Heizölpreise fallen in Hamburg am 11.10.18 um ca. € -1,57 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Donnerstag um ca. € -1,57 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) kostet heute in Hamburg EUR 79,52 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.386,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)

Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL
Datum Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
11.10.2018 79,52 € pro 100 Ltr. 2.386,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -1,57 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Mittwoch nach Veröffentlichung von bearishen US-Lagerbestandsdaten und nach einer Abschwächung eines Hurrikans in den USA um -1,79 US-Dollar auf die Marke von 73 US-Dollar zurückgefallen. Gemäß aktuellen Zahlen des American Petroleum Institute haben die Rohöl- und Bezinbestände zugenommen, während bei den Destillaten (Heizöl und Diesel) Abbauten registriert wurden. Die Raffinerien in den USA führen zur aktuellen Jahreszeit in der Regel vermehrt Wartungsarbeiten durch, weshalb diese weniger Rohöl verbrauchen. Bei den Produkten nahmen die Benzinbestände deutlich zu, was mit dem Ende der Sommernachfrage nicht unüblich ist, in diesem Ausmaß vorab jedoch nicht erwartet wurde und damit ebenfalls eine bearishe Komponente darstellt. Bei den Destillaten ist offenbar die Winternachfrage angekommen, denn neben Diesel zählt auch Heizöl zu den Destillaten hinzu. Hier nahmen die Bestände nicht nur deutlich, sondern auch stärker als vorab prognostiziert ab, sodass dies bullish zu sehen ist. Hurrikan Michael ist gestern bei seinem Kurs auf die Golfküste der USA zunächst zu einem Sturm der Kategorie 4 heraufgestuft worden. Auch wenn der Sturm sehr stark gewesen ist, so hat er die meisten Ölanlagen jedoch verfehlt und somit sind bisher auch keine größeren Schäden, die zu längeren Reparaturarbeiten und Produktionsausfällen führen, bekannt. Auch die Raffinerien wurden weitestgehend verschont und mittlerweile zieht Michael relativ zügig über das Festland hinweg und schwächt sich dabei schnell ab. Mittelerweile ist er nur noch ein Hurrikan der Stufe 1 und wird im Laufe des heutigen Vormittags wohl bereits zu einem Tropensturm herabgestuft. Am heutigen Donnerstag verliert der Ölpreis weiter an Wert und notiert deutlich leichter und mittlerweile oberhalb der Marke von insgesamt 72 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 72,23 US-Dollar. Das waren -0,94 US-Dollar je Barrel weniger als am Mittwochabend (Schlusskurs: 73,17 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Iranische Ölexporte auf 1,1 Mio. Barrel pro Tag gesunken
+ Hurrikan-Warnung sorgt für Produktionsausfall im Golf von Mexiko
+ China importiert kein Rohöl mehr aus den USA
+ USA werden ab dem 04.11.2018 iranische Ölexporte sanktionieren
+ Iran droht mit Störungen des Schiffsverkehrs in der Strasse von Hormuz
+ Internationale Energieagentur prognostiziert eine knappe Marktlage zum Jahresende
+ Kontinuierlich sinkende Ölproduktion in Venezuela

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Bearishe US-Lagerbestandsdaten gem. API
- EIA korrigiert Nachfragewachstum 2018 nach unten
- USA gesprächsbereit bezgl. Ausnahmen bei Sanktionen gegen den Iran
- Indien bezieht vorerst doch weiterhin Öl aus dem Iran
- Saudi-Arabien will Produktionsreserven aktivieren
- Ölförderung USA und Russland auf Rekordniveau
- Handelsstreit mit Strafzöllen zwischen USA und China eskaliert

Marktlage
Die Internationale Energieagentur (IEA) hatte am Dienstag über ihren Vorsitzenden, Fatih Birol, noch einmal klar gestellt, dass es keine koordinierte Freigabe von strategischen Ölreserven geben werde, um die Preise zu senken. Man rechne aber dennoch mit einer sich weiter zuspitzenden Versorgungslage im vierten Quartal. Das Ölnachfragewachstum sei weiterhin sehr gut und nehme im vierten Quartal in der Regel noch einmal zu, auch wenn die hohen Preise es etwas abdämpfen. Wenn die Produzenten nicht reagierten, dann werde sich die Verfügbarkeit im letzten Quartal noch einmal verschlechtern, so Birol. Der Markt befindet sich nach den 4-Jahreshochs der letzten Woche nun in einer Konsolidierungsphase. Zum einen sinken die Exporte des Irans bis November und liegen – wenn überhaupt - nur noch knapp oberhalb der Marke von 1 Mio. Barrel pro Tag. Auf der anderen Seite hat Saudi-Arabien angekündigt die Förderreserven zu aktivieren und auch kurz vor einer Einigung mit Kuwait zur Inbetriebnahme zweier Ölfelder mit einer Kapazität von 0,5 Mio. B/T zu stehen. Wie stark die iranischen Exporte noch sinken werden, in welchem Umfang die USA Ausnahmeregelungen zu den Sanktionen gestatten werden und letztlich auch die Produktionssteigerung der OPEC+ Gemeinschaft, ist nur schwer abzuschätzen. Je nach Ausgang könnte das Pendel in die ein oder andere Richtung ausschlagen. Mit Spannung erwarten die Marktteilnehmer daher nun auch die Monatsreports von EIA, OPEC und IEA.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2018
03.10.18 - Analysten sehen die Marktlage und vor allem die Stimmung unter den Marktteilnehmern momentan überwiegend bullish. Als Hauptursache gelten seit Monaten die US-Sanktionen gegen den Iran, die früher und stärker als erwartet ihre Wirkung zeigen. Verstärkt wurde dies noch durch den Eindruck, dass die OPEC nicht genug unternehme, um die Versorgungsrückgäng aufzufangen, so Analyst Warren Patterson von der ING. Entsprechend hat man die Bank die eigene Ölpreisprognose für die Ölsorte Brent für das letzte Quartal 2018 nun von 75 um +10 auf nun insgesamt 85 US-Dollar nach oben korrigiert. Auch bei UBS Wealth Management geht man von weiter anziehenden Preisen im vierten Quartal aus. Rohöl könnte in den kommenden Monaten dann sogar wieder auf bis zu 100 US-Dollar ansteigen. Denn selbst wenn Saudi-Arabien seine Ölproduktion erhöht, nimmt die Reservekapazität im gleichen Atemzug ab. Einen unaufhörlichen Preisanstieg erwartet man aber anscheinend nicht, denn der Handelskrieg zwischen USA und China sowie das schwächere Wirtschaftswachstum und letztlich auch die hohen Preise selbst, werden das Ölnachfragewachstum negativ beeinflussen. In 2019 sei daher damit zu rechnen, dass das Abwärtsrisiko an den Ölbörsen wieder zunimmt und die Ölpreise fallen. Caroline Bain, von Capital Economics, glaubt, dass das Angebot der OPEC und Nicht-OPEC Länder den Rückgang der iranischen Ölförderung letztlich auffangen werden. Mit der Erwartung eines schwächeren Ölnachfragewachstums und einem schwächeren BIP Wachstums sei man sogar relativ zuversichtlich, was die Versorgungslage angeht. Die Ölpreise werden demnach kurzfristig weiter steigen, Ende kommenden Jahres aber wahrscheinlich wieder auf 60 US-Dollar fallen, so ihr Fazit.

25.09.18 - Zuletzt haben sich Marktteilnehmer und Analysten bei ihren Ölpreisprognosen vorwiegend bullish geäußert. JP Morgan hält einen Anstieg auf 90 US-Dollar für wahrscheinlich, während man bei Mercuria und Trafigura sogar schon die 100 US-Dollar nicht ausschließt. Daraufhin wurden in dieser Woche viele Optionen gehandelt, mit denen die Marktteilnehmer bei Preisanstiegen auf über 100 und zum Teil sogar erst ab 110 US-Dollar Profit machen. Das Handelsvolumen bei den sog. Long-Positionen nahm deutlich zu und hat auch die Futures an den Börsen mit nach oben gezogen. Die Analysten bei Goldman Sachs treten nun aber auf die Bremse. Ganz so schnell wird es aus ihrer Sicht nicht gehen. Russland und die OPEC werden den Ausfall der Rohölexporte aus dem Iran kompensieren. Zwar wird die Reservekapazität dann abnehmen und so für eine feste Tendenz sorgen, für einen bedeutenden Ausbruch nach oben reicht dies jedoch nicht. Dies sei erst dann möglich, wenn neben den Iran Sanktionen weitere Probleme auf der Angebotsseite entstehen. Zudem würde jeder starke Preisanstieg in diesem Herbst die Regierung Trump vermutlich dazu veranlassen, strategische Reserven freizugeben. Wegen der Kongresswahlen will man Preisanstiege, mitverursacht durch Trumps Außenpolitik gegenüber dem Iran, vermeiden. Im Ergebnis rechnet man bei Goldman Sachs damit, dass sich die Ölsorte Brent zum Jahresende wieder zurück in die Handelsspanne von 70 bis 80 US-Dollar bewegen und sich schließlich auf diesem Niveau stabilisieren wird, so das Fazit der Analysten.

24.09.18 - Die US-Sanktionen gegen den Iran könnten die Ölpreise Ende 2018 oder Anfang 2019 wieder auf 100 US-Dollar je Barrel ansteigen lassen. Davon geht man bei den Handelshäusern Mercuria und Trafigura aus. Im Rahmen der Asia Pacific Petroleum Conference (APPEC) erklärte Daniel Jaeggi von Mercuria Energy Trading, die Sanktionen könnten das Rohölangebot bis Ende des Jahres um rund 2 Mio. Barrel pro Tag sinken lassen. Dies würde einen Anstieg der Ölpreise bis auf 100 US-Dollar pro Barrel ermöglichen, denn einen so starken Angebotsausfall könnte der Markt nicht kompensieren. Der Markt könnte im letzten Jahresquartal eine enorme Volatilität zeigen, so Jaeggi, je nach dem, wie schwerwiegend und von welcher Dauer die Sanktionen gegen den Iran sein würden. Ben Luckock von Trafigura zufolge könnten die Ölpreise bis Weihnachten auf 90 und bis Neujahr auf 100 US-Dollar pro Barrel steigen, da das Angebot am Markt knapper werde. Die Ölproduktion Irans werde “deutlich geringer sein als sie war und wahrscheinlich niedriger als viele Menschen es erwartet hatten, als die Sanktionen angekündigt worden waren”, so Luckock während der APPEC.

21.09.18 - Die Experten der US-Investmentbank JP Morgan halten weitere Preissteigerungen an den Ölbörsen für wahrscheinlich. Während viele Marktteilnehmer von einem Exportrückgang des Irans in einer Größenordnung von -1 Mio. Barrel pro Tag (B/T) ausgehen, schätze man den Rückgang im eigenen Haus auf etwa -1,5 Mio. B/T ein. Die übrigen Ölproduzenten werden daher das Angebotsdefizit an Öl nicht ausgleichen können. Als Konsequenz rechnet man bei JP Morgen mit steigenden Ölpreisen. Eine Preisspitze bei 90 US-Dollar für die europäische Ölsorte Brent sei mit den Sanktionen gegen den Iran in den kommenden Monaten wahrscheinlich. Im Endeffekt werde der Durchschnittspreis für Brent und WTI in den kommenden sechs Monaten daher auf 85 bzw. 76 US-Dollar geschätzt, so das Fazit.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.