DIW warnt vor Erdgasmangel in Europa

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin warnt vor einem Erdgasmangel in der Europäischen Union in den kommenden Jahren.

Um die EU bis 2020 ausreichend mit Erdgas zu versorgen, müssten zusätzlich zu den bereits heute vertraglich vereinbarten Importen in erheblichem Umfang weitere Lieferungen gesichert werden, mahnen die Forscher in ihrem am 18. Oktober 2006 veröffentlichten Wochenbericht.

Um eine zu starke Abhängigkeit von Russland zu vermeiden, sollten die zusätzlichen Gasmengen nach Ansicht des DIW zu einem erheblichen Anteil auch aus anderen Ländern beschafft werden. Vor allem im Mittleren Osten und in Afrika stünden dafür ausreichende Reserven zur Verfügung. Nach der Prognose der EU werde der Erdgasverbrauch der europäischen Länder bis 2020 um 25 Prozent steigen.

Da die Erdgasgewinnung in den meisten europäischen Ländern nach Angaben der Wissenschaftler bereits zurückgeht oder in absehbarer Zeit zurückgehen wird, müssten die Erdgasimporte noch stärker erhöht werden. Die bisher vertraglich gesicherten Erdgasimporte aus Russland und nichteuropäischen Staaten reichten dafür noch nicht aus. Zusammen mit der eigenen Gewinnung könnten diese Importe 2020 lediglich etwa zwei Drittel des prognostizierten Verbrauchs decken.