"Abwrackprämie" bei Modernisierung der Heizung
/Der Staatszuschuss für effiziente Heizung ist jetzt so hoch wie die Auto-Abwrackprämie. Kaum eine Investition im Bereich der Gebäudemodernisierung erwirtschaftet eine so hohe Rendite wie der Austausch einer alten Heizung gegen moderne Heiztechnik. Bis zu 40 Prozent weniger Energie verbraucht beispielsweise ein Öl-Brennwertgerät mit Solar im Vergleich zu einer veralteten Anlage.
Zudem winken bei Wahl des richtigen Förderprogramms staatliche Zuschüsse und Steuervergünstigungen, die in der Summe die Abwrackprämie für ein Altauto erreichen oder sogar übertreffen können. So können aus dem Marktanreizprogramm zur Verwendung erneuerbarer Energien (MAP), dessen Fördertopf von 350 auf 500 Millionen Euro angehoben wurde, für die Solaranlage je Quadratmeter Kollektorfläche 105 Euro in Anspruch genommen werden. Darüber hinaus erhalten Modernisierer noch bis Ende 2009 zusätzlich einen Kesseltausch-Bonus, sofern im Zuge der Solarinstallation der alte Kessel durch ein Brennwertgerät ersetzt wird. Und zwar 750 Euro, wenn die Solaranlage auch zur Heizungsunterstützung genutzt wird, 375 Euro, wenn sie nur der Warmwasserbereitung dient. Bei einer zwölf Quadratmeter großen Solaranlage zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung beispielsweise summiert sich die MAP-Förderung auf insgesamt 2010 Euro.
Werden zudem die Handwerkerleistungen steuerlich geltend gemacht, kann sich der staatliche Zuschuss theoretisch auf
3210 Euro
erhöhen, in der Praxis auf gut 2500 Euro. Denn die Arbeits- und Fahrtkosten des Handwerkers ermäßigen die tarifliche Einkommensteuer um maximal 1200 Euro (20 Prozent von höchstens 6000 Euro). Voraussetzung: Auf der Rechnung müssen die Lohn- und Materialkosten getrennt ausgewiesen sein. Die Rechnung darf nicht bar gezahlt und der Abzug muss bei der Jahressteuererklärung gesondert beantragt werden.
Alternativ zur MAP-Förderung können Heizungssanierer Zuschüsse aus den Programmen der KfW-Förderbank in Anspruch nehmen. Um diese jedoch in ähnlich hoher Größenordnung ausschöpfen zu können, muss die Heizungssanierung mit weiteren Sanierungsmaßnahmen verbunden werden – mit entsprechend höheren Gesamtinvestitionssummen.
Neben der Förderung durch den Bund kommen auch Programme der Länder und Kommunen für den Modernisierer in Frage. Aufgrund der Vielzahl an Fördermöglichkeiten der öffentlichen Hand ist allerdings weder für Verbraucher noch für Heizungsfachleute immer auf den ersten Blick ersichtlich, welches Förderprogramm am besten passt.
Zur Orientierung bietet das Institut für wirtschaftliche Oelheizung (IWO) unter www.oelheizung.info eine kostenlose Fördermittelrecherche für aktuelle Programme des Bundes, der Länder und der Kommunen. Nach Eingabe der Postleitzahl sowie der geplanten Sanierungsmaßnahme werden die in Frage kommenden öffentlichen Förderungen einschließlich der zuständigen Behörden aufgelistet und erläutert.