Ölpreisprognose und Faktoren der Ölpreisentwicklung
Viele "Ölpreis-Experten" übertreffen sich immer wieder zu gegenseitig mit ihren Prognosen und liegen am Ende dann auch oftmals daneben bzw. müssen Ihre Prognosen lediglich and die aktuelle Preisentwicklung anpassen. Als Endverbraucher steht man auf der anderen Seite nur staunend vor all den Zahlen und Fakten und stellt sich die Frage, was man nun glauben soll und was nicht. Der folgende Inhalt soll Ihnen als Leser einen Überblick über zusammengetragenen Ölpreisprognosen und fundamentale Rahmendaten bieten. Vielleicht hilft Ihnen hier die eine oder andere Aussage für Ihre eigene persönliche Entscheidung für einen Einkauf von z.B. Heizöl zu einem bestmöglichen Heizölpreis im Großraum Hamburg.
Eine Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen mit Angebots- und Nachfrageentwicklung
23.10.24 - Die Ölpreisprognosen für den Rest des Jahres 2024 und das kommende Jahr 2025 deuten auf eine Fortsetzung der Volatilität hin, insbesondere aufgrund geopolitischer Risiken und einer unsicheren Versorgungslage. Goldman Sachs erwartet, dass der Ölpreis für die Nordseesorte Brent bis Jahresende weiter steigen könnte, da die Marktteilnehmer die potenziellen Versorgungsstörungen durch den Nahostkonflikt noch nicht vollständig eingepreist haben. Der Ölpreis könnte aufgrund des Konflikts im Nahen Osten und möglicher Produktionsausfälle kurzfristig zulegen. Für das Jahr 2025 bleibt Goldman Sachs jedoch bei einer Prognose von durchschnittlich 76 US-Dollar pro Barrel. Trotz der hohen Reservekapazitäten der OPEC+ und der stabilen Produktion im Iran bestehen weiterhin Unsicherheiten bezüglich einer möglichen Überversorgung. Diese könnten durch geopolitische Entwicklungen, wie den ungelösten Konflikt im Nahen Osten, beeinflusst werden.
04.10.24 - Goldman Sachs warnt, dass die Ölpreise um 20 US-Dollar pro Barrel steigen könnten, sollte die iranische Ölproduktion beeinträchtigt werden. Die aktuellen Spannungen im Nahen Osten haben bereits zu Preisanstiegen geführt, da befürchtet wird, dass Israel nach einem Raketenangriff aus Teheran den iranischen Ölsektor angreifen könnte. Iran produziert derzeit fast 4 Millionen Barrel Öl pro Tag, und eine militärische Eskalation könnte etwa 4 % des globalen Ölangebots gefährden. Experten prognostizieren, dass die Ölpreise bei einer weiteren Verschärfung des Konflikts über 100 US-Dollar pro Barrel steigen könnten. Diese Entwicklungen könnten direkte Auswirkungen auf die Heizölpreise in Hamburg haben, sodass Verbraucher mit höheren Kosten rechnen müssen.
30.09.24 - Trotz geopolitischer Spannungen bleiben die Ölpreise unter Druck. Verantwortlich dafür sind eine schwächere Nachfrage, insbesondere aus China, und Unsicherheiten über die künftige Produktionspolitik von OPEC+. Analysten haben ihre Prognosen für 2024 erneut gesenkt: Brent-Rohöl wird nun bei etwa 81,52 US-Dollar pro Barrel erwartet, während WTI auf 77,64 US-Dollar geschätzt wird. Die ausreichend hohe Ölversorgung hat das Risiko von Preisanstiegen aufgrund geopolitischer Entwicklungen bislang gemildert. Sollte OPEC+ im Dezember die Produktionskürzungen aufheben, könnte dies die Preise weiter belasten. Da die globalen Ölpreise voraussichtlich niedrig bleiben, könnten auch die Heizölpreise in Hamburg stabil oder leicht sinkend bleiben, solange es keine plötzlichen Versorgungsengpässe gibt.
09.09.24 - Morgan Stanley hat die Prognose für den Brent-Ölpreis zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen gesenkt und erwartet nun im vierten Quartal einen Durchschnittspreis von 75 US-Dollar pro Barrel, statt zuvor 80 US-Dollar. Grund sind schwache Nachfrageaussichten, vor allem in China und den USA, bei gleichzeitig hohem Angebot. Auch andere Banken wie Goldman Sachs und Citigroup sehen Risiken und haben ihre Vorhersagen gesenkt. Diese Entwicklung drückt auf die Heizölpreise in Hamburg, die in den nächsten Wochen weiter sinken könnten, was für Endverbraucher günstigere Konditionen bedeutet.
05.09.24 - Die Analysten von Citigroup haben ihre Prognose für den Ölpreis bekräftigt und erwarten weiterhin einen Preis von etwa 60 US-Dollar pro Barrel, was auf einen anhaltend bearishen Trend hinweist. Hauptfaktoren sind die schwache Nachfrage und ein zunehmendes Angebot. Diese Entwicklung könnte zu sinkenden Heizölpreisen in Hamburg führen, da fallende Rohölpreise oft mit geringeren Heizölpreisen einhergehen. Besonders die schwache Nachfrage in großen Märkten wie China belastet die Preise und könnte Heizöl für Endverbraucher in Hamburg günstiger machen.
27.08.24 - Die Prognosen für den Rohölpreis im kommenden Jahr haben sich eingetrübt, da führende Banken wie Goldman Sachs und Morgan Stanley ihre Preisvorhersagen nach unten korrigiert haben. Sie rechnen nun damit, dass der globale Benchmark Brent im Jahr 2025 unter 80 US-Dollar pro Barrel liegen wird, mit Schätzungen zwischen 75 und 78 US-Dollar. Ein möglicher Anstieg der globalen Ölversorgung, unter anderem durch eine mögliche Lockerung der Produktionskürzungen durch die OPEC+, könnte zu einem Angebotsüberschuss führen, der die Preise weiter drückt. Diese Entwicklung könnte auch Auswirkungen auf die Heizölpreise in Hamburg haben. Sollte der Rohölpreis wie prognostiziert sinken, könnte dies zu einem Rückgang der Heizölpreise führen. Besonders dann, wenn die OPEC+ ihre Produktionskürzungen vollständig aufhebt, könnten die Ölpreise deutlich unter den derzeitigen Erwartungen liegen. Gleichzeitig könnte ein Überangebot, kombiniert mit einer möglicherweise schwachen Nachfrage, die Preise weiter nach unten treiben. Verbraucher in Hamburg könnten also von potenziell niedrigeren Heizölpreisen profitieren, wenn sich diese globalen Trends fortsetzen.
09.07.24 - Laut der US-Energieinformationsbehörde (EIA) wird die weltweite Ölnachfrage im nächsten Jahr das Angebot übersteigen. Diese Änderung der Prognose resultiert aus der Entscheidung von OPEC und ihren Verbündeten, die Produktionskürzungen bis ins nächste Jahr zu verlängern. Seit Ende 2022 reduziert die OPEC+ die Produktion, um den Ölmarkt zu stützen. Die EIA erwartet für 2024 eine durchschnittliche globale Nachfrage von 104,7 Millionen Barrel pro Tag (bpd) und ein Angebot von 104,6 Millionen bpd. Das Defizit wird somit kleiner sein als in diesem Jahr. Ein Marktdefizit würde Raffinerien zwingen, Öl aus den Lagern zu entnehmen, was die Preise steigen lässt. Die EIA prognostiziert, dass der globale Referenzpreis für Brent-Rohöl im zweiten Halbjahr dieses Jahres durchschnittlich 89 US-Dollar pro Barrel betragen wird, gegenüber 84 US-Dollar im ersten Halbjahr. Der Markt könnte ab dem dritten Quartal 2024 wieder in ein Überangebot geraten, wenn die OPEC+ ihre Produktionskürzungen aufhebt. Die OPEC+ plant, einige freiwillige Kürzungen ab Oktober schrittweise zu beenden. Die EIA erwartet, dass nach dem Auslaufen der freiwilligen OPEC+-Kürzungen und dem prognostizierten Angebotswachstum aus Ländern außerhalb der OPEC+ der Markt allmählich wieder zu moderaten Lagerbeständen zurückkehren wird. Die US-Ölproduktion wird dieses Jahr um 320.000 bpd auf einen Rekordwert von 13,25 Millionen bpd wachsen.
22.06.24 - Citi prognostiziert, dass die Ölpreise bis 2025 auf ein Niveau von 60 US-Dollar pro Barrel fallen könnten. Die Bank geht davon aus, dass sich die globalen Ölbestände im vierten Quartal 2024 erheblich erhöhen werden, was zu einem Preisrückgang führt. Obwohl im Sommer eine starke Nachfrage erwartet wird, könnten die Preise später im Jahr sinken. Citi sieht den Preisrückgang als Ergebnis eines verlangsamten Wachstums der Ölnachfrage im Vergleich zum BIP, während andere Analysten, wie Goldman Sachs, weiterhin ein stabiles Nachfragewachstum vorhersagen.
31.05.2024 - Analysten haben ihre Prognosen für den Ölpreis 2024 erstmals seit Februar gesenkt. Laut einer Umfrage der Nachrichtenagentur Reuter unter 41 Experten soll Brent-Rohöl im kommenden Jahr durchschnittlich 84 US-Dollar pro Barrel kosten, während der Preis für US-Rohöl zwischen 79 und 80 US-Dollar liegen soll. Diese Ölpreisprognosen sind geringfügig niedriger als die im April, was auf eine reduzierte Gefahr für die Versorgung durch die Konflikte im Nahen Osten und in der Ukraine zurückzuführen ist. Ein Analyst betonte, dass in den nächsten Monaten keine unmittelbaren Bedrohungen für den Ölmarkt durch die geopolitischen Konflikte erwartet werden. Er warnte jedoch vor einer möglichen Selbstzufriedenheit, da unvorhergesehene Entwicklungen den Markt dennoch beeinflussen könnten. Ein weiterer Experte hob hervor, dass das Produktionswachstum außerhalb der OPEC vor allem durch Entwicklungen in Brasilien, Guyana und Norwegen sowie durch eine hohe Produktion in den USA getrieben wird. Für 2024 erwarten Analysten ein Nachfragewachstum zwischen 920.000 und 1,8 Millionen Barrel pro Tag, mit einem Durchschnitt von 1,35 Millionen Barrel pro Tag. Diese Schätzung liegt leicht unter der im April prognostizierten Nachfrage, aber über der aktuellen Vorhersage der Internationalen Energieagentur.
30.04.2024 - Laut einer kürzlich durchgeführten Umfrage, die von Reuters veröffentlicht wurde, wird erwartet, dass die Ölpreise im Jahr 2024 über 80 US-Dollar pro Barrel bleiben. Diese Prognose basiert auf einer erneuten Anpassung der Vorhersagen durch Analysten, die nun von einem durchschnittlichen Brent-Preis von 84,62 US-Dollar pro Barrel ausgehen, im Vergleich zu einer früheren Konsensprognose von 82,33 US-Dollar. Die Anpassung wurde vorgenommen, da die Versorgung aufgrund anhaltender Konflikte im Nahen Osten und fortgesetzter Produktionskürzungen durch die OPEC+ voraussichtlich hinter der Nachfrage zurückbleiben wird. Die Fundamentaldaten des Ölmarktes bleiben straffer als erwartet, mit positiveren Nachfragetrends, die durch die andauernden Lieferkürzungen der OPEC+ unterstützt werden. Dies könnte die Ölpreise durch den Abbau von Lagerbeständen weiter stützen. Die Internationale Energieagentur (IEA) prognostiziert, dass die weltweite Ölnachfrage im Jahr 2024 um 1,2 Millionen Barrel pro Tag steigen wird, was weitgehend den Trends vor COVID entspricht. Obwohl einige Analysten ein Wachstum der US-Ölproduktion in diesem Jahr erwarten, könnte eine Priorisierung der Rendite für Aktionäre über eine Ausweitung der Produktion im US-Schieferölsektor das Wachstum begrenzen. Die Mehrheit der Befragten sieht jedoch die Nachfrage zwischen 0,9 und 1,4 Millionen Barrel pro Tag steigen. Für Verbraucher von Heizöl in Hamburg könnte dies bedeuten, dass die Heizölpreise aufgrund höherer Rohölpreise tendenziell steigen könnten, besonders wenn die globalen Ölpreise stabil über 80 US-Dollar pro Barrel bleiben. Diese Entwicklung würde die Heizkosten für Endverbraucher in der Region beeinflussen, weshalb es ratsam ist, die Preisentwicklungen genau zu beobachten und möglicherweise Kaufentscheidungen strategisch zu planen.
28.03.2024 - Analysten der US-Investmentbank JPMorgan prognostizieren, dass der Brent-Ölpreis bis September potenziell auf bis zu 100 US-Dollar steigen könnte. Diese Entwicklung wird durch die Ankündigung Russlands unterstützt, seine Ölproduktion freiwillig um weitere 471.000 Barrel pro Tag zu kürzen, eine Maßnahme, die von den Marktbeobachtern als unerwartet eingestuft wurde. Die Experten von JPMorgan betonen, dass dieser Anstieg zwar möglich ist, sollte Russland seine Produktionskürzungen beibehalten und die Nachfrage in großen Volkswirtschaften wie den USA und China sich parallel dazu erholen, allerdings ist dies nur eines von mehreren Szenarien. Trotz der potenziellen Preissteigerung bis auf 100 US-Dollar behalten die Analysten ihre bisherige Prognose bei, die einen Anstieg auf 90 Dollar im Mai und einen durchschnittlichen Preis von 85 US-Dollar in der zweiten Jahreshälfte vorsieht. Dennoch schließen sie nicht aus, dass der Preis für Brent-Rohöl auf dem Weg zu diesen Prognosen zeitweilig die 100 US-Dollar-Marke erreichen könnte, besonders vor dem Hintergrund der anstehenden US-Präsidentschaftswahlen und der damit verbundenen politischen Spannungen.
21.03.2024 - ING Global Market Research erwartet für das Jahr 2023 wird eine Straffung des globalen Ölmarktes. Dies ist auf eine Kombination aus geringerem russischen Ölangebot und Produktionskürzungen durch die OPEC+ zurückzuführen. Infolgedessen könnte sich ein zunehmendes Defizit entwickeln, was darauf hindeutet, dass die Ölpreise von den derzeitigen Niveaus aus steigen könnten. Die Prognose geht von einem durchschnittlichen Preis für ICE Brent von 104 US-Dollar pro Barrel für das Jahr 2023 aus. Die tatsächliche Entwicklung hängt allerdings von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der globalen Nachfrage und geopolitischer Ereignisse .
18.03.2024 - Morgan Stanley hat seine Prognose für den Preis von Brent-Rohöl für das dritte Quartal 2024 um 10 US-Dollar auf 90 US-Dollar je Barrel angehoben, begründet durch eine angespanntere Versorgungslage infolge des Engagements von OPEC+ und Produktionskürzungen in Russland nach jüngsten Drohnenangriffen. Die Erwartungen für die Ölversorgung durch OPEC und Russland wurden für das zweite und dritte Quartal um 0,2 bis 0,3 Millionen Barrel pro Tag reduziert, was auf ein wachsendes Defizit hindeutet. Zudem erhöhte die Bank ihre Preisvorhersagen für das erste bis vierte Quartal signifikant. Die verstärkten ukrainischen Angriffe auf Russlands Ölstruktur und die daraus resultierende Produktionsreduzierung, kombiniert mit der Disziplin der OPEC+, führten zur Anpassung der Produktionsprognosen. Morgan Stanley betont auch, dass der aktuelle Brent-Preis eher einen Abschlag für das Risiko einer schwindenden OPEC-Kohäsion als eine Risikoprämie beinhaltet.
29.02.2024 - Aktuelle Analysen deuten darauf hin, dass die Rohölpreise in diesem Jahr trotz der Konflikte im Nahen Osten, dank einer ausreichenden Versorgung und ununterbrochenen Handelsflüssen, nahe der 80 US-Dollar-Marke pro Barrel bleiben werden. Laut einer monatlichen Umfrage unter Analysten und Ökonomen, die von Reuters durchgeführt wurde, wurden die Ölpreisprognosen für die durchschnittlichen Preise der beiden meistgehandelten Ölsorten, Brent und WTI, zum vierten Mal in Folge leicht nach unten korrigiert. Experten prognostizieren nun, dass der Durchschnittspreis für Brent-Rohöl in diesem Jahr bei 81,13 US-Dollar pro Barrel liegen wird, was eine leichte Senkung gegenüber der vorherigen Schätzung von 81,44 US-Dollar darstellt. Für WTI-Rohöl erwarten die Analysten einen Durchschnittspreis von 76,54 US-Dollar pro Barrel, im Vergleich zu 77,26 US-Dollar, die im letzten Monat prognostiziert wurden. Beide Rohölbenchmarks zeigen Anzeichen für einen Anstieg im zweiten Monat in Folge nach Verlusten im vergangenen Jahr, teilweise getrieben durch die Erwartungen an eine Fortsetzung der Produktionskürzungen durch OPEC+. Diese Maßnahmen tragen zu der Wahrnehmung eines enger werdenden Ölmarktes bei, was die Preise in den letzten zwei Monaten hochgehalten hat. Zu Beginn der Woche hat Goldman Sachs seine Preisprognose für Brent-Rohöl im Sommer auf 87 US-Dollar pro Barrel angehoben, was +2 US-Dollar mehr ist als ursprünglich erwartet. Dies begründete die Bank mit schneller als erwarteten Lagerbestandsabbauten, die durch Handelsunterbrechungen im Roten Meer aufgrund der Krise verursacht wurden. Goldman Sachs geht davon aus, dass Brent-Preise kurzfristig in einer Spanne von 70 bis 90 US-Dollar pro Barrel liegen werden, beeinflusst durch eine moderate geopolitische Prämie aufgrund der Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten. Die Bank erwartet zudem, dass die OPEC+ Anfang März beschließen wird, die Produktionskürzungen des ersten Quartals ins zweite Quartal zu übertragen und die Angebotsreduzierungen erst ab dem dritten Quartal des Jahres schrittweise aufzuheben.
26.02.2024 - In einer aktuellen Analyse hat die Investmentbank Goldman Sachs ihre Preisprognose für Brent-Rohöl für den Sommer 2024 nach oben korrigiert. Die Bank sieht jetzt einen Spitzenwert von 87 US-Dollar je Barrel, was eine Anhebung um 2 US-Dollar darstellt. Als Hauptgrund für diese Anpassung nennt die Bank unerwartet starke Rückgänge in den Lagerbeständen der Industrieländer (OECD), die durch Störungen im Schiffsverkehr im Roten Meer verstärkt wurden. Diese Entwicklungen führten dazu, dass mehr Öl auf See gelagert wird, was die landgebundenen Lagerbestände schneller schrumpfen lässt. Trotz der erhöhten Spannungen im Roten Meer bleibt die Preisvolatilität für Brent nach Einschätzung von Goldman Sachs auf einem gedämpften Niveau. Der Konflikt im Nahen Osten und die Krise in der Ukraine haben demnach nur einen geringen Risikoaufschlag auf den Ölpreis zur Folge. Die Bank führt dies auf die erhebliche Reservekapazität innerhalb der OPEC+ zurück, die es ermöglicht, etwaige Lieferausfälle weitgehend zu kompensieren. Hinzu kommt ein starkes Angebotswachstum außerhalb der OPEC+, das nahezu mit der festen globalen Nachfragesteigerung mithalten kann. Für das Jahr 2024 prognostiziert Goldman Sachs ein Nachfragewachstum von 1,5 Millionen Barrel pro Tag, wobei Anpassungen in der Nachfrageprognose für China durch höhere Erwartungen für Indien und die USA ausgeglichen werden. Weiterhin wird erwartet, dass die OPEC+ ihre Förderkürzungen im März verlängern wird, um ein moderates Marktdefizit aufrechtzuerhalten. Dieses Defizit wird für das erste Quartal auf 0,5 Millionen Barrel pro Tag und für das zweite Quartal auf 0,4 Millionen Barrel pro Tag geschätzt. Goldman Sachs sieht die OPEC+ Kürzungen bis ins zweite Quartal vollständig fortgesetzt, mit einer schrittweisen Lockerung ab dem dritten Quartal. Für das Jahr 2025 wird ein Durchschnittspreis von 80 US-Dollar für Brent vorausgesagt. Ein Absinken unter die 70 US-Dollar-Marke wird als unwahrscheinlich angesehen, es sei denn, es käme zu einer deutlichen Nachfrageabschwächung und einer strategischen Neuausrichtung Saudi-Arabiens, was momentan nicht erwartet wird. Die Auswirkungen dieser globalen Ölpreisentwicklungen könnten sich auch auf den Heizölmarkt in Hamburg bemerkbar machen. Es ist möglich, dass die Preise für Heizöl in der Region aufgrund der gestiegenen Rohölpreise und der geopolitischen Unsicherheiten leicht ansteigen könnten. Verbraucher sollten daher die Entwicklungen im Auge behalten und gegebenenfalls ihre Heizölbestände frühzeitig auffüllen, um von günstigeren Preisen profitieren zu können.
11.01.2024 - Barclays hat seine Ölpreisprognose für Brent-Rohöl für dieses Jahr um -8 US-Dollar auf 85 US-Dollar pro Barrel reduziert. Dies liegt vor allem an höheren Ölvorräten und einer langsameren Anpassung der OPEC-Produktionskapazitäten. Die Bank erwartet jedoch, dass die Ölnachfrage steigen und das Angebot außerhalb der OPEC+ 2024 deutlich zurückgehen wird. Die Ölpreise waren 2023 volatil, beeinflusst durch geopolitische Unruhen und eine unerwartete Stärke des Angebots. Saudi-Arabien senkte kürzlich die Preise für sein Hauptexportöl, was auf einen verstärkten Wettbewerb hindeutet. Für Verbraucher von Heizöl könnten diese Entwicklungen bedeuten, dass trotz der jüngsten Preissenkungen die Kosten für Heizöl aufgrund der erwarteten steigenden Nachfrage und der anhaltenden globalen Unsicherheiten mittelfristig wieder ansteigen könnten. Allerdings bleibt die Situation unsicher und wird durch verschiedene globale Faktoren beeinflusst.
04.01.2024 - Zu Beginn des neuen Jahres sendet die Wall Street gedämpfte Signale bezüglich der Zukunft des Ölmarktes. Finanzinstitute wie Morgan Stanley haben ihre Preisprognosen für Brent-Öl herabgesetzt, was auf ein begrenztes Wachstumspotenzial hindeutet. Ähnliche Tendenzen zeigen sich auch bei anderen großen Finanzakteuren in Europa, wobei die allgemeine Erwartungshaltung sinkt. Die zunehmende Ölförderung, insbesondere durch US-amerikanische Schieferölproduzenten, könnte die weltweit wachsende Ölnachfrage decken, die im Zuge des Abflauens des post-pandemischen Aufschwungs an Dynamik verliert. Brent-Öl notierte kürzlich nahe der 79 US-Dollar-Marke und verzeichnete somit den ersten Jahresrückgang seit dem Jahr 2020. Der Ausblick für das Jahr 2024 bleibt unsicher, trotz der geringen Investitionen in die Produktionskapazität, die das Angebot außerhalb der OPEC dennoch verstärken könnten. Während die Prognosen der meisten großen Banken auf der Wall Street eher zurückhaltend sind, setzt allein die Bank of America auf einen Anstieg des Durchschnittspreises auf 90 US-Dollar pro Barrel. Citigroup hingegen zeigt sich von einer pessimistischeren Seite mit einer Vorhersage von etwa 75 US-Dollar pro Barrel. Der Durchschnitt aller fünf großen Prognosen beläuft sich auf circa 81 US-Dollar pro Barrel. In diesem Kontext ist es wichtig zu erwähnen, dass solche Prognosen oftmals von einer Vielzahl globaler Ereignisse beeinflusst werden können, die von politischen Entscheidungen über Naturkatastrophen bis hin zu unvorhersehbaren wirtschaftlichen Schwankungen reichen. Der Ölmarkt ist bekannt für seine Volatilität, und während die Analysten der Wall Street ihre Prognosen auf aktuelle Trends und verfügbare Daten stützen, bleibt die tatsächliche Entwicklung des Marktes eine Sache der Zukunft.
Verhältnis Ölpreisentwicklung zu Heizölpreisen
Fallende Rohölpreise bedeuten übrigens nicht immer auch gleichzeitig fallende Heizölpreise im Euroraum. Sinkende Notierungen für Rohöl stehen in der Regel im Einklang mit einem steigenden US-Dollar bzw. (siehe Beispielgraphik rechts) einem fallenden Eurokurs. Da Rohöl an den internationalen Rohstoffmärkten in US-Dollar gehandelt wird, bewirken sinkende Rohölpreise somit nur teilweise einen günstigeren Heizölpreis. Ein fallender US-Dollarkurs sorgt andersherum für einen günstigen Wechselkurs in "Nicht-US-Dollar-Ländern" und somit zu einer höheren Nachfrage nach "günstigerem" Öl, was wiederum in der Folge zu steigenden Ölpreisnotierungen führt. Spekulanten nutzen den Rohstoff Öl oftmals als Hedge (Sicherungsgeschäft), um sich vor Währungsverlusten des US-Dollars und möglichen Inflationsgefahren in den USA zu schützen. Daher stehen kräftige Kursverluste des US- Dollars gegenüber der europäischen Gemeinschaftswährung traditionell im Einklang mit steigenden Ölpreisnotierungen.
Fundamentale Rahmendaten
Für bullishe Kaufimpulse an den Märkten sorgen wiederkehrende Anschläge militanter nigerianischer Rebellen auf Öleinrichtungen im eigenen Land. Nigeria produziert aufgrund von vorkommenden Kampfhandlungen nur die Hälfte der möglichen Gesamtkapazität von 3,2 Mio. Barrel pro Tag. Das größte Ölförderland Afrikas verfügt mit geschätzten 36 Milliarden Barrel Ölreserven über besonders hochwertiges Rohöl der Sorte Bonny Light, welches sich auch sehr gut für die Weiterverarbeitung in Destillate wie Heizöl und Diesel eignet.
Für steigende Preise sorgen jedes Jahr auch Sturmaktivitäten im Golf von Mexiko sowie im atlantischen Becken im Zeitraum von Anfang Juni bis Ende November eines jeden Jahres. In den vergangenen Jahren hatten Wirbelstürme im Spätsommer und Herbst teilweise (Sturm Katrina) verheerende Schäden an der mexikanischen und US-amerikanischen Ölinfrastruktur verursacht und dadurch die Ölpreise auf damalige Allzeithochs getrieben. Die letztjährigen Hurrikan Saisons hatte zum Teil erheblichen Einfluss auf die US-Ölanlagen im Golf von Mexiko sowie auf die Raffinerien im Süden der USA. Die Vorhersagen der Meteorologen sind dabei allerdings in der Regel nicht unbedingt sehr verlässlich, wenngleich der Markt solche Meldungen natürlich gerne aufnimmt.
Neue Marktimpulse, ausgehend von der Angebots- und Nachfragesituation, versprechen sich Experten von der wöchentlichen Veröffentlichung der jeweils neuesten US-Lagerbestandsdaten, die i.d.R. jeden Mittwochnachmittag (16:30 Uhr-MEZ) durch die US-Energiebehörde „Department of Energy“ (DoE) bekannt gegeben werden. Unter den zahlreichen statischen Daten wie z.B. die prozentuale Auslastung der US-Raffinerien stehen insbesondere die Entwicklung der Bestände an Rohöl, Benzin und die der Destillate, dazu zählen Heizöl und Dieselkraftstoff, im Fokus des Marktgeschehens. Hierbei gilt es auch saisonale Gegebenheiten zu berücksichtigen, so u.a. während der US-amerikanischen Sommerferien. In der sog. „driving season“ steigt aufgrund des erhöhten Verkehrsaufkommens die Nachfrage nach Benzin dermaßen an, dass die Produktion von Destillat-Produkten wie Heizöl gedrosselt wird. Die „driving season“ beginnt und endet mit den US-Feiertagen Memorial Day (31. Mai) und Labor Day (06. September).
Im Fokus des Marktgeschehens bleibt auch die Einstellung der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC), die für ca. 40 Prozent des weltweiten Ölangebots verantwortlich sind. Allerdings wird die OPEC wohl langfristig noch weiter an Bedeutung verlieren, da Staaten wie Russland, Irak, Libyen, Iran und vor allem die USA die eigene Produktion (z.B. Schiefervorkommen) kräftig steigern. Es besteht immer die Möglichkeit, dass das Kartell Anpassungen seiner offiziellen Förderpolitik bzw. Kürzungen der täglichen Fördermengen vornehmen wird. Allerdings könnten solche Ausstoßkürzungen bzw. Verknappungen auf der Angebotsseite der täglichen Fördermenge die Weltwirtschaft lähmen, was eine sinkende Nachfrage zur Folge hätte. Im Übrigen besteht für die einzelnen OPEC-Mitglieder immer eher ein Anreiz (inoffiziell) mehr zu produzieren, um die Öleinnahmen (und damit die eigenen Haushalte) überhaupt noch stabil halten zu können. Experten schätzen die Einhaltung der festgesetzten Gesamtquote auf nur etwa 55-60 Prozent.
* West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude). Der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.
Weitere Informationen über die Ölpreisbildung
Der Mineralölwirtschaftsverband aus Hamburg hat eine Broschüre im PDF-Format bereitgestellt, in der ein kurzer Blick auf die Entwicklung (Einflussfaktoren & Ölpreisbildung) des Ölmarktes geworfen wird.