Heizölpreise fallen in Hamburg am 29.08.17 um ca. € -0,54 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Dienstag um ca. € -0,54 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl kostet heute in Hamburg EUR 54,24 bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.628,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20 / Ø-2014: € 78,26)

Aktuelle Nachrichten zu den Themen Heizölpreise Hamburg und Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Montag um -1,30 US-Dollar je Barrel auf die Marke von 46 US-Dollar gefallen. Der wieder zu einem Tropensturm heruntergestufte Hurrikan Harvey ist vom Festland zurück über das warme Wasser des Golf von Mexiko gezogen und kann damit wieder an Intensität zulegen. Durch starke Regenfälle in der Region wurde bereits eine Raffineriekapazität von rund 2,5 Mio. Barrel pro Tag abgeschaltet, was etwa 15% der gesamten Raffineriekapazität in den USA entspricht. Behält Harvey seinen Kurs weiter bei, könnten an den Raffineriestandorten Port Arthur, Beaumont und Lake Charles weitere Raffinerien mit einer Kapazität von 2,2 Mio. Barrel pro Tag geschlossen werden. Insgesamt könnten die Raffinerieausfälle dann sogar mehr als 25% bis 30% der gesamten US-Kapazität betragen. Der Sturm trifft auch die US-Rohölproduktion in den Schieferölgebieten von Texas sowie im Offshore Bereich des Golf von Mexiko. Die Raffinerieausfälle sind vom Volumen her allerdings deutlich umfangreicher als die Produktionsausfälle, weshalb Experten von Goldman Sachs davon ausgehen, dass in den USA damit letztlich etwa 1,4 Mio. Barrel Rohöl am Tag zuviel vorhanden sein und Bestandsaufbauten begünstigt werden.

Am heutigen Dienstag notiert der Ölpreis etwas fester und weiter oberhalb der Marke von insgesamt 46 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 46,86 US-Dollar. Das waren +0,29 US-Dollar je Barrel mehr als am Montagabend (Schlusskurs: 46,57 US-Dollar) in New York. Marktteilnehmer warten heute auf die Veröffentlichung von aktuellen US-Ölbestandsdaten, die wie gewohnt zur Wochenmitte auf der Agenda stehen. Wegen der Raffinerieausfälle in den USA könnten die US-Rohölbestände gestiegen sein, was den Markt belastet. Allerdings bleibt Sturm Harvey eine weiter schwer einzuschätzende Komponente, die auch schnell wieder bullishen Einfluss haben kann. Die Produktionsausfälle in Libyen werden derzeit weniger intensiv im Markt diskutiert, bleiben aber dennoch eine stützende Komponente.

Ausblick - Ölpreisprognose
Dem Ölhandel steht in dieser Woche vermutlich eine sehr volatile Woche bevor. Hurrikan Harvey sorgt für größere Probleme an der texanischen Küste als zunächst vermutet, wobei vor allem die Verfügbarkeit von Produkten betroffen ist. Dies lässt die Produktpreise deutlich steigen, während die Rohöl-Futures weniger stark nachziehen. Der Preisunterschied zwischen Produkten und Rohöl (Spread) nimmt daher zu und baut Spannungen im Markt auf. Dies kann die Preise für Rohöl weiter nach oben ziehen oder die Produktpreise belasten, wobei der Spread in dieser Zeit immer wieder stark schwanken kann.

Die OPEC befindet sich laut Analysten der BNP Paribas weiterhin in einem Dilemma. Ohne weitergehende Produktionskürzungen werde die Herstellung des Marktgleichgewichtes deutlich länger benötigen als bisher gedacht. Nimmt das Kartell nun noch mehr Öl vom Markt, würde dies die Preise temporär steigern. Dadurch würde aber auch die Ölförderung außerhalb des Kartells, wie z.B. die Schieferölindustrie in den USA, rentabler und zulegen. Das damit generierte Angebot würde die Preise wieder unter Druck setzen, zumal die OPEC ihre Kürzungen wohl kaum dauerhaft aufrecht erhalten kann. Auf der anderen Seite wäre ein Ende der Kürzungen ebenfalls kontraproduktiv. Das Angebot würde unmittelbar ansteigen, wodurch die Preise für Rohöl auf 40 US-Dollar oder sogar niedriger fallen würden. Damit hat die OPEC eigentlich keine andere Wahl als den Status Quo vorerst beizubehalten, fassen die Analysten der BNP Paribas zusammen. Damit lässt die Bank auch ihre bisherigen Preisprognosen von 51 US-Dollar für die Sorte Brent und 49 US-Dollar für WTI vorerst unverändert.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ OPEC: Verlängerung der Produktionskürzungen bis Juni 2018 eine Option
+ Produktionsausfälle in Libyen nehmen zu
+ Hurrikan Harvey stärker als zunächst erwartet
+ OPEC-Ölförderung im August offenbar gesunken

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Prognose über steigende Ölproduktion im September in den USA
- Absehbares Ende der starken Sommernachfrage zum 06.09.17 (Reiseverkehr in den USA)

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.