinlegen. Der Gleichlauf der Entwicklung ist kein Zufall, denn im Oktober haben die Sorgen um das globale Wirtschaftswachstum deutlich zugenommen. Zum einen sind da die Handelskonflikte mit den USA, zum anderen aber auch die Währungskrisen in einigen Schwellen- und Entwicklungsländern, die vom starken US-Dollar unter Druck gesetzt werden. Der hohe Ölpreis bremst das Wirtschaftswachstum zusätzlich aus, weshalb die globalen Ölnachfrageprognosen in diesem Monat nach unten korrigiert wurden. Russland und Saudi-Arabien produzieren immer mehr Rohöl, während die US-Sanktionen gegen den Irans dessen Exporte reduzieren. Zusammen genommen haben Moskau und Riad ihre Förderung in der zweiten Jahreshälfte um knapp +1,5 Mio. B/T angehoben und damit mehr oder weniger die erwarteten Ausfälle des Irans bereits kompensiert, so Analyst Stephen Brennock von PVM Oil Associates. Die OPEC hat aber auch ein Auge auf die Fördermengen. Der nigerianische Ölminister, Emmanuel Ibe Kachikwu, rechnet zwar nicht mit einer Änderung der Produktionspolitik der OPEC beim kommenden Meeting im Dezember, schließt aber Reduzierung der Förderung im kommenden Jahr nicht aus, da die Gefahr einer Überversorgung bestehe. Doch längst nicht alle Marktteilnehmer sind nun von einer Fortsetzung der Abwärtsbewegung überzeugt. Bei der Commerzbank rechnet man zum Beispiel mit einer sich kurzfristig verknappenden Versorgungslage, wenn die Sanktionen gegen den Iran in der kommenden Woche verschärft werden. Mit den erwarteten Exportausfällen von -1,5 Mio. B/T werde der Preis für Brent dann vermutlich wieder auf über 80 US-Dollar steigen, so die Ölpreisprognose. Händler bleiben vor in Kraft treten der neuen Sanktionen kommende Woche vermutlich zurückhaltend, denn noch ist nicht klar, ob und in welchem Umfang die USA Exportausnahmen für Länder wie China, Indien und Türkei genehmigen und um wie viel die iranischen Exporte abnehmen werden. Diese werden zunehmend schwerer nachzuvollziehen sein, denn die iranischen Tanker schalten ihre Transponder ab, um ihre Exporte und Käufer zu verschleiern.
Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2018
01.11.18 - Die Experten bei Goldman Sachs sehen am Markt keine große Entspannung und gehen davon aus, dass die Ölpreise bis zum Jahresende noch einmal anziehen werden. Die Analysten behalten ihre bisherige Preisprognose für die europäische Ölsorte Brent von 80 US-Dollar zum Jahresende unverändert bei. Letztendlich werden die Rohölexporte des Iran weiter abnehmen, sobald die Sanktionen ab dem 04.11.18 gegen das Land verschärft werden. Die Reservekapazitäten der OPEC werden somit weiter sinken, sodass man nicht mit einer besonderen Entlastung bei den Preisen rechnet. Im Oktober seien die Preise zwar wegen Sorgen über das Ölnachfragewachstum sowie der reduzierten Angst vor Engpässen durch die Iransanktionen gesunken.
24.10.18 - Analyst Andrew Sheets, von Morgan Stanley, sieht mehrere entscheidende Faktoren, die die Preisentwicklung am Ölmarkt in der kommenden Zeit beeinflussen werden. Zu allererst sei die Versorgungslage derzeit sehr knapp, und das obwohl Saudi-Arabien seine Ölproduktion bereits stark angehoben habe. Dies habe die verfügbare Reservekapazität auf ein historisch niedriges Niveau reduziert, was man mit Sorge beobachte. Letztlich werde diese Konstellation den Ölpreis Mitte des kommenden Jahres 2019 vermutlich auf 95 US-Dollar treiben, so Sheets. Kurzfristig sei man aber vor allem wegen der Nachfrageentwicklung besorgt. Öl wird durch die Abwertung von Währungen in Schwellen- und Entwicklungsländern sehr schnell sehr viel teurer. Zudem befinde man sich gerade in einer Zeit, in der die globale Rohölnachfrage durch saisonale Effekte wie beispielsweise Wartungsarbeiten an Raffinerien nachlasse. Von daher könne es durchaus möglich sein, dass der Ölpreis kurzfristig nachgebe, wenngleich der langfristige Trend auf festere Preisniveaus hindeute.
03.10.18 - Analysten sehen die Marktlage und vor allem die Stimmung unter den Marktteilnehmern momentan überwiegend bullish. Als Hauptursache gelten seit Monaten die US-Sanktionen gegen den Iran, die früher und stärker als erwartet ihre Wirkung zeigen. Verstärkt wurde dies noch durch den Eindruck, dass die OPEC nicht genug unternehme, um die Versorgungsrückgäng aufzufangen, so Analyst Warren Patterson von der ING. Entsprechend hat man die Bank die eigene Ölpreisprognose für die Ölsorte Brent für das letzte Quartal 2018 nun von 75 um +10 auf nun insgesamt 85 US-Dollar nach oben korrigiert. Auch bei UBS Wealth Management geht man von weiter anziehenden Preisen im vierten Quartal aus. Rohöl könnte in den kommenden Monaten dann sogar wieder auf bis zu 100 US-Dollar ansteigen. Denn selbst wenn Saudi-Arabien seine Ölproduktion erhöht, nimmt die Reservekapazität im gleichen Atemzug ab. Einen unaufhörlichen Preisanstieg erwartet man aber anscheinend nicht, denn der Handelskrieg zwischen USA und China sowie das schwächere Wirtschaftswachstum und letztlich auch die hohen Preise selbst, werden das Ölnachfragewachstum negativ beeinflussen. In 2019 sei daher damit zu rechnen, dass das Abwärtsrisiko an den Ölbörsen wieder zunimmt und die Ölpreise fallen. Caroline Bain, von Capital Economics, glaubt, dass das Angebot der OPEC und Nicht-OPEC Länder den Rückgang der iranischen Ölförderung letztlich auffangen werden. Mit der Erwartung eines schwächeren Ölnachfragewachstums und einem schwächeren BIP Wachstums sei man sogar relativ zuversichtlich, was die Versorgungslage angeht. Die Ölpreise werden demnach kurzfristig weiter steigen, Ende kommenden Jahres aber wahrscheinlich wieder auf 60 US-Dollar fallen, so ihr Fazit.
Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.
Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.
* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.