Heizölpreise fallen in Hamburg am 16.01.18 um ca. € -0,06 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Dienstag um ca. € -0,06 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl kostet heute in Hamburg EUR 64,73 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.942,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)

Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL
Datum Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
16.01.2018 64,73 € pro 100 Ltr. 1.942,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -0,06 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Nachrichten zu den Themen Heizölpreise Hamburg und Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) notierte am gestrigen Montag in den USA unverändert oberhalb der Marke von 64 US-Dollar, da die Börsen in den USA aufgrund eines Feiertages (Martin Luther King Day) geschlossen blieben. Am heutigen Dienstag notiert der Ölpreis etwas fester und weiter über der Marke von 64 US-Dollar. Am Vormittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 64,38 US-Dollar. Das waren +0,08 US-Dollar je Barrel mehr als am Freitagabend (Schlusskurs: 64,30 US-Dollar) in New York.

Die Ölbörsen waren zuletzt fest im Griff bullisher Entwicklungen. Eine sinkende Ölproduktion in Venezuela, abnehmende Bestände und mögliche Sanktionen gegen den Iran haben die Preise anfällig für Aufwärtsbewegungen gemacht, sodass der Ölpreis das Niveau von Dezember 2014 erreicht hat. Doch der Markt gilt aktuell als überhitzt und Experten warnen davor, dass das Abkommen der OPEC instabil werden könnte. Das Ölkartell manövriert sich mit der knappen Marktlage und den hohen Preisen langsam in eine Situation, die man eigentlich vermeiden wollte. Der Schieferölförderung in den USA wurde bereits bei niedrigeren Preisen ein neuer Boom vorhergesagt. Mit den aktuellen Niveaus könnte Förderung nun noch viel schneller zulegen, während die Nachfrage womöglich gebremst wird. Analysten von Rystad Energie weisen auf die Rekordanzahl von 7.354 gebohrten aber nicht fertig erschlossenen Ölquellen in den USA hin, mit denen ein rasantes Produktionswachstum in den kommenden Jahren zu erwarten ist. Die bisherige US-Ölproduktionsprognose der Energy Information Administration (Amt für Energiestatistik in den USA) für 2018 könnte mit 10,3 Mio. Barrel pro Tag im Durchschnitt noch zu niedrig sein. Stattdessen könnte die Förderung auch 11 Mio. Barrel pro Tag erreichen oder sogar darüber hinaus zulegen. Die gebohrten Ölquellen bilden hierfür eine gute Grundlage, so das Fazit bei Rystad. Auch Eugen Weinberg, von der Commerzbank, bezieht klar Stellung. 70 US-Dollar seien zu viel. Es werde eine Reaktion der US-Schieferölindustrie geben und die Strategie der OPEC werde massiv nach hinten losgehen, so seine Prognose. Die hohen Ölpreise könnten auch einige Produzenten innerhalb des Abkommens dazu veranlassen von den vereinbarten Quoten abzuweichen. Je teurer das Öl, desto größer der Anreiz zu schummeln und einen sehr hohen Ertrag zu erhalten. Während die OPEC die Produktion reduziert hält, können andere Länder Marktanteile übernehmen und bei einem Ende der Förderkürzungen ergäbe sich wieder eine deutliche Überversorgung. Von daher ist nun abzuwarten, ob innerhalb der OPEC eine Diskussion entsteht die Kürzungen zu reduzieren und damit das Angebot wieder etwas anzuheben. Auch Abweichungen vom Produktionsabkommen werden bei den steigenden Preisen wahrscheinlicher. Fangen die beteiligten Länder an zu schummeln, könnte das vom Markt als Signal gesehen werden, dass das Abkommen auseinander bricht. Während man zurzeit eigentlich mit einer saisonal abnehmenden Nachfrage rechnet, warten Händler an den Ölbörsen nun aber erst einmal auf die angekündigten Sanktionen der USA gegen den Iran. Sollten diese für neue geopolitische Spannungen sorgen oder den Ölhandel des Irans einschränken, dann würde dies die Preise weiter nach oben treiben.

Ausblick - Ölpreisprognose
Die Analysten der Bank of America Merill Lynch haben die Mitte Marktlage Januar 2018 neu bewertet und in der aktuellen Preisrallye ihre Prognosen für die Ölsorten Brent und WTI stark nach oben korrigiert. Das Angebot/Nachfrage-Verhältnis verknappe sich schneller als bisher gedacht. Dies liege an besseren globalen Konjunkturbedingungen, kaltem Winterwetter in den USA und einer strikten Einhaltung der Produktionskürzungen durch OPEC und Nicht-OPEC Länder. Für das laufende Jahr sieht man nun eine durchschnittliche Unterversorgung von etwa 430.000 Barrel pro Tag auf den Markt zukommen, während man zuvor noch mit einem Defizit von nur 100.000 Barrel pro Tag gerechnet hatte. Entsprechend dieser knapper als bisher erwarteten Marktlage rechnet man mit einem Durchschnittspreis für Brent von 64 US-Dollar in 2018, was eine Korrektur von +8 US-Dollar zur letzten Einschätzung ist. WTI korrigiert man ebenfalls um +8 US-Dollar von 52 auf 60 US-Dollar nach oben.

Laut einer von der Nachrichtenagentur Reuters Anfang Januar 2018 durchgeführten Umfrage unter 32 Analysten und Ökonomen rechnen die Experten für das Jahr 2018 mit einem höheren Ölpreis als noch im Dezember. Begründet wird diese Erwartung überwiegend mit der strikte Einhaltung der zwischen OPEC und einigen kartellfremden Ländern vereinbarten Förderkürzungen sowie dem erwarteten Nachfragewachstum. Hatte man zuletzt noch damit gerechnet, dass ein Barrel der amerikanischen Rohölsorte WTI 2018 durchschnittlich etwa 54,78 US-Dollar kosten würde, rechnet man nun mit einem Durchschnittspreis von 55,78 US-Dollar. Der mittlerweile erwartete Durchschnittspreis für Brent von 59,88 US-Dollar pro Barrel liegt ebenfalls höher als der bislang erwartete Preis von 58,84 US-Dollar. Die Analysten korrigierten ihre Prognosen aufgrund der voraussichtlich steigenden Nachfrage und der wahrscheinlich weiterhin hohen Einhaltung der Förderkürzungen seitens der OPEC und anderer Förderstaaten nach oben. Allerdings gehen sie auch weiterhin davon aus, dass der Anstieg der US-Rohölproduktion stärkere Preissteigerungen bei Öl verhindern werde. Unabhängig davon könnten jedoch unerwartete Angebotsausfälle in Libyen und Nigeria sowie potentielle neue Sanktionen gegen den Iran das weltweite Angebot reduzieren und die Ölpreise 2018 stützen, so die befragten Analysten.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Politische Proteste im Iran

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Anzahl aktiver Ölbohranlangen in den USA um +10 auf insgesamt 752 Anlagen angestiegen
- Saisonal schwache Ölnachfrage erwartet
- Internationale Energieagentur (IEA) kündigt Schieferölboom in den USA an

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.